Miese Blowjobs? Wie Männer wirklich über Oralsex denken
Wie viele Frauen können richtig gute Blowjobs? Autorin Jana Förster hat 50 Männer interviewt und erschreckende Antworten bekommen.
"Saugen, lutschen, lecken: Wie macht Frau es richtig? Wenn ich eine Frau fragte: »Wie schätzt du deine Blowjob-Qualitäten ein?«, kam uneingeschränkt ein »Sehr gut« oder »Bisher hat sich noch keiner beschwert« zurück. Wir Frauen denken, dass wir das super drauf haben. Ich auch, das gebe ich zu. Aber wenn wir Frauen denken, dass ein »rein in den Mund und etwas rumwackeln« ausreicht, um Männerherzen höher schlagen zu lassen, sind wir auf der völlig falschen Fährte."
Jana Förster ist waschechte Berlinerin mit dem Herz am rechten Fleck.
Als ehemalige Stripperin beschäftigt sie sich gerne mit dem Thema Sex. Jetzt hat sie für ihr Buch "Let's talk about Sex" 50 Männer nach ihren geheimsten Sex-Gedanken gefragt. Wann halten Männer Frauen für eine Schlampe? Was machen viele Frauen bei einem Blowjob falsch? Wie wichtig ist Männern Treue wirklich?
Im folgenden Auszug aus Jana's Buch verraten zwei Männer, wie sie wirklich über Blow-Jobs denken. Hinsetzen, lesen, staunen ... anschließend verrät Jana Förster, ob sie nach all diesen Neuigkeiten noch glaubt, dass Männer und Frauen zusammen glücklich werden können.
Jeremy, 26: »Weniger als zehn Prozent meiner bisherigen Frauen konnten gut blasen!«
Jeremy und ich sitzen bei einem Drink in meiner Lieblingsbar, weil wir kurz darauf bei Joiz eingeladen sind. Dort stellen wir zusammen mein viertes Buch "Ein Gentleman genießt … und erzählt!" vor, in dem er mir auch schon ein Sexabenteuer erzählt hatte. Da wir noch etwas Zeit haben, frage ich, ob er Lust hat, mir seine Meinung über Blowjobs zu offenbaren. – »Oh ja, da haben Frauen oft noch sehr große Wissenslücken.«
Jana Förster: Wie viele Frauen, mit denen du bisher intim warst, konnten gut blasen?
Jeremy: Wenn ich grob die etwa 70 Frauen überschlage, komme ich leider auf maximal zehn Prozent, die wirklich gut blasen konnten.
So wenig?
Jeremy: Wenn ich genau drüber nachdenke, fallen mir nur zwei Frauen ein, die es wirklich perfekt gemacht haben. Und darum geht es ja; dass man es lange Zeit nicht vergessen kann, weil es so gut war.
Und der Rest?
Jeremy: Da war es ganz okay. Aber bei einem Okay kann man sich schon am Folgetag nicht mehr daran erinnern.
Wann ist denn für einen Mann ein Blowjob so richtig gut?
Jeremy: Wenn es sich dabei wie richtiger Sex anfühlt.
Spielt es denn eine Rolle, ob eine Frau es bis zum Schluss macht?
Jeremy: Nein. Also bei mir jedenfalls nicht.
Siehst du, ich dachte immer, dass es für einen Mann nur dann perfekt ist, wenn es bis zum Schluss geht.
Jeremy: Nein, überhaupt nicht. Meistens macht der Mann ja auch die meiste Arbeit. Dann ist es aber kein guter Blowjob .
Also sollte der Mann sich komplett entspannen können?
Jeremy: Ja, denn dann fühle ich mich von der Frau komplett verwöhnt.
Sollte denn ein Blowjob für sich allein stehen oder in jedem Vorspiel mit eingebaut sein?
Jeremy: Eine von den beiden Frauen, die ich eben erwähnt habe, die stand da total drauf. Sie wollte ständig und überall. Sogar beim Autofahren. Und die hat es auch immer bis zum Ende gemacht.
Der Traum eines jeden Mannes.
Jeremy: Na ja, um ehrlich zu sein, irgendwann nicht mehr. Alles wird in der Häufigkeit irgendwann langweilig. So war es auch damit. Es ging irgendwann so weit, dass sie ihn dreimal am Tag mit den Worten »Mama braucht ihr Eiweiß« ausgepackt hat. Auch wenn sie es echt gut konnte, aber nach und nach wurde das unerotisch.
Bis zu welchem Punkt war es okay?
Jeremy: Einmal am Tag hätte mir durchaus gereicht, wenn sie es so gern mag.
Und die Zweite?
Jeremy: Die war ein One-Night-Stand. Kaum hatte sie angefangen, da dachte ich »Wow, ist ja der Wahnsinn«, und dann musste ich mich konzentrieren, damit nicht kurz darauf alles vorbei war.
Jetzt mal eine grundsätzliche Frage: Lieber mehr oder weniger Druck?
Jeremy: Die richtige Mitte.
Mit Hand oder ohne Hand?
Jeremy: Beides hat seinen Reiz. Aber wenn eine Frau gut mit den Händen arbeiten kann, kann das auch sehr geil sein.
Gibt es denn körpersprachlich einen Tipp für uns Frauen, der uns unsere Qualitäten in dem Moment verrät?
Jeremy: Ich denke, dass wir Männer es schnell abbrechen und bei der Frau etwas machen, wenn es uns gar nicht gefällt. Wegziehen ist natürlich auch ein klarer Hinweis. Logisch. Das ist ja auch eine empfindliche Stelle, und da kann es auch schon mal wehtun, wenn man damit zu grob umgeht.
Gut, ich denke, das ist klar. Kann es sein, dass der Blasstil einer Frau vielleicht einfach nicht zu dem Mann passt, wenn es gar nicht funktioniert?
Jeremy: Na klar. Und das ist doch umgedreht genauso.
Was turnt euch Männer denn beim Lecken an? Oder was ab?
Jeremy: Geruch. Kann ab- oder sehr anturnend sein.
Du guckst so komisch …
Jeremy: Ja, da fällt mir nämlich gerade ein Erlebnis ein. Ich habe mich mal mit einer Prostituierten bei mir getroffen, die ich privat kannte. Die Frau war optisch der absolute Hammer, und ich war echt heiß auf sie. Doch dann kam der Moment, als ich ihr die Jeans ausgezogen hatte. Da flog meine Lust so schnell weg wie ein Düsenjet. Ich habe dann sofort alles abgebrochen.
Und was meinst du, war es ihr Eigengeruch oder mangelnde Hygiene?
Jeremy: Ich glaube, dass sie einfach mit ihrem eigenen Geruch gestraft war.
Gehört Oralsex zu gelungenem Sex dazu?
Jeremy: Nö. Aber es ist die Königsdisziplin.
Vielleicht ist es sogar schwieriger als der eigentliche Akt …
Jeremy: Ja, weil man dabei viel mehr falsch machen kann.
Gehört denn ein gutes Vorspiel für dich dazu?
Jeremy: Kommt auf die Stimmung an. Mal brauche ich nur einen guten Kuss, und dann folgt ein kleiner Quickie . Ein andermal viel gutes und ausgiebiges Vorspiel. Aber für mich darf es gern etwas härter sein.
Ah. Also der dominante Typ?
Jeremy: Ja. Gern auch mal mit Beißen, Würgen, Haareziehen. Ich gebe gern den Ton an.
Yoran, 47: »Von über 500 Frauen konnten nur drei wirklich gut blasen.«
Jana Förster: Yoran, du bist ja nun schon einige Jahre sexuell aktiv, und da brennt mir eine Frage unter den Nägeln. Wie viele Frauen konnten bisher wirklich gut blasen? Also nicht nur ganz okay, sondern richtig gut?
Yoran: Oh, willst du das wirklich wissen? Die Antwort könnte hart für dich sein.
Klar!
Yoran: Also durch unsere sexuellen Tätigkeiten innerhalb unserer Beziehung in Clubs kommen wir auf sehr viele Frauen, mit denen wir sexuellen Kontakt hatten. Das geht sicherlich in den 500er-Bereich
Im Ernst?
Yoran: Da kommt eben über die Zeit einiges zusammen.
Wow. Das ist mal eine Zahl. Und wie viel Prozent der Frauen besaß die perfekte Blowjob-Technik?
Yoran: Drei.
Prozent?
Yoran: Nein, leider nur drei Frauen an der Zahl. Vielleicht komme ich auf zehn Frauen, bei denen es mir wirklich richtig Spaß gemacht hat. Aber vom Hocker hat es mich nur bei dreien gerissen. Ich sage immer, Oralsex ist mir nicht wichtig. Und warum ist es mir nicht wichtig? Weil es einfach kaum eine gut kann.
Was meinst du, warum schneidet die Masse der Frauen schlecht dabei ab?
Yoran: Ich finde, dass man einer Frau anmerkt, ob sie echten Spaß daran hat. Und das sind leider die wenigsten. Und dann kommt noch der Faktor dazu, dass Oralverkehr nicht nur aus der Tätigkeit mit dem Mund besteht, sondern Massagen mit den Händen zusätzlich einen Reiz bedeuten. Der Druck muss natürlich auch stimmen. Alles in allem sollte es ein reizvolles Spiel mit der Lust des Mannes sein. Und all diese Fähigkeiten bringen nur sehr wenige mit.
Meinst du, dass viele Frauen ihre Fähigkeiten auf diesem Gebiet überschätzen?
Yoran: Absolut.
Gibt es etwas, was Frauen sich sparen können?
Yoran: Ja, da fällt mir etwas ein, was bei sehr, sehr vielen Frauen ganz fürchterlich ist. Sie hängen »ihn« einfach nur in den Mund.
Echt?
Yoran: Ja, leider sehr oft. Dann stehst du als Mann da und denkst dir: Und jetzt? Du musst doch noch irgendwas machen, Mädchen. Nicht einfach nur ansabbern und auf die Zunge legen.
Das kann ich gar nicht glauben …
Yoran: Ich kann es manchmal auch nicht glauben. Aber bei mindestens jeder Zweiten ist es so. Ich frage mich dann auch immer, ob sie es vielleicht gewohnt sind, dass der Mann mit einer Hand den Kopf der Frau führt. Da stehe ich aber überhaupt nicht drauf.
Ich behaupte auch, dass das wenige Frauen wirklich toll finden. Ich möchte schon selbst bestimmen, ob und wann ich jemandem meinen Gaumensegel vorstellen möchte.
Yoran: Außerdem finde ich diese extreme Passivität sehr merkwürdig. Beim Blowjob geht es doch eigentlich um den Reiz, dass eine Frau mit deinem besten Stück spielt und dich verwöhnt. Darum, dass ich eben nicht weiß, was im nächsten Moment passiert. Das Gefühl, dass mich ein Mädchen in der Hand hat, ist doch genau der Sinn der Sache … Und dann gibt es da auch noch die, die unbedingt beweisen wollen, wie toll sie es können. Übereifrigkeit ist auch nicht gerade von Vorteil. Eine hat es sogar mal geschafft, mir das Bändchen durchzubeißen. Seitdem mag ich es nicht, wenn mir eine betrunkene Frau einen blasen will. Der Anblick des blutverschmierten Mundes hat sich eingeprägt.
Dann ist ein Zungenpiercing Pro oder Kontra?
Yoran: Kontra. Ich finde, es stört. Ich mag weiche Lippen und eine warme Zunge allein lieber.
Und gibt es noch etwas, was viele Frauen nicht so gut beim Blowjob machen?
Yoran: Man muss wissen, dass die Hoden eines Mannes sehr empfindlich sind. Da muss eine Frau mit Druck und Knetmassagen vorsichtig sein. Mich persönlich turnt es total ab, wenn meine Hoden wie ein Wutball behandelt werden. So fühlt es sich jedenfalls sehr schnell an. Unten an der Wurzel darf es gern wieder etwas mehr Druck sein. Eine hat mir sogar mal in den Schwanz gebissen. Das war auch überhaupt nicht witzig.
Wie kam sie denn dazu?
Yoran: Sie wollte anscheinend besonders sexy sein und hat mich dabei mit einem Schlafzimmerblickangeguckt. Mein Blick war dann eher der eines Schlachters.
Ja, das kann ich mir vorstellen. Da erschreckt man sich sicherlich auch erst mal.
Yoran: Ja, echt. Ich denke, die Zähne gehören lieber verdeckt. Saugen, Lecken, Lutschen und Massieren ist dagegen perfekt. Auch ein schöner Blick zwischendurch ist sehr anturnend. À la »Guck dir an, was ich da gerade mit dir mache.«
Oh là là! 4 Fragen an Jana Förster
Wunderweib: Liebe Frau Förster, welches Ihrer Interviews mit den vielen Männern hat Sie am meisten überrascht?
Jana Förster: Ich habe für mein fünftes Buch "Let's talk about Sex" mit etwa fünfzig Männern gesprochen. Davon haben mich viele überrascht, allem voran war es die Meinung der Männer zum Thema Blowjob. Da war der Grundtenor immer ähnlich: Sehr viele Frauen überschätzen wohl wirklich ihre Fähigkeiten auf diesem Gebiet. Männer wünschen sich, dass Frauen dabei viel mehr Spaß haben und es nicht nur ihnen zuliebe tun.
Ebenso interessant fand ich, dass Männer Natürlichkeit bei uns Frauen extrem sexy finden.
Jetzt, wo Sie so viel mehr über die geheimsten Gedanken der Männer wissen, glauben Sie noch daran, dass ein Mann und eine Frau auf ewig eine glückliche Beziehung führen können?
Ja, absolut. Aber das geht aus meiner Sicht nur, wenn beide offen miteinander reden und sich Freiräume lassen. Das tun viele Paare eindeutig zu wenig. Viele Frauen wollen gern, dass der Mann ihr ihre Bedürfnisse von der Stirn abliest. Für ihn unmöglich.
Und Männer wollen häufig einer möglichen Diskussion aus dem Weg gehen und meiden deswegen offene Gespräch. Da hilft nur: Immer wieder unverkrampfte Unterhaltungen miteinander führen. Das verbindet und schafft viel Verständnis für das Gegenüber.
Was würden Sie einem Paar für sexuelle Zufriedenheit ultimativ empfehlen?
Nehmt euch ein Glas Wein, setzt euch raus in einer lauen Nacht und redet über eure Empfindungen. Sagt einander, wann ihr welchen Sex besonders genossen habt und warum. Experimentiert, probiert neue Dinge aus und tauscht euch dabei (und danach) über eure Gefühle dazu aus. Macht ein Spiel daraus und seht Sex als aktive Beziehungs-Qualitäts-Zeit. Dann wird es nicht langweilig und mit etwas Glück entdeckt ihr regelmäßig neue "Spielereien" für genügend Abwechslung im Liebesleben.
Und was sollte eine Frau ihrem Mann nienieniemals antun, wenn Sie lange mit ihm glücklich bleiben will?
Übertriebene Eifersucht. Absoluter Liebeskiller. Und Sie sollte nienieniemals erzählen, dass der Penis des Ex-Freundes viel größer war.
Noch viel mehr Männer-Interviews gibt es in diesem Buch: Jana Förster: Let's talk about Sex", Schwarzkopf & Schwarzkopf, ISBN 978-3-86265-466-6.
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