Aus persönlicher Erfahrung

Kopfschmerzen adé: Wie unsere Redakteurin ihre Migräne-Attacken besser bewältigt

Redakteurin Erika leidet seit ihrem elften Lebensjahr an Migräne. In diesem persönlichen Erfahrungsbericht teilt sie ihre Tipps, mit denen sie zusätzlich zu Medikamenten mit mehr Wohlbefinden durch Kopfschmerzanfälle kommt.

Migränekopfschmerzen sind schwer zu ertragen. Diese Tipps helfen, besser durch die Schmerzattacken zu kommen
Migränekopfschmerzen sind schwer zu ertragen. Diese Tipps helfen, besser durch die Schmerzattacken zu kommen Foto: iStock/ kieferpix
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Seit 22 Jahren leide ich regelmäßig unter extremen Kopfschmerzen. Ich lebe somit schon länger mit diesen Schmerz-Attacken als ohne. Das Leben mit der Diagnose Migräne gleicht einem ständigen Balanceakt, mögliche Auslöser zu identifizieren und zu vermeiden. Und während ich damit meinen Körper besser kennenlernen musste als viele Altersgenoss*innen und damit tatsächlich schon deutliche Fortschritte feststellen konnte – kopfschmerzfrei bin ich nicht. Nur mit ärztlich verschriebenen Medikamenten bekomme ich die meisten Attacken in den Griff.

So wie mir geht es rund 8 Millionen Deutschen, jeden Tag erleiden allein 900.000 Personen Migräne-Attacken. Die Symptome können stark variieren und erstrecken sich von Kopfschmerzen, Sehstörungen, Aura, Übelkeit, Erbrechen bis hin zu Ohnmachtsanfällen.

5 Tipps zur Migräne-Bewältigung – mit und ohne Medikamente

In diesem Artikel werde ich keine medizinischen Ratschläge geben, bitte wende dich dafür an deinen Hausarzt oder Neurologen. Vielmehr sollen meine persönlichen Tipps dir helfen, die Last rund um die währende Kopfschmerz-Episoden zu erleichtern.

Tipp 1: Aromaöl und Tigerbalm

Mein erster Tipp ist sicher nicht für jeden etwas, aber wenn es nur ein paar Menschen hilft, bin ich glücklich. Aromaöle und sogar Tigerbalm sind bei meinen Kopfschmerzen immer griffbereit. Ich reibe sie mir auf die Stirn, Schläfen und den Nacken. Zum einen hilft der Duft beim Durchatmen und löst eine blockierte Nase, andererseits überlagern das leichte Prickeln und die Kühlung den Schmerz. Doch Achtung: Manche empfinden Tigerbalm als zu intensiv. Alternativ kann auch das mildere Kopfwohl Roll-on von Primavera helfen.

Tipp 2: Gewichtete Augenmasken zur Entspannung bei Kopfschmerzen

Yogis kennen es sicherlich schon. Bei einem Presse-Event mit Soundbath wurde ich neulich an die wohltuende Wirkung von gewichteten Augenmasken erinnert. Diese sind abseits von Meditationen und Yoga-Studios eine wohltuende Möglichkeit, bei Kopfschmerzen zu entspannen. Sie üben mit ihrem Gewicht leichten Druck auf den Augenbereich aus, dunkeln das grelle Licht ab und wirken angenehm auf die oft angespannte Stirn.

Tipp 3: Eisroller fürs Gesicht

Kühlen ist einer der häufigsten Tipps gegen Kopfschmerzen und Migräne. Doch Kühlpacks sind ziemlich unhandlich. Ein Eisroller kann meiner Erfahrung nach bessere Schmerzlinderung erzielen. Solche Tools kannst du sehr einfach im Gesicht und auch im Nacken anwenden. Einfach im Gefrierfach aufbewahren, so ist er immer einsatzbereit.

Tipp 4: Schnarchflaster zum Durchatmen

Je nach Art des Kopfschmerzes kann es sein, dass du das Gefühl hast, deine Nase sei "zu". Für diesen Fall greife ich gern zu einer Entdeckung, die ich bei meinem Vater gemacht habe: Nasen-Strips beziehungsweise Schnarchpflaster. Diesen Tipp habe ich so noch nirgends gelesen, ich schwöre aber drauf. Ursprünglich konzipiert, um die Nase zu öffnen und so Schnarchen vorzubeugen, nehme ich es als Mittel, um bei Migräne besser Luft zu bekommen. Sie erweitern die Atemwege in der Nase auf physikalische Weise, ohne Medikamente. Damit bekomme ich mehr Sauerstoff und kann mich besser entspannen und schlafen.

