Impfen ohne Tränen: Mit diesen Tipps nimmst du deinem Kind die Angst
Impfen ist eine Überwindung für das Kind, die Eltern und wahrscheinlich auch für den Arzt, trotzdem führt kein Weg an der Spritze vorbei. Doch mit diesen Tipps werden die Impftermine ein bisschen leichter, versprochen!
Bei dem Gedanken eine Spritze zu bekommen, kriegen auch viele Erwachsene leichte Panik. Wie soll sich dann erst ein kleines Kind fühlen? Zum Glück weiß es meisten nicht, was auf ihn zukommt und das ist auch gut. Damit der Impftermin nicht zum Trauma für alle Beteiligten wird, gibt es ein paar einfache Tipps, die helfen, den Besuch beim Kinderarzt für alle Beteiligten so angenehm wie möglich zu machen.
Die eigene Angst loswerden
Kinder haben sehr feine Antennen, spüren, wenn ihre Eltern ängstlich oder beunruhigt sind und diese Gefühle können sich schnell auf das Kind übertragen. Wenn du also selbst panische Angst vor Spritzen hast, nimm den Vater oder die Oma mit zum Kinderarzt. Wenn es dir Angst bereitet, dass dein Kind eine Spritze bekommt, Schmerzen hat, schreit und weint, bitte um ein Vorgespräch beim Kinderarzt. Er wird dir genau erklären, wann welche Impfungen gemacht werden, welche wirklich nötig sind und wie die Termine genau ablaufen. So weißt du, was auch dich und dein Kind zukommt.
Während des Impfens das Baby stillen oder auf den Schoß nehmen
Gerade für Babys ist das eine gute Option: Sie sind entspannt, fühlen sich sicher und geborgen und merken meist den kleinen Piks gar nicht, weil es gerade die Brust oder das Fläschchen gibt. Aber Achtung: Wird das Kind gegen Rotaviren geimpft, geht das leider nicht. Babys sollten dann eine Stunde vorher und eine danach möglichst nicht geimpft werden, da die Muttermilch die Wirkung der Impfung schwächen kann.
Kleine Kinder nehmen am Besten während der Impfung auf Mamas oder Papas Schoß Platz, da fühlen sie sich besonders sicher. Hinterher das Kind gleich in den Arm nehmen, das lindert den kurzen Schmerz.
Größere Kinder sollten möglichst aufrecht sitzen und die Hand der Eltern halten. Wer liegt, fühlt sich eher ausgeliefert und bekommt schneller Angst.
Das Kind vor der Impfung nicht bedauern
Versetzt dich selbst in die Lage des Kindes: Ist es für dich hilfreich, wenn man dich schon vor einer Untersuchung bedauert und dir erzählt, dass es schmerzhaft sein kann und es dir danach vielleicht nicht so gut geht? Nein! Lieber sachlich über den Arztbesuch sprechen und auch nicht herunterspielen, dass die Spritze möglicherweise ein bisschen piksen könnte. Das Kind könnte sich betrogen fühlen, wenn der Schmerz vorher heruntergespielt wird. Schließlich tun Spritzen weh, wenn auch nur kurz.
Spielerisch auf die Impfung vorbereiten
Ein Baby versteht nicht, wie wichtig eine Impfung ist, ein dreijähriges Kind dagegen schon. Mit dem Arztkoffer zu Hause kann der Impftermin spielerisch simuliert werden. Erkläre deinem Kind, dass es einen Piks bekommt, der ihn gegen gefährliche Krankheiten starkmacht. Und ihr könnt gemeinsam eine Strategie ausarbeiten, wie sich der Piks besser überstehen lässt. In dem man zum Beispiel Mamas Hand hält, gemeinsam das Lieblingslied singt oder sich eine Kleinigkeit als Belohnung wünscht.
Ablenkung wirkt Wunder
Kinder können mit der richtigen Ablenkung fast alles um sich herum vergessen. Das Lieblingsspielzeug also nicht vergessen oder ein Buch, welches das Kind gerade besonders spannend findet. In manchen Arztpraxen sorgen aber auch die Arzthelferinnen für Ablenkung während der Impfung zum Beispiel mit Seifenblasen oder einem Luftballon.
Die schmerzhafteste Impfung zuletzt
Dank der modernen Mehrfach-Impfstoffe bekommen Kinder meist nur eine Spritze pro Impftermin. Werden doch mal mehrere Impfungen gleichzeitig gemacht, sollte mit der einfachsten begonnen werden, zum Beispiel mit der Schluckimpfung für Rotaviren, die ist leicht süßlich. Dann mit den Spritzen weitermachen. Manche Impfungen tun mehr weh als andere. Bitte den Kinderarzt, die schmerzhafteste Spritze am Schluss zu geben.
Schmerzpflaster für besonders empfindliche Kinder
Wenn das Kind besonders schmerzempfindlich ist, können Schmerzpflaster gegen den Piks beim Impfen helfen. SIe sind geeignet für Kinder über drei Monaten und sollten 30 bis 60 Minuten vor dem Impftermin auf die betroffene Stelle aufgeklebt werden. Es gibt die Pflaster zwar rezeptfrei in der Apotheke, du solltest das aber trotzdem vorher mit dem Kinderarzt absprechen. Es geht aber auch ohne Schmerzmittel. Die Impfstelle kann vor dem Piks mit Eisspray gekühlt werden und damit unempfindlicher gemacht werden.
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