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Gürtelrose-Erfahrung: Petras Schmerzen waren unerträglich

Petra erkrankte nicht zum ersten Mal an Gürtelrose. Doch dieses Mal war es anders: viel, viel schlimmer.

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Gürtelrose? Ach, das kann ja nicht so schlimm sein, dachte sich Petra, als sie wieder einmal von der tückischen Krankheit heimgesucht wurde. Doch gerade das Wort „tückisch“ ist das, was die 68-Jährige bislang nicht mehr der Krankheit in Verbindung gebracht hatte. Das war rückblickend ein Fehler.

Gürtelrose-Erfahrung: „Wahnsinnige Schmerzen“

„Ich hatte davon gehört, aber es viele Jahre nicht richtig ernstgenommen“, erzählt Petra nachdenklich. Die fast 70-jährige Mutter von zwei Kindern hatte schon mehrfach Gürtelrose, doch ihre Erfahrung mit der Krankheit war eine andere. „Ich bekam in der Vergangenheit zwar an unterschiedlichen Körperstellen den typisch roten Ausschlag, aber hatte keinerlei Nervenschmerzen. Deshalb dachte ich, dass die Erkrankung nicht so schlimm ist.“

Bei der letzten Erkrankung sei sie dann eines Besseren belehrt worden, sagt sie rückblickend und meint die Schmerzen, die sie bekommen hat. „Als ich die ersten weißen Bläschen sah, dacht ich zuerst, ich weiß, was auf mich zukommt. Aber die Nervenschmerzen, die ich dann bekam, haben mich wochenlang gequält“, beschreibt Petra die qualvolle Zeit.

Um zu verdeutlichen, wie heftig die Schmerzen gewesen sind, greift sie zu kaum vorstellbaren Vergleichen. „Ich erinnere mich daran, wie nachts mehrere Stunden nahezu schreiend in meinem Bett lag und nicht schlafen konnte“, berichtet sie über ihre Gürtelrose-Symptome. „Die Schmerzen bei der Geburt meiner beiden Kinder waren nichts im Vergleich zur Gürtelrose.“ Sie habe sogar mehrfach den Notarzt rufen und verschiedene starke Schmerzmittel ausprobieren müssen, bis sie ein passendes für sich gefunden habe, das ihre Schmerzen habe lindern können.

Gürtelrose: Pflege durch den Sohn war notwendig

Die schwere Zeit musste Petra aber zum Glück nicht allein durchstehen – ihr erwachsener Sohn kam für einige Tage zu ihr, um sie während der Gürtelrose zu pflegen. „Ich war in der ganzen Zeit ein Pflegefall. Besonders nachts, wenn die Schmerzen unerträglich wurden, hat er mich getröstet, meine Hand gehalten und mir Mut zugesprochen. Das war mir eine sehr große Hilfe“, erzählt sie dankbar.

Trotz der Hilfe habe sie die schwere Zeit nachhaltig geprägt: „Wenn ich heute etwas über die Krankheit lese, muss ich sofort an diese schreckliche Zeit denken.“

Doch statt zu bleiben, seien die Schmerzen nach rund drei Monaten passé gewesen. Sie habe glücklicherweise keine Post-Zoster-Neuralgie entwickelt, „doch es hat noch viele Monate gedauert, bis ich wieder fest auf meinen Beinen stand und meinen Alltag bewältigen konnte“. Spricht sie über die Erkrankung, fällt bei der 70-Jährigen in diesem Zusammenhang das Wort „Trauma“. „Psychisch habe ich lange gebraucht, um das zu verarbeiten“, blickt Petra zurück. Doch dabei habe ihr etwas Bestimmtes geholfen.

„Deine Gürtelrose-Erfahrung“: Kunstaktion hat ihr geholfen

Dass Petra auf die Kunstaktion „Deine Gürtelrose-Erfahrung“ aufmerksam wurde, hat ihr rückblickend sehr geholten, wie sie schildert. „Meine Idee war, den Schmerz in einem Bild auszudrücken. Ich habe einfach drauf losgemalt und alle in meiner Familie und meinem Bekanntenkreis waren begeistert“, erzählt mit einem Anflug von Stolz.

Aber nicht nur Freunde und Familie waren begeistert, auch sie selbst hat davon profitiert. „Mir selbst hat das Malen geholfen, besser mit der Erinnerung umzugehen und auch dieses Trauma der wochenlangen starken Schmerzen besser zu verarbeiten“, sagt sie heute. „Das war ein richtiger Prozess. Ich bin sehr dankbar für diese Aktion.“

Falls du dich für „Deine Gürtelrose-Erfahrung“ interessierst, kannst du dich auf der Aktionsseite informieren. Für die Aktion haben sich das Biopharma-Unternehmen GSK, der Farbenhersteller Schmincke, die Walentowski Galerien und die Deutsche Schmerzliga e.V. zusammengeschlossen.

Petra ist letztlich froh, dass es dieses Angebot gibt – wäre aber letztendlich glücklicher, wenn sie gar nicht erst in die Situation gekommen wäre, um daran teilnehmen zu können.

Nach Gürtelrose-Erkrankung: Aufklärung ist für Petra das Wichtigste

Denn was für Petra an erster Stelle steht, ist klar – und nach der Gürtelrose-Erfahrung umso mehr: die Gesundheit. „Ich habe jedem in meinem Bekanntenkreis nahegelegt, sich mit der Erkrankung und seinen persönlichen Risiken auseinanderzusetzen und sich in der Hausarztpraxis beraten zu lassen“, sagt Petra heute.

Dass es zur Gürtelrose kommt, muss nämlich gar nicht sein. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät allen Menschen ab 60 Jahren zu einer Gürtelrose-Impfung, Menschen mit Grunderkrankungen sogar schon ab 50 Jahren. Für die Kosten der Herpes-Zoster-Impfung kommt die Krankenkasse auf. Mehr Informationen dazu gibt es auf www.impfen.de/guertelrose.

Der Vorteil: eine schmerzhafte Gürtelrose-Erfahrung wie die von Petra bleibt erspart: „Es ist so wichtig, dass man sein eigenes Risiko nicht unterschätzt und vor allem weiß, welche Auswirkungen eine Gürtelrose auf das eigene Leben haben kann. Diese Erfahrung wünsche ich wirklich niemandem.“

Artikelbild und Social Media: PonyWang/iStock (Themenbild)