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Maria von Welser: „Mein Grab in der Heimat ist schon gekauft”

Nach Tumor-OPs hat sich Maria von Welser viel mit dem Tod beschäftigt – und geht das Thema pragmatisch an.

Maria von Welser
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„Aufgeben ist keine Option” ist eines der Lebensmotti der erfolgreichen Journalistin, Moderatorin und Buchautorin Maria von Welser (77). Darum hat sie passend dazu ein neues Buch geschrieben: „Die Unbestechliche”. Im Interview mit der Zeitschrift "Auf einen Blick" spricht die Moderatorin ganz offen über ihren neuen Roman, ihre Ehe und ihr Verhältnis zum Tod.

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Maria von Welser: Vom Kinderbuch zum Roman

Wie kam es dazu, diesen Roman zu schreiben?

Das Buch entstand in der Corona-Zeit. Erst habe ich ein Kinderbuch geschrieben und dann diese Geschichte. Das Manuskript habe ich zu einem Freund geschickt, meinem Agenten, und der sagte, da können wir was draus machen.

Die Geschichte spielt in den 1960/70ern. Es geht um Benachteiligung von Frauen. Was muss passieren, damit sich was ändert?

Es braucht mehr Frauen in Führungspositionen. Ich bin zutiefst überzeugt, dass die Welt eine Bessere wäre, wenn mehr Länder von Frauen regiert würden. Es sind nur 16 weltweit - und wir haben 193 Länder. Es müssen mehr Frauen das Sagen haben, dann würde sich vieles ändern.

Maria von Welser: Zum dritten Mal verheiratet

Im Buch beschreibt Ihre Protagonistin ihre Ehe als Falle. Haben Sie Ehe auch so erlebt?

Ich bin zum dritten Mal verheiratet. Immer wenn ich das Gefühl hatte, ich bin in der Falle, bin ich gegangen. Ich bin in meinem Leben immer gegangen. Und nur ein einziges Mal in meinem Leben verlassen worden - das war allerdings dramatisch.

Was ist in der jetzigen Ehe anders?

Mein Mann ist warmherzig, er ist klug. Er erklärt mir in der Früh, dass er mich lieben würde und das seit 29 Jahren - es passt einfach.

Maria von Welser: Schock-Diagnose Krebs

Sie haben vor einiger Zeit die Diagnose Hirntumor bekommen. Wie war das für Sie?

Eine solche Diagnose trifft einen hart. Ich hatte das Gefühl, es zieht mir den Boden unter den Füßen weg.

Sie waren dem Tod sehr nah. Welche Einstellung zum Tod haben Sie gefunden?

Mit 21 habe ich meinen Vater überredet, ein Grab in Kreuth zu kaufen. Ich habe dann später meine Großeltern aus München transferiert, meine Eltern sind in Kreuth bestattet und da weiß ich, dass ich dort auch eines Tages hinkomme. In die Heimat. Mein Mann hat gesagt, er will da auch hin. Gut so!

Haben Sie Angst vor dem Sterben?

Natürlich reden wir manchmal darüber. Mein Mann ist 85, da gibt es Baustellen im Körper. Aber wir haben keine dramatische Angst vorm Sterben. Wir hoffen natürlich, dass es schmerzfrei vonstatten geht, aber wir wissen, wo wir eines Tages hinkommen. Das ist ein schönes Gefühl.

Welche Prozesse im Körper passieren, wenn man stirbt, erfährst du in unserem Video:

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