Kinder-Übernachtungsbesuch: Das musst du beachten, wenn fremde Kinder bei dir übernachten
Deine Kinder bitten dich, dass ein Freund oder eine Freundin bei euch übernachten darf - doch was musst du beachten, wenn fremde Kinder bei dir Zuhause übernachten? Bei uns findest du die ausführliche Checkliste!
Die Pyjamaparty ist bei den Kleinen sehr beliebt: gruselige Filmnächte mit viel Naschkram oder witzige Ratespiele bis in die Nacht hinein. Wenn es dann auch mal spät wird, kommt die Situation, bei der viele Eltern ins Grübeln geraten: Übernachtungsbesuche erlauben oder nicht? Und wenn ja, was muss beachtet werden?
Kinder-Übernachtungsbesuch: Das solltest du wissen
"Mama, darf Tommi bei uns übernachten?" So oder so ähnlich, wird dein Kind dich früher oder später fragen, ob du den Übernachtungsbesuch eines Freundes erlaubst. Wenn das eigene Kind einen Gast über Nacht einlädt oder selbst bei einem Freund schläft, ist das für die Kinder ein ziemliches Abenteuer. Aber auch die Eltern sind beim ersten Mal bestimmt aufgeregt, schließlich soll nichts schief laufen.
Zunächst einmal solltest du dir im Klaren sein, dass du dich keineswegs überreden solltest, das Übernachten zu gestatten, wenn es gerade nicht passt. Dafür kann es viele Gründe geben, die du den Kindern erklären solltest. Du kannst dann einen anderen Termin für die Übernachtung ausmachen (am besten direkt mit den Eltern des anderen Kindes!).
Wichtig ist, dass der Übernachtungswunsch vom Kind ausgeht: Niemand sollte sein Kind drängen, woanders zu übernachten, außerdem sollte ein Besucherkind schon bekannt sein und auch dessen Eltern. So fühlen sich alle sicher und die Kommunikation über bestimmte Regeln, die in der Gastfamilie herrschen, leichter. Schließlich war das Kind hier wenigstens schon einmal tagsüber zu Besuch.
Ab welchem Alter sollten Übernachtungsbesuche erlaubt sein?
Es gibt keine Faustregel, wann Kinder bei anderen Familien übernachten dürfen. Da gibt es große Unterschiede von Kind zu Kind. Kinder, die vielleicht schon mal mit nur einem Elternteil verreist sind oder häufiger bei der Tante übernachten, sind sicher eher bereit, auch bei Freunden zu schlafen. Eltern merken oft selbst, wann ihr Kind "so weit" ist, um in einem fremden Haushalt zu übernachten.
Checkliste: Regeln und Maßnahmen für einen Kinder-Übernachtungsbesuch
Natürlich ist ein Gespräch mit den Eltern des Kindes, welches zu Gast sein soll, die erste und wichtigste Maßnahme, die erfolgen sollte. Im Idealfall kommen die anderen Eltern von selbst auf dich zu, schließlich wollen auch diese wissen, wo ihr Kind übernachtet. Legt einen Ablauf und Regeln für den Abend/die Nacht fest, dann kann nichts mehr schief gehen.
- Bringe in Erfahrung: Gibt es gesundheitliche Infos, z.B. Allergien, die ausgetauscht werden sollten?
- Wie sind die Eltern des fremden Kindes im Notfall erreichbar? Lasse dir am besten die Telefonnummern BEIDER Elternteile geben, falls einer nicht erreichbar sein sollte.
- Setzte Regeln fest, an die sich sowohl deine, als auch die Kinder, die zu Besuch sind, halten müssen, wie 'Vor dem Schlafen gehen aufräumen'.
- Das Licht sollte zu einer bestimmten Uhrzeit ausgemacht werden, denn auch wenn der Besuch Vergnügen sein soll, die Kinder sollten dennoch irgendwann Schlaf finden.
- Wenn das Licht aus ist, dann ist Bettruhe!
- Was ist, wenn jemand nachts auf WC muss oder Durst hat? Wie soll sich der Gast verhalten? Gibt es ein Nachtlicht?
- Wenn das Kind nachts aufwacht - wo findet es die Erwachsenen?
- Was ist am Morgen? Dürfen die Kinder allein in die Küche? Ab wann darf wo gespielt werden?
Sollten die festgelegten Regeln von den Kindern missachtet werden, sollte es Konsequenzen geben, das muss zwar nicht gleich bedeuten, den Übernachtungsgast von seinen Eltern wieder abholen zu lassen. Du könntest jedoch entscheiden Übernachtungen für einen gewissen Zeitraum in den eigenen vier Wänden danach nicht mehr zu erlauben.
Die Erfahrung zeigt jedoch, dass fremde Kinder in Gastfamilien sehr lieb sind und sich an alle Regeln halten mögen. Kinder empfinden die unterschiedlichen Rituale und Regeln in anderen Familien oft sehr spannend und passen sich diesen ohne Murren an. Das Übernachten ist wunderbar für die Entwicklung des Erfahrungsschatzes der Kinder. Die anderen Regeln sind für eine Nacht nicht schlimm, wichtig sind die unterschiedlichen Menschen und der Einblick in eine andere Familie.