Schwere Vorwürfe

Hartz-4-Star schießt gegen RTL-Show „Zahltag! Ein Koffer voller Chancen“

Birgt die RTL-Sendung „Zahltag! Ein Koffer voller Chancen“ echte Chancen für Hartz-IV-Empfänger? Ein Teilnehmer erhebt jetzt schwere Vorwürfe gegen das Format.

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Bei „Zahltag! Ein Koffer voller Chancen“ erhalten Hartz-4-Empfänger ihre Bezüge für ein Jahr auf einen Schlag. Das können bis zu 30.000 Euro sein. Mit dem Geld sollen sich die Kandidaten den Weg in die Selbstständigkeit ebnen. Zur Seite stehen ihnen dabei die Experten Felix Thönnessen, Heinz Buschkowsky und Ilka Bessin. Michael T. (28) war in der letzten Staffel Kandidat bei „Zahltag! Ein Koffer voller Chancen“ und widerspricht seiner Darstellung in der RTL-Sendung zutiefst. Zudem erhebt er schwere Vorwürfe gegen RTL und die Experten. Gegenüber dem Nachrichtenportal Watson erklärte er deutlich: „Ich fühle mich verarscht von RTL!“

„Zahltag! Ein Koffer voller Chancen“ - Alles gelogen?

Der Sender habe Michael T. und seine Familie im Rahmen der Show völlig falsch dargestellt. So habe der Hartz-4-Empfänger in seinem Leben durchaus gearbeitet. Über zwei Jahre am Stück war er in einem Getränkehandel tätig. In der Sendung hieß es allerdings, der 28-Jährige hätte seit seiner Teenager-Zeit von Hartz 4 gelebt und noch nie einen Job gehabt.

Dem Finale der Show blieb Michael T. zudem wegen einer im Vorfeld angekündigten Darmspiegelung fern und nicht wie dargestellt aus Lustlosigkeit. „Ich habe den Redakteuren persönlich und telefonisch mindestens vier Wochen vorher mitgeteilt, dass ich am Drehtag des finalen Gesprächs eine Darmspiegelung habe“, sagte Michael T. zu Watson. Davon will Gründerberater Felix Thönnessen laut Watson allerdings nichts gewusst haben. „Ob Michael das Finale abgesagt hat, kann ich nicht bewerten. Ich habe davon nichts mitbekommen“, lässt er verlauten.

Ex-Hartz-4-Empfänger klagt an: Experten haben nicht geholfen

Doch auch die Experten der Sendung hat Kandidat Michael T. gefressen. Der 28-Jährige hätte sich bei seinem Projekt Selbstständigkeit mehr Unterstützung erhofft. „Ich wollte gleich, nachdem wir den Koffer erhalten haben, Felix kontaktieren und mich von ihm beraten lassen. Es hieß dann allerdings über Wochen immer nur, Felix hätte keine Zeit“, sagte Michael.

RTL stellte Kandidaten und seine Familie falsch da

Weiter klagt Michael T. an, dass RTL ihm die Chancen auf einen eigenen Hotdog-Laden verbaut hätte, statt ihn in der Idee zu unterstützen. Das Kamera-Team soll den Vermieter des potenziellen Ladens so bedrängt haben, dass dieser absprang und ihm eine Absage erteilte. „Einen anderen Laden haben wir nicht mehr gefunden, weil die Mieten zu hoch oder die Läden einfach nicht genügend ausgestattet für Gastro waren. Also mussten wir auf unsere andere Geschäftsidee zurückgreifen“, fasste Michael die Situation am Ende zusammen. Diese andere Geschäftsidee bezieht sich auf das Tattoo-Studio seiner Frau Melanie. Auch dieses Projekt plante das Paar parallel über Monate hinweg. Thematisiert wurde die Idee von RTL allerdings erst in der letzten Folge, was den Anschein erweckte, das Tattoo-Studio wäre nur eine spontane Laune von Michael und Melanie T.  

Raus aus Hartz 4

RTL ließ auf eine Anfrage von Watson lediglich verlauten: „Zu redaktionellen und produktionstechnischen Abläufen äußern wir uns nicht.“ Familie T. kann dies herzlich egal sein, denn sie haben es am Ende tatsächlich raus aus Hartz 4 geschafft. Michaels Einkaufsservice und Melanies Tattoo-Studio sorgen gemeinsam für den Familienunterhalt. Reich wird die Familie so zwar nicht, doch die Unabhängigkeit ist ihnen viel mehr wert. „Endlich weg von Hartz IV", freut sich Michael.

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