Liebe am Arbeitsplatz: Mit diesen 6 Tipps funktioniert's
„Finger weg von den Kollegen!“ oder „Never f*** the company“ – wenn du am Arbeitsplatz tatsächlich Herzklopfen bekommst, helfen schlaue Sprüche auch nicht weiter. Unsere Tipps für die Liebe am Arbeitsplatz allerdings schon.
Gerade jetzt, wo Chefs betrieblich verordneten Frohsinn in Form von Xmas-Partys anordnen, wird geflirtet ohne Ende – doch auch das reguläre Arbeitsumfeld gilt als beliebtes Jagdrevier: Eine Forsa-Umfrage ergab, dass sich mit oder ohne Glühwein fast jeder fünfte Arbeitnehmer schon im Job verliebt und jeder siebte dort sogar seinen festen Partner gefunden hat. Liebe am Arbeitsplatz ist also ganz normal.
Warum Liebe am Arbeitsplatz entsteht
Warum gerade Kollegen so begehrt sind? Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen zusehends, man interessiert sich für die gleichen Themen, stemmt Projekte, feiert Erfolge, regt sich über viele Dinge zwischen Kunden, Kopierer und Kantine auf und weiß ziemlich genau, wie der andere tickt.
Das Gute: Diese Paare haben großes Verständnis füreinander und können sowohl Unsicherheiten als auch Triumphe besser miteinander teilen, sagen Experten. Da man den anderen schon gut kennt und einschätzen kann, halten diese Beziehungen tendenziell auch länger als eine Partnerschaft mit einer Urlaubs- oder Bar-Bekanntschaft.
Trotzdem begibt man sich auf dünnes Eis, sobald das Herz im Office zu klopfen beginnt: Was werden die Kollegen tratschen? Wie kommt man langfristig damit klar, so viel Zeit miteinander zu verbringen? Wir haben die Antworten auf diese und alle anderen wichtigen Fragen über die Liebe am Arbeitsplatz für dich zusammengetragen.
Genieße den Funkenflug
Müde schleichst du zum Meeting – bis du merkst, dass dich dieser neue Kollege verstohlen anlächelt. Blitzartig bist du wach. Beim nächsten Aufeinandertreffen in der Teeküche flattert es im Bauch. Weil dieser Typ wie eine Infusion aus Kreativität und Lebensfreude wirkt, hast du wieder Spaß, überraschst dich selbst mit brillanten Ideen.
Nutze diesen Motivationsschub! Um dein Herz solltest du dir noch keine Sorgen machen: „Nur weil es kribbelt, muss das noch nichts heißen“, sagt Jobcoach Dr. Cornelia Topf („Selbstcoaching für Frauen“, Gabal Verlag, um 21 Euro). „Vielleicht findest du ihn lediglich sympathisch. Genieß einfach deinen neuen Schwung!“
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Bleibt diskret wie die Promis
„Im Büro ist es ein bisschen wie mit der NSA. Man weiß nie, wer wo was mitbekommt und weitergibt“, sagt Cornelia Topf. „Das kann einen sehr angreifbar machen.“ Also: niemals Liebesgeflüster an die Job-Mail-Adresse schicken und maximal ab und zu per SMS oder Messenger kommunizieren.
Um den „Hast du schon gehört“-Gossip einzudämmen, verzichtet am besten auch auf zu vertraute, verräterische Gesten oder Blicke. Anspielungen solltest du weder dementieren noch bestätigen, sondern elegant in der Schwebe lassen („Was du da so alles beobachtest!“).
Die Heimlichtuerei geht euch auf die Nerven? Haltet durch: Psychologen gehen davon aus, dass man erst nach zwei bis drei Monaten einschätzen kann, ob eine Beziehung Zukunft haben könnte. Erfreue dich bis dahin lieber an diesem exklusiven Extra-Kick, den euer kleines Liebesgeheimnis am Arbeitsplatz mit sich bringt.
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Setzt euch nicht unter Druck
Ihr seid ein Paar, habt euch gegenseitig den Freunden und Eltern vorgestellt. Fehlt nur noch, der Mannschaft im Büro Bescheid zu geben, oder? „Nein, es ist nicht unbedingt notwendig, sie zu informieren“, sagt die Expertin.
„Es reicht, wenn du irgendwann auf eine entsprechende Frage mit ‚Ja, wir sind ein Paar‘ antwortest und dich mit allen Angaben über das Wie und Wann bedeckt hältst.“ Dank des Flurfunks weiß die ganze Abteilung innerhalb kürzester Zeit vermutlich sowieso Bescheid. Empfehlenswert ist es aber, vorher den Vorgesetzten einzuweihen und dafür einen vertraulichen Termin zu vereinbaren.
Versichert ihm dabei, dass ihr auch weiterhin professionell zusammenarbeiten werdet. Der Chef darf übrigens nicht grundsätzlich etwas gegen eure Liaison haben – das würde das im Grundgesetz verankerte allgemeine Persönlichkeitsrecht angreifen, laut dem jeder selbst entscheiden darf, mit wem er eine Beziehungen eingeht (Ausnahmen siehe 9. Gebot: Beugen Sie Ärger vor).
Reißt euch zusammen
Auch wenn ihr die Finger nicht voneinander lassen könnt und das ganze Office weiß, dass es dich heißkalt erwischt hat: Zärtliches Liebesgeflüster am Telefon, Knutschen im Aufzug oder Schwärmereien, was für ein toller Kerl er doch sei, solltest du lieber lassen. „Am Arbeitsplatz wirkt das unprofessionell und schwächt die Kompetenz“, sagt der Coach.
Arbeitet stattdessen weiter wie bisher zusammen. Andernfalls werden böse Zungen dich schneller in Verruf bringen, als dir lieb ist. Ihr haltet es trotzdem nicht aus, bis zum Abend auf ein paar kleine Zärtlichkeiten zu warten? Verabredet euch an einem sehr entlegenen Ort, bleibt dort nicht länger als andere bei der Rauchpause – und lasst euch bloß nicht erwischen.
Bratet als Paar keine Extrawurst
Am liebsten würdest du mit deinem Liebsten jede Mittagspause verbringen und in den Meetings nebeneinandersitzen. Keine gute Idee, denn nicht jeder wird sich über eure Liebe freuen, viele sind einfach neidisch. Manche fürchten, wegen eurer Turtelei noch mehr Arbeit auf ihren Tisch zu bekommen.
Andere denken, dass Interna beim Abendessen weitererzählt werden. Trefft klare Absprachen, etwa: Als Paar redet ihr vor anderen nicht über Privates – und geht weiterhin getrennt essen.
Schafft Distanz
Wer sich 24/7 sieht, hat es mit der Work-Life-Balance noch schwerer als andere Paare: Es fehlt die nötige Distanz zum Alltag des jeweiligen Partners. Schafft deshalb individuelle Rückzugsmöglichkeiten. Fahre morgens auch mal allein ins Büro, iss mit deiner Kollegin zu Mittag.
In eurer gemeinsamen Zeit solltet ihr euch dann dafür ganz bewusst nahekommen. Treibt zum Beispiel zusammen Sport, erklärt euer Schlafzimmer zur berufsfreien Zone.
Mit diesen Tipps kann die Liebe am Arbeitsplatz funktionieren.
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