Lieferengpass: Lebenswichtiges Medikament ausverkauft
Man kann es kaum glauben, aber in Deutschland kommt es immer mehr zu Lieferengpässen von Arzneimitteln. Nun ist auch ein lebenswichtiges Medikament betroffen.
Es wird immer schlimmer: In Deutschland kommt es mehr und mehr zu Lieferengpässen von Medikamenten. Nun ist auch das Arzneimittel Lamotrigin nicht mehr lieferbar, das gegen Epilepsie hilft. Und damit noch nicht genug: Betroffene haben laut dem WDR sogar Probleme Ersatzmedikamente zu bekommen, da diese ebenfalls ausverkauft sind.
Immer mehr Lieferengpässe bei Medikamenten
Auf der Website Gelbe Liste wird das ganze Ausmaß der Arzneimittel-Knappheit deutlich: Täglich sind dort gleich mehrere Medikamente aufgelistet, bei denen es Probleme mit der Lieferung gibt. Selbst das Allzweckschmerzmittel Ibuprofen war schon zeitweilig betroffen. Und auch der Blutverdünner Marcumar, der nach Herz-Operationen verschrieben wird, war bereits nahezu ausverkauft.
Warum kommt es zu Lieferengpässen von Arzneimitteln?
Ärzte sehen in den Krankenkassen die Übeltäter der Medikamenten-Knappheit. Der Grund: Die Kassen sollen lediglich Verträge mit ein bis zwei Herstellern abschließen. Durch den Exklusiv-Vertrag sollen sie dann ordentlich Rabatte kassieren. Die Konkurrenz bleibt dann auf der Strecke und wird gezwungen sich vom Markt zurückzuziehen. Die Folge: Es gibt zu wenige Medikamente, wenn ein Hersteller mal Schwierigkeiten bei der Herstellung und Lieferung hat. Patienten haben dann keine Möglichkeiten auf ein anderes Arzneimittel auszuweichen.
Nordrhein-Westfalen: Lieferengpässe von Medikamenten in Apotheken
Krankenkassen verweisen auf Handelskonflikte
Die Krankenkassen weisen die Vorwürfe einer Bevorzugung bestimmter Hersteller zurück. Sie verweisen darauf, dass es lediglich zu Lieferengpässen kommt, wenn es Handelskonflikte gibt, da die meisten Medikamente in Asien hergestellt werden.
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