Fleischfressende Pflanzen pflegen: Wie du Karnivoren glücklich machst
Fleischfressende Pflanzen sind schon lange beliebt, aber leider gehen sie auch oft ein. Dabei musst du nur ein paar Kleinigkeiten beachten, wenn du deine fleischfressenden Pflanzen pflegen willst. Was genau, erfährst du hier.
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Falls du schon einmal eine fleischfressende Pflanze hattest oder eine kaufen wolltest, hast du diesen Satz bestimmt schon gehört: „Lass es lieber, die gehen schnell ein!“ Tja, was tun? Es kommt auf die richtige Pflege an.
Wo Karnivoren eigentlich herkommen
Fleischfressende Pflanze ist nicht gleich fleischfressende Pflanze, schließlich gibt es ja viele verschiedene Arten. Allerdings gibt es ein paar Dinge, die sie alle gemeinsam haben.
Die fleischfressenden Pflanzen werden gelegentlich auch als Karnivoren bezeichnet. Sie kommen eigentlich aus unwirtlichen Gegenden, nämlich Hochmooren und anderen sumpfigen Orten.
In Deutschland kommen auch ein paar Arten vor, zum Beispiel wächst in der Nähe von Quickborn in Schleswig-Holstein im Holmmoor eine Sonnentau-Art. Aber warum wächst diese fleischfressende Pflanze ausgerechnet dort?
Fleischfressende Pflanzen pflegen: Drei Grundregeln
Der Grund ist relativ einfach: der Torfboden bietet vor allem wenig Nährstoffe und ist ideal für Karnivoren. Du solltest also auf die Spezialerde für fleischfressende Erde setzen, denn die normale Blumenerde aus dem Gartencenter ist nicht geeignet für sie.
Was den Standort noch auszeichnet, ist das kalkarme Wasser. Es sollte also immer entkalktes Regen- oder Leitungswasser bereitstehen zum Gießen, wenn du fleischfressende Pflanzen pflegen willst. Das Substrat sollte natürlich immer feucht bleiben.
Wie du dir wahrscheinlich schon denken kannst, brauchen die meisten fleischfressenden Pflanze auch einen sehr sonnigen und hellen Standort. Im Moor wachsen schließlich auch nicht gerade riesige Wälder, die ihnen das Licht stehlen. Manchmal braucht es sogar noch eine extra Lichtquelle, vor allem in der Winterzeit.
Die drei Grundregeln, um fleischfressende Pflanzen richtig zu pflegen, sind also:
- nährstoffarme Erde
- kalkarmes Wasser
- viel Licht
Zudem sind viele der fleischfressenden Pflanzen nicht winterhart. Da musst du dann schon auf die einheimischen Arten zurückgreifen, sofern sie im Handel erhältlich sind, denn in der Natur sind sie streng geschützt. Dafür müsstest du dann aber auch ein immerfeuchtes Moorbeet anlegen – das machen aber in der Regel nur echte Gartencracks.
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Venusfliegenfalle pflegen: Was diese und andere Arten brauchen
Es gibt natürlich nicht nur eine Art fleischfressender Pflanzen. Am bekanntesten sind aber die Venusfliegenfallen. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Arten von fleischfressenden Pflanzen, von denen aber nur die ersten drei wirklich als Zimmerpflanze genutzt werden.
- Klappfallen: Zu den Klappfallen gehört die Venusfliegenfalle. Diese Pflanzen klappen ihre Falle zu, sobald die feinen Härchen in der Falle zwei Mal innerhalb von ca. 20 Sekunden berührt worden sind. Die Luftfeuchtigkeit sollte bei 40 bis 50 Prozent liegen.
- Klebefallen: Klebefallen sind Pflanzen wie der schon erwähnte Sonnentau oder auch das Fettkraut und locken mit einem klebrigen Sekret ihre Opfer an. Während der Sonnentau ähnlich zu pflegen ist wie die Venusfliegenfalle, braucht das Fettkraut einen fast schon halbschattigen Platz und hohe Luftfeuchtigkeit.
- Fallgrubenfallen: Zu den Fallgrubenfallen gehören die Schlauch- und Kannenpflanzen. Der untere Bereich der Pflanze ist mit einem Verdauungsenzym gefüllt und verdaut das hinuntergefallene Insekt. Diese Pflanzen sollten eher wie das Fettkraut gepflegt werden und nicht im Sonnenlicht stehen.
- Saugfallen: Diese Art des Beutefangs macht nur der Wasserschlauch. Sobald ein kleines Tierchen die Bläschen dieser Wasserpflanze berührt, wird es durch eine Klappe eingesaugt und verdaut.
- Reusenfallen: Diese fleischfressenden Pflanzen locken ihre Opfer ins Innere der Pflanze und lassen sie dann nicht mehr hinaus – wie bei einer Reuse eben.
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Fleischfressende Pflanzen pflegen: Diese Fehler solltest du vermeiden
Die Pflege fleischfressender Pflanzen wartet leider auch mit einigen fiesen Tücken auf. Damit du die Karnivoren nicht innerhalb kürzester Zeit auf den Pflanzenfriedhof beförderst, solltest du daher auf ein paar Dinge achten.
Richtiges Substrat, kein Dünger und kalkarmes Gießwasser
Die Erde muss immer feucht bis nass sein, je nach Pflanze. Zudem solltest du – wie schon erwähnt – ein nährstoffarmes Spezialsubstrat verwenden und nicht mit kalkhaltigem Wasser gießen. Auch Dünger brauchen Karnivoren nie, das bringt deine Pflanze nur ums Eck.
Füttern verboten
Ein beliebter Sport ist auch das aktive Füttern der Pflanze. Davon ist allerdings stark abzuraten, denn Karnivoren finden in der Wohnung genügend Insekten, die sie verspeisen können. Zudem darfst du dich nicht verleiten lassen, der fleischfressenden Pflanze zu große Insekten zu geben, die sie nicht verdauen kann.
Wenn es denn unbedingt sein muss, dann sollte für den Vorführeffekt maximal eine lebendige Fruchtfliege oder Trauermücke verwendet werden – tote Insekten werden nicht immer angenommen.
Zu wenig Luftfeuchtigkeit
Eine Luftfeuchtigkeit unter 40 Prozent macht allen fleischfressenden Pflanzen das Leben schwer. Daher sollte immer geschaut werden, dass sie nie darunterfällt – bei vielen Arten wird aber auch eine Luftfeuchtigkeit von 80 bis 100 Prozent verlangt.
Falsch überwintern
Auch die Überwinterung ist bei der Pflege fleischfressender Pflanzen wichtig. Da die meisten nicht winterhart sind, werden im Inneren spezielle Bedürfnisse geschaffen.
Dazu ist es gut zu wissen, wo die Pflanze in der Natur vorkommt. Tropische Arten sollten beispielsweise weiterhin so gepflegt werden wie im Sommer. Damit sie genügend Licht bekommen, kannst du eine Pflanzenlampe verwenden.
Ist die fleischfressende Pflanze allerdings in gemäßigten Zonen zu Hause, ist es gut, sie in einen hellen Raum oder in ein Treppenhaus mit einer Temperatur von ca. 6°C bis 12°C zu stellen. Außerdem solltest du Staunässe vermeiden und stattdessen die fleischfressende Pflanze so pflegen, dass das Substrat feucht bleibt. Zugluft ist auch zu vermeiden.
Achtest du darauf, diese Fehler zu vermeiden und die anderen Tipps und Regeln zu beachten, um deine fleischfressenden Pflanzen zu pflegen, sollte deinem grünen Daumen nichts mehr im Wege stehen.
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