Hochzeitsbrauch

Ideen für etwas Neues, Altes, Geliehenes & Blaues zur Hochzeit

Es ist ein beliebter Hochzeitsbrauch: Etwas Neues, etwas Altes, etwas Geliehenes und etwas Blaues. Woher die Tradition kommt und die schönsten Ideen.

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„Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in her shoe.“

Dieser traditionelle Hochzeitsbrauch hat seinen Ursprung in England. Mithilfe von Hochzeitsaccessoires trägt die Braut etwas Altes, Neues, Geliehenes und Blaues bei sich. Manch einem sind in dem Zusammenhang vielleicht auch die 7 Dinge, die jede Braut braucht geläufig. Diese beziehen sich aber auf die eher praktischen Sachen, die die Braut am Hochzeitstag wissen muss und dabei haben sollte.

Wohingegen "Etwas Neues, etwas Altes, etwas Geliehenes und etwas Blaues" vielmehr einen symbolischen Charakter hat. Damals zu viktorianischen Zeiten war es nämlich üblich mit den entsprechenden Accessoires oder einem Kleidungsstück den Brautlook zu ergänzen.

Dieser schöne Hochzeitsbrauch ist später nach Amerika über gewandert und erfreut sich spätestens seit der Hochzeit von Prinzessin Diana und Prinz Charles auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit.

Hier findest du alle Informationen rund ums Thema Hochzeit - von der Planung bis Hochzeitsfrisur und -styling ist alles dabei!

Warum etwas Altes, Neues, Geborgtes und Blaues?

Wie so viele alte Bräuche hat auch dieser seinen Ursprung im Volksglauben: Die Braut erhofft sich eine Extraportion Glück, wenn sie etwas Neues, etwas Altes, etwas Geborgtes und etwas Blaues trägt.

Sie glaubt, das Schicksal damit im positiven Sinne zu beeinflussen und ein glückliches, schönes Eheleben zu führen, wenn sie alle Elemente aus dem bekannten Spruch in ihrem Äußeren vereint. Kann ja nicht schaden!

Aus dem alten England stammend wurde der Hochzeitsbrauch eines Tages nach Amerika getragen und gelangte schließlich durch zahlreiche Hollywood-Filme auch zu uns in den deutschsprachigen Raum.

Im nächsten Abschnitt erfährst du, was die einzelnen Komponenten symbolisieren sowie die schönsten Ideen für etwas Neues, etwas Altes, etwas Geliehenes und etwas Blaues.

Das Strumpfband hat viele verschiedene Funktionen
Als etwas Blaues kann die Braut ein schönes Strumpfband verwenden. Foto: grinvalds/iStock

Wofür steht das Neue, Alte, Geliehene und Blaue?

Jedes der einzelnen Braut-Accessoires hat eine bestimmte Bedeutung und stehen für gewisse Tugenden. Sie alle sollen dafür Sorge tragen, dass das neue Eheleben so schön wie möglich wird. Ganz streng genommen sollen die vier bzw. fünf Eigenschaften (inklusive Glückspfennig) in fünf Gegenständen repräsentiert werden. Doch dass ein Accessoire gleich mehrere Eigenschaften zusammenfasst ist mittlerweile auch üblich.

Zum Beispiel kann ein Gegenstand zugleich geliehen und blau sein, alt und geliehen, blau und neu und, und, und. Aus einigen Filmen kennen wir auch die Variante, alle Eigenschaften in einem Gegenstand zu vereinen. Je nachdem wie viel Interpretations-Spielraum du walten lassen möchtest, ist Vieles möglich.

Ob es dir mehr Spaß macht, sich für die Hochzeit einen Gegenstand für jede Eigenschaft zu suchen oder du eine Kombination wählst, bleibt am Ende ganz dir überlassen..

Was genau die Begriffe "Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes und etwas Blaues" symbolisieren und wunderschöne Ideen, erfährst du hier.

Gut zu wissen: Die Aufgaben der Trauzeugin: So hilfst du der Braut bei der Hochzeit

Ideen für "Etwas Altes" …

Dieses Element steht für die Vergangenheit der Braut. Es symbolisiert den engen Bezug zur Familie, das Festhalten an Vertrautem und Kontinuität, die durch diese Bindung entstanden ist. Indem die Braut etwas Altes trägt, wird sie immer zu ihrer eigenen Familie gehören, auch wenn sie einen neuen Lebensabschnitt beginnt und eine "neue" Familie gründet.

Als etwas Altes dienen oft Brautaccessoires, die vererbt wurden. Erbstücke als Brautschmuck auszuwählen, eine alte Brosche, Kette oder alte Ohrringe, ist etwa sehr beliebt. Ebenso tragen Bräute gern den Trau­ring ihrer Mut­ter beziehungsweise Großmutter oder Teile des alten Brautkleids - zum Beispiel eine Schleife oder ein Band.

Ringe und Schleifen lassen sich zum Beispiel schön im Brautstrauß integrieren. Achtung: Nicht vergessen den teuren Familienschmuck vor dem Brautstrauß-Werfen wieder rauszunehmen.

Oft werden auch gebrauchte Brauthandschuhe, ein altes Spitzenhandtuch oder ein antiker Taschenspiegel verwendet.

