Gegen Stress

Nerven beruhigen: Diese 10 Hausmittel und Tipps helfen

Leidest du unter Stresssymptomen wie Nervosität, innerer Unruhe und Konzentrationsschwäche? Diese zehn Hausmittel und Tipps beruhigen die Nerven.

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Du bist einfach gestresst und alles fühlt sich schwer an, die Konzentration ist nur schwer aufrechtzuerhalten. Der Grund dafür kann viel Arbeit, die Familie, eine Trennung oder etwas ganz anderes sein. Ganz egal, was genau dir zu viel geworden ist - jetzt heißt es erstmal, die Nerven zu beruhigen. Das klappt vielleicht auch mit Hausmitteln.

Was beruhigt die Nerven? Hausmittel zur Beruhigung!

Was beruhigt also die Nerven? Hausmittel etwa? Warum nicht! Wenn es dir oder einer Person in deinem Umfeld einfach nicht gut geht, dann ist Entspannung und Beruhigung angesagt. Zum Glück gibt es aber Mittel, die die Nerven beruhigen können oder es zumindest sollen. Wie immer gilt, dass diese Mittel zur Beruhigung helfen könnten, aber es nicht automatisch müssen. Bei pflanzlichen Wirkstoffen, die beruhigen sollen, wird alternativmedizinisch von sogenannten Adaptogenen gesprochen.

Klappt es auch mit ihnen nicht und du kommst einfach nicht zur Ruhe, ist es wichtig, eine Ärztin*einen Arzt aufzusuchen und nicht einfach "weiter so" zu machen. Dauerstress ist nicht gut für die Gesundheit und sollte behandelt werden.

Aber einen Versuch sind die folgenden Hausmittel zur Beruhigung wert - vielleicht ist ja das passende Mittel für dich dabei.

Pflanzliche Hausmittel, um die Nerven zu beruhigen

Zunächst wenden wir uns den pflanzlichen Beruhigungs-Hausmitteln zu. Die Kraft der Natur wird von uns nicht erst seit gestern genutzt, sondern findet seit Anbeginn Eingang in Heilungsmethoden und Behandlungen. Das ist auch bei Nervosität und innerer Unruhe nicht anders - hier gibt's gleich eine ganze Rutsche an Möglichkeiten. Je nach Pflanze gibt es allerdings ein paar Dinge, die du beachten solltest.

Melissentee

Melisse entspannt Körper und Geist, denn die Pflanze soll die Stimmung heben und beruhigt gleichzeitig den Magen, der bei Stress ja häufig auch betroffen ist. Melisse wirkt antibakteriell und virustatisch, hemmt also die Vermehrung von Viren. Hinzu kommt: Melissentee ist ein leckerer Kräutertee, von dem in der Schwangerschaft und Stillzeit allerdings abgeraten wird.

Baldrian

Baldrian ist der Klassiker unter den natürlichen Einschlafhelfern, da er die Einschlafphase verkürzen und die Tiefschlafphase verlängern soll. Dafür sollst du Baldriantabletten spätestens eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen einnehmen. Bei schlimmen Unruhezuständen kannst du das Kraut auch tagsüber verwenden, es soll bei Nervosität helfen.

Vor der Einnahme von Baldrian solltest du dich entweder ärztlich oder in der Apotheke beraten lassen und unbedingt die Packungsbeilage lesen, denn es kann bei einer versehentlichen Überdosierung oder Baldriansensivität auch zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Bauchkrämpfen, Müdigkeit, Benommenheit, Händezittern und einem Engegefühl in der Brust kommen. Nicht eingenommen werden sollte Baldrian von Kindern unter 12 Jahren sowie bei hohem Fieber, schweren Infektionen, Herzinsuffizienz und schweren Durchblutungsstörungen.

Lavendel

Lavendel duftet nicht nur himmlisch, er beruhigt auch unsere Nerven. Verwendest du das ätherische Öl als Badezusatz, hast du gleich die doppelte Dosis Entspannung. Schließlich ist eine Auszeit in der Badewanne ohnehin schon eines der besten Hausmittel zum Relaxen.

Auch mittels einer Duftlampe oder eines Diffusors lässt sich das ätherische Lavendelöl verwenden - so kann der Duft durch den Raum schweben und dir als Hausmittel Beruhigung verschaffen. Wichtig: Nicht vergessen zu lüften, denn frische Luft ist immer gut.

Johanniskraut

Bist du nicht nur nachts unruhig, sondern leidest auch tagsüber unter Unruhezuständen, dann könnte Johanniskraut helfen. Die Pflanze gilt als bewährtes natürliches Beruhigungsmittel und kann einfach in Tablettenform eingenommen, aber auch als Tee eingenommen - es ist bspw. wie Melisse Bestandteil vieler Kräutertees und ein Geheimnis ihrer Wirkung.

