Heimtückische Hasenpest: Explodierende Zahlen - Die Seuche ist zurück!
Die Hasenpest (Tularämie) breitet sich weiter aus. Die Seuche kann für den Menschen gefährlich sein.
Die sogenannte Tularämie breitet sich in Deutschland aus. Die als Hasenpest bekannte Erkrankung kann für Feldhasen tödlich enden. Das Bakterium "Francisella tularensis" ist aber auch für den Menschen gefährlich, sollten sie unbehandelt bleiben.
Hasenpest kann sich auf den Menschen übertragen
Wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ermittelt hat, wurden 2020 insgesamt 45 Feldhasen in Bayern mit einer Tularämie entdeckt. Im Mai 2021 tauchten zwei Fälle von Hasenpest in Nordrhein-Westfalen auf. "Die Hasenpest ist deshalb brisant, weil es eine Zoonose ist, das heißt, sie kann vom Tier auf den Menschen überspringen", sagt eine Sprecherin des NRW-Umweltministeriums.
So überträgt sich die Hasenpest auf den Menschen
Das Bakterium "Francisella tularensis" kommt vor allem in Mitteleuropa vor und lebt vorrangig im Feldhasen. Der Erreger kann aber auch bei Kaninchen, Mäusen, Wühlmäusen, Bibern, Ratten oder Eichhörnchen vorkommen. Durch Kot oder bei Kontakt mit dem Tier (auch bei einem Kadaver) sowie beim Einatmen von Staub (z.B. durch Mäusekot kontaminiertes Heu, staubige Erde, gemähter Rasen) kann eine Übertragung auf den Menschen stattfinden. "Für eine Infektion über Mund, Nase, Lidbindehaut oder kleine Haut- und Schleimhautverletzungen sind nur wenige Keime von 10 bis 15 Bakterien notwendig", warnt das LGL.
Hasenpest: Risiko für Hundehalter
Ein erhöhtes Risiko besteht für Jäger, Tierärzte, Köche und Metzger sowie für Hundehalter. Frisst ein Hund einen infizierten Hasen oder anderen Nager, können die Bakterien beim Kontakt mit dem Menschen übertragen werden, etwa durch das Abschlecken der Hände. Und: Der Erreger wurde laut Robert-Koch-Institut (RKI) auch bei Bremsen, Mücken und Zecken nachgewiesen, weshalb ein Biss eines infizierten Tieres ebenfalls gefährlich sein kann.
Tularämie: Symptome der Hasenpest
Erkranken Feldhasen an Tularämie, magern sie ab, haben struppiges Fell sowie einen schwankenden Gang und verhalten sich apathisch. Die Tiere sterben meist innerhalb von zwei Wochen. Beim Menschen kann die Hasenpest ebenfalls zum Tod, sofern sie unbehandelt bleibt. Früh entdeckt, lässt sich die Krankheit mit Antibiotikum in den Griff bekommen. Daher ist es wichtig, bei folgenden Symptomen sofort einen Arzt aufzusuchen:
- Kopf- und Gliederschmerzen
- plötzliches Fieber
- Schüttelfrost
- Mattigkeit
- regionären Lymphknoten können anschwellen
- Geschwüre an der Eintrittsstelle
- starker Husten
- Durchfall
Diese Vorsichtsmaßnahmen kannst du treffen
Das LGL rät dazu, ungeschützten Kontakt mit Wildtieren zu vermeiden sowie mit Kadavern und die Arbeitshygiene einzuhalten. Wildfleisch sollte gut durchgegart werden. Hundehalter sollten im Falle eines Kontaktes oder des Verdachtes die Schnauze und den Kopf des Tieres mit Einweghandschuhen gründlich waschen. Am sichersten ist es, den Hund gar nicht erst an Kadavern nagen zu lassen.
Verwandte Themen: