Insekten als Lebensmittel

Insekten essen: Irrer Food-Trend oder gesund?

An kaum einem Food-Trend scheiden sich so sehr die Geister, wie beim Thema Insekten essen. Ist es eklig oder kein Unterschied zu herkömmlichen Fleisch? Und ist der Verzehr der Krabbeltiere gesund? Das solltest du über Insekten als Lebensmittel wissen.

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Über Geschmack lässt sich nicht streiten, oder doch? Zumindest ist sich unsere Redaktion bei keinem Essensthema derzeit so uneinig, wie dem Essen von Insekten. Während manche es total widerlich finden, die Krabbeltiere zu konsumieren, sagen andere, dass es für sie keinen Unterschied zu herkömmlichem Fleisch macht. Aber was sind eigentlich die Vorteile? Und kann sich der Verzehr von Insekten in der Zukunft vielleicht als Fleischersatz etablieren?

Insekten essen ist seit 2018 in Europa möglich

Ob in Asien, Lateinamerika oder Afrika - überall gehören Insekten auf den Speiseplan - und das ist völlig normal. Niemand ekelt sich vor frittierten Heuschrecken oder gerösteten Würmern. In Europa sieht das bisher anders aus. Die meisten von uns finden es alles andere als appetitlich, wenn wir mitansehen, wie die Promis im Dschungelcamp Maden und Co. verzehren müssen. Ist der Grund, dass es für uns schlichtweg nicht normal ist, Insekten als Lebensmittel zu sehen? Das könnte sich ab jetzt ändern: Seit 2018 kann man die Krabbeltiere als Nahrungsmittel im Rahmen der Novel-Food-Verordnung der EU unter Vorbehalt auch in Deutschland kaufen. Wir können uns von nun an also Mehlwürmer-Pasta im Supermarkt kaufen oder uns statt einem Cheeseburger einen Insekten-Burger einverleiben.

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Insekten essen ist gesund

Aber warum sollten wir überhaupt Insekten essen? Ein Grund, warum wir dem Verzehr von Insekten eine Chance geben sollten, ist der hohe Nährstoffgehalt der kleinen Krabbeltiere. Man mag es kaum glauben, aber Insekten sind ebenso proteinreich wie Milch und Rindfleisch. Zudem enthalten sie einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und können hierbei locker mit Fisch mithalten. Insekten enthalten zusätzlich viel Vitamin B2 und Vitamin B12 und stellen damit sogar Vollkornbrot in den Schatten. Außerdem sind die Krabbeltiere reich an Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Selen und Zink.

Allergiker müssen aufpassen

Wer auf Krustentiere wie beispielsweise Garnelen allergisch reagiert, muss alllerdings vorsichtig sein. Laut dem NDR liegt es nahe, dass in diesem Falle auch der Verzehr von Insekten Allergien auslösen kann.

Insekten ohne Schale essen

Zudem kann es beim Verzehr von ganzen Insekten samt Schale dazu kommen kann, dass nicht alle Nährstoffe vom Körper aufgenommen werden können, wie die "Verbraucherzentrale Hamburg" berichtet". Der Grund: In den Panzern befindet sich Chitin, das die Aufnahme von Nährstoffen blockiert. Es ist somit ratsam, Insekten ohne Schale zu essen.

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Vorteile gegenüber dem Fleischverzehr

Im direkten Vergleich schneiden Insekten gegenüber Fleisch in vielen Punkten besser ab:

  • Zur Insektenzucht wird weitaus weniger Platz benötigt. Sie leben meist eh in größerer Anzahl auf engem Raum. Es ist somit um einiges leichter, Insekten artgerecht zu halten als Rinder, Schweine und Geflügel.
  • Der essbare Anteil bei den Krabbeltieren liegt bei 80 Prozent, während vom Rind nur 40 Prozent verzehrt werden kann.
  • Der CO2-Ausstoß, der bei der Rinderzucht entsteht, ist um das Hundertfache größer als bei der Produktion von Insekten.
  • Insekten benötigen pro Kilo essbarem Gewicht nur zwei Kilogramm Nahrung. Rinder benötigen acht Kilogramm zur Herstellung der gleichen Menge Fleisch.

Es gibt also viele gute Gründe ein wenig offener zu werden, was den Verzehr von Insekten betrifft. Und wer, weiß, vielleicht ist es in zehn Jahren ja schon völlig normal, einen Insekten-Burger zu essen.

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