Krasse Spendenaktion

Marlene Engelhorn: BASF-Erbin verschenkt 25 Millionen Euro - Das sind die Bedingungen!

BASF-Erbin Marlene Engelhorn hat zu viel Geld, findet sie. Bald wird sie 25 Millionen Euro verschenken. An wen?

Marlene Engelhorn Vermögen
Foto: IMAGO / Alex Halada
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BASF-Erbin Marlene Engelhorn (31) verschenkt einen Teil ihres Vermögens, genauer gesagt 25 Millionen Euro. Noch genauer gesagt, verschenkt nicht sie persönlich das Geld, sondern 50 ihr vollkommen fremde Menschen. Die Schenkung im Rahmen des Sozialexperiments ist allerdings an mehrere Bedingungen geknüpft.

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Marlene Engelhorn nennt sie den "Guten Rat für Rückverteilung": 50 Personen aus Österreich, die entscheiden werden, an wen die insgesamt 25 Millionen Euro aus dem BASF-Erbe verschenkt werden. Der wohl ungewöhnlichste Bürger*innenrat der Welt hat bis Anfang Juni Zeit, das Geld zu verteilen.

"Auf das Ergebnis habe ich keinen Einfluss", betonte Marlene Engelhorn vor der ersten Ratssitzung am Wochenende gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Es gibt allerdings bestimmte Bedingungen, an die sich der "Gute Rat" halten muss. Das Geld darf zum einen nicht verwendet werden, um demokratiefeindliche, verfassungswidrige oder lebensfeindliche Dinge zu unterstützen. Zum anderen sind wirtschaftliche Investitionen in profitorientierte Firmen und Parteispenden verboten. Natürlich dürfen sich die 50 Ratsmitglieder das Geld auch nicht selbst schenken.

Marlene Engelhorn stellt den Guten Rat vor
Am 9. Januar hat Marlene Engelhorn den "Guten Rat" auf einer Pressekonferenz vorgestellt Foto: IMAGO / Alex Halada

Marlene Engelhorn: Vermögen verschenken in sechs Wochen

An insgesamt sechs Wochenenden tagt der "Gute Rat" und beschließt dann, wie die 25 Millionen aus dem BASF-Erbe an die Allgemeinheit verteilt werden. Jedes Mitglied erhält dafür 1.200 Euro Gehalt pro Wochenende. Organisation, Anfahrt, Aufenthalt und Kinderbetreuung werden ebenfalls von Engelhorn übernommen. Die BASF-Erbin hat dafür drei Millionen Euro bereitgestellt.

"Es ist keine wilde Charity-Aktion nach dem Motto, ich suche mir irgendeine NGO aus, sondern es ist wirklich eine große Systembeleuchtung", sagte die gebürtige Millionärin über das Sozialexperiment.

Die 50 Personen bilden mit Blick auf Alter, Wohnort, Herkunft und Ausbildung einen Querschnitt der österreichischen Bevölkerung ab. Auf der Homepage "guterrat.info" kann man sich über die Aktion informieren.

Der "Gute Rat" teilt seine Arbeit auch auf YouTube:

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Arm wird Marlene Engelhorn durch das Verschenken von 25 Millionen Euro übrigens nicht. Sie behält sich genug Geld zum Leben ein und betonte zudem: "Meine Privilegien fangen mich auch nach der Rückverteilung auf." Sie sei schließlich weiterhin eingebettet in eine reiche Familie und habe ein sehr gutes Netzwerk.

Marlene Engelhorn ist eine Nachfahrin von Friedrich Engelhorn (1821–1902), dem Gründer der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik AG (BASF). Ihr Erbe hat Marlene von ihrer Großmutter Traudl Engelhorn-Vechiatto (†95, geschätztes Vermögen laut Forbes: 4,2 Milliarden US-Dollar) bekommen, sie musste dafür nicht arbeiten – ein Gewinn in der "Geburtenlotterie", wie Marlene Engelhorn das nennt. Die junge Aktivistin setzt sich dafür ein, dass vererbtes Vermögen stärker besteuert wird. In Österreich beispielsweise gibt es keine Erbschafts- und Schenkungssteuer.

Am Sonntag, den 9. Juni, gibt der "Gute Rat" bekannt, wie die 25 Millionen Euro aus Marlene Engelhorns BASF-Erbe verteilt werden.

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