Aber Vorsicht: Johanniskraut setzt die Wirkung der Antibabypille herab. Daher sollten Frauen, die die Pille nehmen, auf Johanniskraut verzichten. Ebenso kann es die Wirkung einer Vielzahl von Medikamenten verändern - zum Beispiel schwächt es die Wirkung von trizyklischen Antidepressiva ab. Daher solltest du dich - falls du regelmäßig Medikamente einnimmst - vor der Anwendung von Johanniskraut ärztlich oder in der Apotheke beraten lassen.

Weitere Hausmittel zur Beruhigung der Nerven

Neben all den pflanzlichen Hilfsmittel, um die Nerven zu beruhigen, gibt es natürlich auch noch weitere Möglichkeiten, um Geist und Körper zu entspannen - ganz egal, ob du einfach nur ein wenig Wasser nimmst oder Übungen machst, um dich mal wieder runterzufahren.

Magnesium

Magnesiummangel kann zu innerer Unruhe führen. In diesem Falle kannst du einfach Magnesiumpulver einnehmen. Besonders gut soll es wirken, wenn du das Mineral in Wasser auflöst und vor dem Schlafen trinkst. Vor der Einnahme solltest du die Packungsbeilage lesen und dich im Zweifel ärztlich oder in der Apotheke beraten lassen.

Warmes Wasser

Merkst du im Büro, dass du gerade sehr angespannt bist, hilft es, etwas warmes Wasser über die Hände und die Innenseite der Handgelenke laufen zu lassen. Die Wärme soll die Nerven beruhigen, da so der Parasympathikus stimuliert werden soll. Nur Vorsicht, dass das Wasser nicht zu heiß ist, sonst tut's weh und die Anspannung steigt sogar noch.

Muskulatur bewusst entspannen

Wer gestresst ist, spannt die Muskulatur an. Beobachte dich selbst in stressigen Situationen. Ziehst du deine Schultern hoch und beißt du die Zähne zusammen? Dann wirke aktiv dagegen und lasse diese Partien ganz bewusst los, dann kannst du auch Kieferverspannungen lösen.

Kleiner Tipp: Neigst du nachts zum Zähneknirschen, könnte eine individuell angefertigte Beißschiene helfen, dass du dabei deine Zähne nachts nicht ruinierst. Frag einfach bei deiner Zahnärztin*deinem Zahnarzt nach. Die Kosten für die Aufbissschiene werden in der Regel einmal im Jahr von der Krankenkasse übernommen.

Bewegung

Egal, ob ein Spaziergang an der frischen Luft, knallhartes Boxtraining, Laufen bei Minusgraden oder die Nacht durchtanzen. Sorge dafür, dass dein Körper ausgelastet ist. Bewegungsmangel kann ein Grund für Unruhezustände sein. Gut zu wissen: Diabetes und Sport schließen sich nicht aus - Schmerzmittel und Sport oder Antibiotika & Ibuprofen allerdings schon.

Massage

Eine Massage ist nach wie vor das ultimative Mittel um loszulassen. Wenn dein*e Partner*in keine Lust hat, dich zu massieren, tue dir einfach selbst etwas Gutes und gönne dir einfach mal eine Massage vom Profi. Dabei hilft es dir zu wissen, welche Massageart die richtige für dich ist. Wenn es jetzt gleich sein muss und niemand zur Hand ist, kann auch eine Selbstmassage helfen, Verspannungen zu lösen und dich zu beruhigen.

Meditation & Entspannungsübungen

Durch regelmäßiges Meditieren bekommst du einen besseren Zugang zu deinem Atem, der in stressigen Zeiten meist flach ist und häufig angehalten wird. Außerdem wirst du feststellen, dass dein Geist immer mehr zur Ruhe kommt, wenn du deine Meditationsübungen machst. Für Anfänger*innen eignen sich Apps, mit denen du unter Anleitung lernst, zu meditieren. Auch Vagusnerv-Übungen, Wechselatmung oder progressive Muskelentspannung können helfen.

Fazit

Natürlich ist es nicht nur wichtig, die Symptome zu bekämpfen, sondern auch zu gucken, warum du unter innerer Unruhe leidest. Hält der Zustand länger an, solltest du eine Ärztin*einen Arzt zurate ziehen. Handelt es sich um eine stressige Phase und ein Ende ist absehbar, können aber unsere Hausmittel dir vielleicht helfen, die Nerven zu beruhigen.

Artikelbild und Social Media: SIphotography/iStock (Themenbild)