Ansteckung durch Nager

Hantavirus: Symptome, Inkubationszeit und Behandlung

Das Hantavirus befällt immer mehr Menschen in Deutschland. Wie du dich ansteckst, was die Symptome sind und was nach einer Infektion bei der Behandlung passiert, verraten wir dir im Artikel.

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Eine Hantavirus-Infektion kann vielerorts passieren. Wirtstiere sind Nager, sie erkranken aber nicht – der Mensch kann sich aber noch Tage später anstecken und krank werden. Welche Auswirkungen es für dich hat, erfährst du bei uns.

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Hantavirus: Ansteckung in Haus und Garten

Der Name des fiesen Virus kommt vom Fluss Hantan in Südkorea, wo während des Korea-Kriegs in den 1950ern Tausende Soldaten an dem Virus erkrankten.

Das Hantavirus ist tückisch – der Erreger lebt in Nagetieren und befindet sich überall dort, wo infizierte Mäuse oder Ratten ihre Hinterlassenschaften haben. In Deutschland sind vor allem Rötelmäuse und Brandmäuse die Virenträger.

Egal ob es ein Nest ist, Kot, Urin oder Speichel an Essensresten. An den Ausscheidungen können die Hantaviren mehrere Tage überleben. Beim Beseitigen von Mäusekot oder toten Tieren sollten daher Handschuhe und eine Atemmaske getragen werden. Zusätzlich hilft das vorherige Einsprühen mit Haushaltsreiniger – kleiner Trick, große Wirkung.

Orte, an denen du dich mit dem Hantavirus infizierst, können der Keller, Dachboden, Garten, ein Schuppen oder auch einfach ein Laubhaufen irgendwo in der Natur sein. Wenn du dich ansteckst, ist also ein Blick in die letzten Wochen oder Monate hilfreich, um ungefähr herauszufinden, wo du dich infiziert hast.

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Hantavirus: Inkubationszeit und Inzidenz

Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 2 bis 4 Wochen, erste Hantavirus-Symptome können in Ausnahmefällen auch schon ab 5 Tage oder bis zu 60 Tage nach der Ansteckung auftreten – also bis zu zwei Monate nach der Ansteckung.

Verstärkt tritt das Hantavirus laut Robert-Koch-Institut alle 2-3 Jahre in Nordost-Hessen, auf der Schwäbischen Alb, im Bayerischen Wald, dem Spessart, im Münsterland und dem westlichen Teil Thüringens auf. Die Apotheken Umschau nennt als zusätzliches Gebiet noch den Teutoburger Wald. In Norddeutschland sind die Ansteckungszahlen über die Jahre gleichbleiben.

Die durchschnittliche Hantavirus-Inzidenz lag in Deutschland zwischen 2010 und 2019 bei 1,5 Ansteckungen pro 100.000 Einwohnern. Aber keine Angst: Insgesamt verlaufen Hantavirus-Infektionen in Deutschland aber in weniger als einem Prozent der Fälle tödlich. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bei den in Europa vorkommenden Hantavirus-Stämmen nicht möglich.

Wichtig: In anderen Teilen der Welt können Hantaviren durchaus von Mensch zu Mensch übertragbar und tödlicher sein. Zudem treten teils andere Symptome – wie in Südamerika Herz- oder Lungenprobleme – auf.

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Hantavirus: Symptome der Krankheit

Hantavirus-Symptome sind denen einer Grippe zunächst recht ähnlich. Folgende Hantavirus-Symptome können auftreten:

  • 3-4 Tage hohes Fieber
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Schüttelfrost
  • starke Bauchschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Kreislauf- und Nierenprobleme
  • Hämorrhagisches Fieber mit renalem Syndrom (HFRS)

Die Nierenprobleme führen zu einer verminderten Harnproduktion, was als Folge Eiweiß oder Blut im Urin haben kann, so die Apotheken Umschau. Im Extremfall kann es sogar zu einem Nierenversagen kommen.

Die Dunkelziffer an nicht gemeldeten Infektionen mit dem Hantavirus dürfte relativ hoch sein – das lässt darauf schließen, dass viele Menschen keine Hantavirus-Symptome bemerken, weil ihr Immunsystem in diesem Fall gut arbeitet.

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Hantavirus-Behandlung und -Impfung

Falls der Arzt vermutet, dass du am Hantavirus leidest, wird er erst ein Blutbild machen. Die Behandlung von Hantavirus-Infektionen ist darauf beschränkt, möglichst du Symptome zu lindern. In der Regel werden vom Arzt schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente zur Hantavirus-Behandlung eingesetzt.

Eine Impfung gegen das Hantavirus gibt es nicht. Allerdings wird angenommen, dass du nach einer überstandenen Infektion eine lebenslange Immunität gegen den betreffenden Hantavirusstamm hast.

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