Ein Brautkleid als "etwas Altes" zu tragen ist auch eine schöne Idee, kommt für viele aber nicht in Frage. Denn oft passt der Stil nicht (mehr) zum Jahrzehnt oder zu der Braut selbst. Eine süße alternative Idee ist es, ein kleines Herz aus dem alten Brautkleid auszuschneiden.

Dieses kannst du in dein eigenes Kleid einnähen oder in einen Medaillonanhänger zum Öffnen setzen, den du als Kette tragen kannst. Natürlich nicht ohne nachzufragen, bevor du dich ans Brautkleidschnippeln machst.

  • Brosche

  • Kette

  • Ohrringe

  • Trauring der Mutter/Großmutter

  • Haarschmuck

  • Taschenspiegel

  • Brauthandschuhe

  • Brautschleier

  • (Spitzen-) taschentuch

  • Hochzeitsschleife oder Satinbänder

  • Unterrock oder Teile des alten Brautkleids der Mutter/Schwester/Großmutter

  • Schuhe

  • Foto von einer Familienhochzeit im Anhänger

Ideen für "Etwas Neues" …

Dieses Element ist ein Zeichen für den neuen Lebensabschnitt, den die Braut mit der Hochzeit beginnt. "Etwas Neues" bedeutet den Start ins Eheleben, steht für Optimismus und die Hoffnung auf gemeinsames Glück mit dem Bräutigam.

Hat die Braut IHR Hochzeitskleid gefunden, steht das häufig für das neue Teil, das ausschließlich an der Hochzeit getragen wird. Aber auch die neu gekauften Schuhe, eine Handtasche, der Brautstrauß oder Dessous eignen sich hier gut. Auch der Brautschleier, das Diadem, die neue Halskette, ein neues Parfum können diese Kategorie symbolisieren.

Insgesamt hast du bei der Suche nach "Etwas Neuem" eher die Qual der Wahl als Not an kreativen Ideen.

Ideen für "Etwas Geliehenes" …

Etwas Geliehenes oder Geborgtes bekommt die Braut traditionellerweise von einer Freundin, die bereits glücklich verheiratet ist. Dieses Glück "borgt" die Braut sich von ihrer Freundin, in der Hoffnung, es auf ihr eigenes Eheleben zu übertragen. Das geliehene Brautaccessoire steht aber auch für die Freundschaft in guten und in schlechten Zeiten. Auf ihre Freundin kann sich die Braut eben immer verlassen.

Die Braut trägt dann zum Beispiel ein Schmuckstück ihrer Freundin, das diese zu ihrer eigenen Hochzeit gern getragen hat. Super wichtig: Damit das "Geborgte" auch wirklich Glück bringt, muss es nach deiner Hochzeitsfeier unbedingt an seine Besitzerin zurück!

Eine Trauzeugin fragen: Schwester, beste Freundin oder Schwägerin in spe?

Ideen für "Etwas Blaues" …

In alten Zeiten stand das Blau für Reinheit und Treue und war daher bei Hochzeiten eine sehr beliebte Farbe. In England hieß es damals: "Married in blue, love ever true". Dies lässt sich übersetzen als "Wer in Blau heiratet, liebt wahrhaftig und ist treu". Ganz in Blau heiratet heutzutage zwar kaum jemand mehr, aber etwas Blaues als Brautaccessoire, zum Beispiel als Strumpfband, ist immer noch sehr beliebt.

Auch blaue Dessous können dem Hochzeitsbrauch gerecht werden, ebenso kann der Brautstrauß aus blauen Blumen bestehen oder mit einem blauen Band verziert sein. Manchmal werden auch die Finger- oder Fußnägel in der Farbe lackiert oder blauer Lidschatten getragen.

  • Hochzeits-Maniküre/Pediküre mit blauem Detail

  • Make-up mit blauem Lidstrich

  • Brautstrauß mit blauen Kornblumen, Hortensien, Lavendel

  • Schmuck mit Saphiren oder blauen Strasssteinen

  • Haarschmuck

  • Blumenkranz fürs Haar mit blauen Blüten

  • Schuhe mit blauem Detail

  • Eheversprechen mit blauer Tinte geschrieben

  • Blauer Knopf im Brautkleid vernäht

  • Datum des Hochzeitstags mit blauem Faden eingenäht

Der Pfennig …

Im ursprünglich bekannten Spruch heißt es im Englischen weiter "… and a silver sixpence in her shoe" . Ein Sixpence ist eine alte britische Münze. Heutzutage wird dieser Pfennig durch eine 1-Cent Münze ersetzt, die die Braut sich am Morgen vor der Zeremonie in den Schuh steckt und dann den Tag über im Schuh trägt. Dieser Teil des Hochzeitsbrauchs soll finanzielles Glück und Wohlstand für das Ehepaar bringen.

Er hat sich hierzulande aber nur teilweise durchgesetzt, da er wahrscheinlich der jahrzehntelangen Überlieferung zum Opfer gefallen ist. Und auf Dauer ist der Pfennig im Schuh den Tag über doch auch etwas unbequem.

Auch wenn du nicht abergläubisch bist und dir nichts aus Traditionen machst, genieße einfach die Freude, die du haben wirst, wenn du etwas Neues, etwas Altes, etwas Geliehenes und etwas Blaues zusammenstellst. Eventuell ist deine Mutter oder Oma auch unglaublich stolz, wenn sie dir helfen und mit ihrem Erbstück einen kleinen Teil zu einer gelungenen Hochzeit beitragen kann.