Lesbisches Paar mit Kinderwunsch: In Deutschland abgelehnt!
Für ein lesbisches Paar aus Deutschland wurde der Kinderwunsch zu einem Spießrutenlauf. Der Grund ist traurig!
Christina Gelinsky und ihre Ehefrau Rebecca gingen für ihren Kinderwunsch nach Dänemark, nachdem sie in deutschen Kliniken auf Ablehnung stießen. "Keiner wollte etwas mit uns zu tun haben", lautet ihr bitteres Fazit. Der Grund dafür ist schwer zu begreifen.
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Lesbisches Paar: Kinderwunsch in Deutschland nicht möglich
Aktuellen Schätzungen zufolge leben in Deutschland in rund 12.000 Haushalten gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern. Das berichtet der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) mit Bezug auf Zahlen der Bundesregierung.
Christina und Rebecca aus der Nähe von Hamburg hatten sich ebenfalls für ein Kind entschieden, wollten aber keine Samenspende von einer Samenbank erhalten. Stattdessen setzten sie auf einen ihnen bekannten Samenspender, Matthias Linke, den sie über die Webseite Familyship, einer Kinderwunsch- und Familiencommunity für moderne Familienkonstellationen, gefunden hatten.
Doch mehrere deutsche Kinderwunschkliniken lehnten die Zusammenarbeit mit dem lesbischen Paar ab.
Deutschland: Kinderwunschbehandlung nur mit Samenbank
Das (vermeintliche) Problem war die Tatsache, dass Christina und Rebecca keine Spende über eine Samenbank wollten, sondern den Spender für ihren Kinderwunsch quasi schon mitbrachten. In Deutschland ist die Verwendung von Samen von einem bekannten Spender weder ausdrücklich verboten noch ausdrücklich erlaubt. Deswegen bleiben die Kinderwuschzentren hierzulande lieber auf der sicheren Seite und nutzen ausschließlich Spenden von Samenbanken.
"Keiner wollte etwas mit uns zu tun haben, sobald wir von Matthias erzählt hatten", erinnerte sich Christina an die teils schwierigen Gespräche. "In einer Hamburger Klinik hatten wir direkt das Gefühl, lächerlich gemacht zu werden, und wir hatten den Eindruck, unerwünscht zu sein."
Lesbischer Kinderwunsch: Spender soll Teil des Lebens sein
Christina und Rebecca wollten unbedingt, dass Matthias – und dessen Ehemann – ein aktiver Teil im Leben ihres Kindes spielt. Eine Fremdspende kam für sie deswegen nicht infrage.
"Uns ist eine sichere Vorgehensweise wichtig, und gleichzeitig legen wir enorm viel Wert darauf, dass das Kind die Möglichkeit bekommt, seinen biologischen Vater kennenzulernen", betonte Christina. "Durch Matthias ergab sich die Gelegenheit, dass unser Kind eine Beziehung zu ihm und seiner Familie aufbauen kann."
Lesbisches Paar mit Kinderwunsch geht nach Dänemark
Nachdem Christina, Rebecca und Matthias in Deutschland tatsächlich keine Klinik fanden, die sie bei der Familiengründung unterstützen wollte, gingen sie nach Dänemark. In der Diers Klinik in Aarhus fanden sie endlich die Hilfe, die sie sich vorgestellt hatten.
Liza Diers, Leiterin und Besitzerin der Klinik, hat schon mehrfach mit lesbischen Paaren aus Deutschland zusammengearbeitet. "Ein Großteil unserer Kundschaft aus Deutschland erzählt, dass die Gesetzgebung dort viel unverbindlicher definiert ist als in Dänemark, weshalb viele Kliniken auf Nummer sicher gehen. Sie lehnen es ab, Paare zu behandeln, die einen bekannten Spender haben."
Diese Tatsache zeigt sich auch in der Kundengruppe der Klinik: 80 Prozent der Paare, die nach Aarhus fahren, kommen aus dem Ausland. So auch Christina und Rebecca mit ihrem bekannten Spender Matthias, deren erster Behandlungsverlauf problemlos vonstattenging.
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Artikelbild & Social Media: Wirestock/iStock
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