König Ludwig II.: War es doch Mord? Neue mysteriöse Details
König Ludwig II. hat seinerzeit angeblich Suizid begangen. Daran glauben wollen längst nicht alle.
Ein Geheimbund kämpft seit über 100 Jahren um die Wahrheit: Es geht um die letzten Stunden des Monarchen Ludwig II., der für "geisteskrank" erklärt wurde und auf mysteriöse Weise sein Leben verlor.
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König Ludwig II.: Mord oder Suizid? Guglmänner sind sich einig
Sie tauchen jeden 13. Juni um Mitternacht auf. 13 Männer mit Fackeln stehen schweigend am Ufer des Starnberger Sees. Sie tragen schwarze Umhänge und Kapuzen, sogenannte Gugln. Am 13. Juni 1886 fand man hier die Leiche von König Ludwig II. Die Vermummten sind Mitglieder des Geheimbunds der Königstreuen – die Guglmänner. Sie glauben nicht, dass sich Ludwig in "geistiger Umnachtung" in jener Sommernacht in die Fluten stürzte und Suizid beging.
„Der König wurde erschossen! Es war Mord!“ Der Geheimbund kämpft seit über hundert Jahren um die Wahrheit der letzten Stunden des unvergessenen Königs, der einst das Traumschloss Neuschwanstein erbauen ließ.
In jener stürmischen Todesnacht wartete Kaiserin Elisabeth von Österreich im Schloss Possenhofen. Sie erblickte in der Ferne die Lichter von Schloss Berg, in dem ihr Freund Ludwig weggesperrt war. Der Grund: Ludwig hatte einen millionenschweren Schuldenberg aufgetürmt. Die Minister schlugen Alarm, ließen ihn für "geisteskrank" erklären. Nun wurde der König rund um die Uhr bewacht. Sein Adjutant hatte die Kaiserin deshalb telegrafisch um Hilfe gebeten. In dieser Nacht sandte Sisi zehn Offiziere ihrer Leibwache, um Ludwig zu befreien. Gegen Morgengrauen des 13. Juni 1886 stürmte einer ihrer Offiziere in das Turmzimmer, in dem die Kaiserin die letzte Nacht wachte.
Kaiserin Sisi versucht Märchenkönig Ludwig zu retten - doch er stirbt
„,Sie haben Ludwig umgebracht!‘, schrie meine Mutter. Sie brach zusammen und weinte bitterlich“, schrieb ihre Tochter Valerie in ihr Tagebuch.
Die Todesakte „Ludwig II.“ verschwand spurlos aus dem Kellerarchiv der Kriminaldirektion in München. Dennoch fand man Mordbeweise: Das Gewand, das der König in der Tatnacht trug, hatte Reichsgräfin Josephine von Kaunitz versteckt. „Auf der Rückseite waren zwei Einschusslöcher und Blutflecke“, schwor die Gräfin. Eine Tatortskizze erhärtete den Mordverdacht.
„Der König wollte fliehen“, schwor Prinz von Eulenburg, der alles im Morgengrauen nach Spuren absuchte. Ein Mann wurde Augenzeuge der Tragödie. Der Fischer Jakob Lidl lauerte im hohen Schilf versteckt in seinem Boot. Er hatte den Auftrag, den König zur Roseninsel zu bringen. Dort warteten bewaffnete Fluchthelfer, die ihn nach Schloss Possenhofen am anderen Ufer begleiten sollten.
Jakob Lidl sah, wie der Ex-König in den See spurtete. Sein Bewacher, der Arzt Dr. Bernhard von Gudden, der nicht schwimmen konnte, versuchte zu folgen. Als Ludwig mit letzter Kraft in das Boot kletterte, fielen Schüsse. Ein Scharfschütze der Wache von Schloss Berg hatte die Todesschüsse abgefeuert. Entsetzt stieß Fluchthelfer Jakob Lidl den toten König ins Wasser und floh mit seinem Boot.
Paradox: Später wurde er beauftragt, die Leiche zu finden. Jakob Lidl wusste, wo er mit seinen Männern suchen musste. Bald zog er den toten Monarchen und den Arzt, der ertrunken war, aus dem Wasser.
Die letzte Hoffnung der Königstreuen war die Gruft, in der Ludwig lag. Sie forderten das Fürstenhaus Wittelsbach auf, den Sarg zu öffnen, um Schussspuren an dem Skelett zu finden. Sie kamen zu spät: „Im Sarg war ein Loch! Man hat die letzten Beweise der ruchlosen Tat verschwinden lassen.“
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