Giftinformationszentrum warnt vor gefährlichem Petermännchen
Das Giftinformationszentrum Nord (GIZ) warnt vor dem giftigen Fisch namens Petermännchen. Verletzungen können sogar über Monate hinweg schmerzen.
Wer durch die Nordsee watet oder im Meer spaziert, sollte zum Schutz vor dem Petermännchen möglichst seine Badelatschen anbehalten, wie das Giftinformationszentrum Nord (GIZ) rät. Denn an Nord- und Ostsee ist zurzeit eins der gefährlichsten Tiere Europas unterwegs: das Petermännchen. "Die Verletzungen sind zwar nicht lebensbedrohlich, aber sehr schmerzhaft", weiß Professor Andreas Schaper, Leiter des GIZ-Nord, das für die Bundesländer Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen zuständig ist.
Petermännchen werden aggressiv und stechen zu
Das Petermännchen ist eigentlich nichts weiter als ein barschartiger Fisch. Allerdings ist der bis zu 53 Zentimeter-Fisch ein sogenannter Stachelflosser. Er besitzt bis zu 71 Weichstrahlen und bis zu 10 Stacheln, um sich vor Angreifern zu schützen. Doch das ist nicht alles. Einige Stacheln des Petermännchens sind giftig. Wer in Kontakt mit dem Gift kommt, erlebt massiv schmerzhafte Schwellungen, die über Monate andauern können. Reagiert ein Mensch allergisch auf das Gift, kann es zudem zu Schwindel, Erbrechen, Kopfschmerzen, Kreislaufkollaps, Bewusstlosigkeit und sogar einem Schlaganfall führen.
Das Problem ist: Petermännchen lieben es, sich in Strandnähe im Sand und Schlamm bis zu den Augen einzugraben, sodass man sie leicht übersehen kann. Zudem sind sie von Natur aus sandfarben getarnt. Wittern sie Gefahr - etwa einen menschlichen Fuß über ihrem Kopf - flüchten sie nicht, sondern werden aggressiv. Diese einzigen Giftfische nordeuropäischer Gewässer spannen dann ihre gestachelten Fächer auf - und stechen zu.
Zu den meisten Verletzungen kommt es bei Wattwanderungen ohne Badeschuhe. Im flaschen Wasser sind Petermännchen so gut wie nicht zu erkennen, da sich in Schlamm und Sand eingraben. Um Stichen vorzubeugen, solltet ihr im Sommer immer Badeschuhe tragen.
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Schon 3 Petermännchen-Opfer an der Ostsee
Allein im Jahr 2016 bekam das GIZ Nord 39 Anfragen zu Petermännchen-Vergiftungen. Laut des Gesundheitsministerium Schleswig-Holsteins wurden in dieser Saison schon drei Urlauber an der Küste der Ostseeinsel Fehmarn von dem Giftfisch gestochen. Sie wurden im Krankenhaus behandelt. In der Regel gilt aber: In der Nordsee fühlen sich Petermännchen wohler als in der salzarmen Ostsee.
Was tun, bei einem Petermännchen-Stich?
Nach einem Stich muss schnellstmöglich der Stachel entfernt werden. Die Einstichstelle sollte möglichst zügig erhitzt werden, auf ca. 50 Grad zum Beispiel mit einem Fön. Nur so werden die Giftmoleküle, die das Petermännchen aussendet, zerstört. Betroffene sollten anschließend unbedingt einen Arzt aufsuchen, damit eine mögliche allergische Reaktion vermieden werden kann.
Beim nächsten Ost- oder Nordsee-Besuch solltet ihr also vorsichtig sein, damit ihr nicht dem Petermännchen zum Opfer fallt.
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