Tipp 4: Ingwer gegen Übelkeit

Viele Migränepatienten haben zusätzlich zu den stechenden Kopfschmerzen mit Übelkeit und sogar Erbrechen zu kämpfen. Mein Neurologe erklärte mir kürzlich, dass der Grund dafür in einer gehemmten Magenfunktion liegt, der sogenannten migränebedingten Gastroparese. Hier führt die Überempfindlichkeit des Nervensystems dazu, dass der Magen langsamer arbeitet und im schlimmsten Fall in Erbrechen resultiert. Mir persönlich hilft Ingwer-Tee als natürliches Hausmittel gegen Übelkeit bei Kopfschmerzen. Es gibt aber auch Ingwer-Tropfen, -Pastillen und sogar Lutschbonbons für unterwegs.

Tipp 5: Elektrolyte für den Flüssigkeitshaushalt

Starke und lange Migräne-Attacken gehen oft mit wenig essen und trinken einher, zumindest bei mir. Das ist nicht gerade förderlich für den Wasserhaushalt und Kreislauf und kann mitunter Kopfschmerzen verstärken beziehungsweise verlängern. Wasser reicht selten aus, um den Mineralhaushalt wieder auf Stand zu bringen. Hier kommen Elektrolyte ins Spiel. Sie gleichen den Bedarf schnell und einfach aus und helfen dir, schneller und besser wieder zu hydrieren.

10 Arten, Migräne und Kopfschmerzen natürlich vorzubeugen

Hier sind 10 Tipps zur Vorbeugung einer Migräne-Attacke, die auf natürliche und einfach umsetzbare Maßnahmen abzielen und dein allgemeines Wohlbefinden steigern können:

  1. Koffein: Ein Glas Cola oder ein Espresso mit einem Spritzer Zitrone (nicht lecker, ich weiß) können helfen, den Kreislauf anzuregen und Migräne vorzubeugen. Koffein kann in geringen Mengen die Blutgefäße verengen und so der Migräne vorbeugen.

  2. Salziges: Eine kleine Portion Chips oder Pommes mit Salz kann manchmal Wunder wirken. Der salzige Geschmack regt die Flüssigkeitsaufnahme an und sorgt für eine bessere Elektrolytbalance, was Migräne-Anfällen vorbeugen kann oder am Anfang abwehrt. Es ist jedoch wichtig, den Salzverbrauch nicht zu übertreiben.

  3. Regelmäßige Mahlzeiten einhalten: Achte darauf, dass du regelmäßig isst und keine Mahlzeiten auslässt. Zu lange Pausen zwischen den Mahlzeiten können den Blutzuckerspiegel schwanken lassen und so Migräne auslösen. Plane gesunde, ausgewogene Snacks wie Nüsse oder Obst.

  4. Wasser trinken: Dehydration kann Migräneanfälle begünstigen. Trinke ausreichend Wasser über den Tag verteilt. Eine gute Faustregel sind mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser täglich, im Sommer und bei sportlichen Aktivitäten mehr.

  5. Stress abbauen und entspannen: Stress ist einer der größten Auslöser für Migräne. Integriere regelmäßige Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung in deinen Alltag. Schon kurze Pausen können helfen, die Spannung zu reduzieren und Migräne vorzubeugen.

  6. Ausgewogene Ernährung Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten trägt dazu bei, den Körper mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen. Achte besonders auf magnesiumreiche Lebensmittel wie Spinat, Mandeln oder Bananen.

  7. Regelmäßiger Schlafrhythmus: Ein regelmäßiger Schlafrhythmus ist entscheidend. Geh möglichst zur gleichen Zeit ins Bett und stehe auch immer zur gleichen Zeit auf. Zu viel oder zu wenig Schlaf kann Migräne auslösen, daher ist es wichtig, einen stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus zu pflegen.

  8. Vermeide Trigger: Bestimmte Lebensmittel wie Schokolade, gereifter Käse oder Rotwein können Migräne auslösen. Achte darauf, welche Nahrungsmittel bei dir Migräne begünstigen, und vermeide diese so weit wie möglich. Führe ein Ernährungstagebuch, um mögliche Trigger zu identifizieren.

  9. Kühle deinen Nacken und Stirn: Eine kalte Kompresse auf Stirn oder Nacken kann bei den ersten Anzeichen einer Migräne hilfreich sein. Das Kühlen hilft, die Blutgefäße zu verengen und kann den Schmerz lindern. Eine einfache, natürliche Methode, die schnell Abhilfe verschaffen kann.

  10. Regelmäßige Bewegung: Moderate Bewegung wie Spazierengehen, Schwimmen oder Radfahren kann helfen, den Blutdruck zu stabilisieren und Migräneanfällen vorzubeugen. Außerdem stärkt Sport die Nacken-, Schulter- und Rückenmuskulatur, was ebenfalls Kopfschmerzen ausgelöst durch Verspannung langfristig verhindert.