Georgia: "Ich bin Leihmutter für eine Facebook-Freundin"
Georgia hatte bereits zwei Kinder, als sie beschloss, einer Frau, die sie noch nie persönlich getroffen hatte, ebenfalls zum Mutterglück zu verhelfen. Hier erzählt sie ihre Geschichte.
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Als der Sonograf bei meinem 20-Wochen-Scan offenbarte: „Es ist ein Junge!“, geriet ich förmlich in einen Glücksrausch. Rasch versteckte ich die verräterische Aufnahme in meiner Tasche, damit kein Unbefugter sie vorzeitig zu Gesicht bekäme. Denn Gemma – die Mutter des Kindes, das ich in mir trug – plante eine Party, auf der sie das Geschlechts ihres Nachwuchses feierlich verkünden wollte …
Ein Jahr zuvor war Gemma für mich noch eine Fremde gewesen. Jetzt tat ich eines der unglaublichsten Dinge der Welt für sie. Ich hatte das geplant, ohne sie überhaupt zu kennen.
Meine eigenen Kinder waren damals fünf und zwei Jahre alt, und ich verspürte plötzlich den Wunsch, anderen Frauen ebenfalls zum Mama-Glück zu verhelfen. Dabei ging es mir nie ums Geld. In Großbritannien wird eine Leihmutterschaft nicht bezahlt, man bekommt nur die Auslagen erstattet. Aber der Zeitpunkt fühlte sich einfach richtig für mich an.
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Leihmutter Georgia: Partner Alex sagte "Nur zu!"
„Nur zu“, sagte mein Partner Alex lachend, als ich ihm von meinem Vorhaben erzählte. Er ging davon aus, dass es sich um eine weitere meiner verrückten Ideen handelte. Aber ich meinte es ernst.
Während die Kinder schliefen, verbrachte ich meine Abende damit, im Internet nach den richtigen Eltern für das Baby zu suchen, das ich zur Welt bringen würde. Nachdem ich einigen Facebook-Gruppen beigetreten war, stieß ich bei meinen Recherchen auf Gemma, eine Freundin eines Freundes, die in Essex lebte. Ich schrieb ihr: „Hey, wir haben gemeinsame Freunde, was für ein Zufall!“ Sie antwortete gleich und wir verstanden uns auf Anhieb super.
Bei Gemma war ein Jahr zuvor Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert worden, sodass sie keine weiteren Kinder austragen konnte, aber sie hatte immer noch ihre Eizellen und sie und ihr Mann Neil wollten ihrer siebenjährigen Tochter Isabelle unbedingt ein Geschwisterchen schenken.
Mutter Gemma & Leihmutter Georgia: „Unsere Familien sind fürs Leben verbunden“
Einen Monat lang tauschten wir zahllose Textnachrichten aus und telefonierten endlose Stunden miteinander. Dann verbrachten Gemma und Neil ein Wochenende bei uns in Südwales. Ein paar Tage später bot ich ihnen an, ihre Leihmutter zu werden.
Sie stimmten freudig zu und vier Wochen später hatten wir unseren ersten Termin in einer Fruchtbarkeitsklinik in Essex. Im November 2020 wurden Gemma fünf Eizellen entnommen und mit Neils Sperma befruchtet. Drei schafften es in den Gefrierschrank, wo sie drei Monate lang aufbewahrt wurden, um sicherzustellen, dass es kein abnormales Wachstum gab, das meine Gesundheit hätte beeinträchtigen können. Dann, am 16. März 2021, fand die Übertragung statt.
Es war sehr aufregend und intim, ein hochemotionaler Moment für mich, nicht frei von Angst. In der Nacht zuvor hatte ich bei Gemma geschlafen, damit wir gemeinsam in die Klinik gehen konnten, doch auf der Rückfahrt nach Wales wurde ich von meinen Gefühlen übermannt und brach in Tränen aus. Der Test einen Monat später ergab, dass der Transfer gelungen war. Wir waren in der fünften Woche schwanger!
„Ich fühle mich, als würde ich neun Monate lang auf euer Baby aufpassen“, sagte ich lächelnd zu den überglücklichen werdenden Eltern. Als der Geburtstermin näher rückte, mieteten sich Neil und Gemma in einem Cottage in Wales ein, und wir trafen uns regelmäßiger. Bei Lucas Geburt am 27. November war Gemma an meiner Seite im Krankenhaus.
Wir weinten beide und ich sagte: „Wir haben es geschafft, Gem, wir haben es geschafft!“ Als Luca ein paar Tage alt war, stattete ich ihm und seinen Eltern einen Besuch ab. Erst war ich ein bisschen unsicher, als ich ihn auf den Arm nahm, aber dann war alles gut. Gemma schenkte mir ein Sammelalbum mit Erinnerungen an unsere gemeinsame Reise zu ihrem Mutterglück, mit der Widmung: „Danke, dass du uns geholfen hast, unsere Familie zu vervollständigen, wir werden ewig dankbar sein.“
Tatsächlich sind unsere beiden Familien fürs Leben miteinander verbunden – nicht nur wegen Luca, sondern auch wegen dem, was wir gemeinsam durchgemacht haben.
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Artikelbild und Social Media: JLco - Julia Amaral/iStock
Text: Redaktion Closer