Grünes Gold?

Olivenöl: Wie gesund ist es wirklich?

Es ist eines der beliebtesten Öle der Welt und der Grundstein der mediterranen Küche. Warum Olivenöl gesund ist, welche Wirkung es hat und was du sonst noch wissen solltest, kannst du bei uns nachlesen.

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Wer kennt und liebt es nicht? Natives Olivenöl wird bei uns zum Kochen, für Salat und viele andere tolle Rezepte, vor allem mit Gemüse, verwendet. Es soll ja besonders gut für die Gesundheit sein, weswegen es auch einen großen Platz in unserer Ernährung einnimmt. Aber wie gesund ist Olivenöl wirklich?

Olivenöl: Gesundes Speiseöl aus dem Süden

Wie gesund Olivenöl wirklich ist, ist immer die Frage. Schließlich heißt es ständig hier und dort, dass Olivenöl das gesündeste Öl von allen sei. Dieser Frage wollen wir nachgehen – eine genaue Antwort liefern ist aber schwierig, denn es kommt immer auch darauf an, wofür das Öl verwendet werden soll.

Olivenöl kommt aus wärmeren Gefilden. Wer schon einmal am Mittelmeer war, wird sich unweigerlich an die unzähligen Olivenhaine mit ihren Tausenden und Abertausenden an Bäumen erinnern – ein schicker Anblick. In Deutschland ist es klimatisch ungünstig für den industriellen Olivenanbau, auch wenn im Sommer kleine Olivenbäumchen mancherorts ein paar Früchte tragen.

Ob das Öl nun aus Griechenland, der Türkei, Italien, Spanien, Portugal oder sonst wo herkommt – jeder schwört auf das Speiseöl und hält sein favorisiertes Olivenöl für gesund. Geschmack und Farbe variieren je nach Herkunft und Erntezeit.

Oliven sind Steinfrüchte, das heißt, dass es im Gegensatz zu heimischen Ölen wie dem Sonnenblumenöl kein Öl aus einer Ölsaat ist, sondern aus Steinfruchtextrakt.

Sonnenblumenöl: Wie gesund ist es wirklich?

Olivenöl: Ungesund bei falscher Anwendung

Hergestellt wird das Speiseöl in verschiedenen Verfahren, weswegen es auch unterschiedliche Bezeichnungen für die unterschiedlichen Qualität des Öls gibt. Ein Öl mit der Bezeichnung „extra vergine“ ist beispielsweise ein Olivenöl der höchsten Güteklasse und bescheinigt dem nativen Olivenöl gute Qualität. „Nativ“ bedeutet, dass es sich um mechanisch gepresstes Pflanzenöl handelt. Natives Olivenöl ist immer zu bevorzugen.

Raffiniertes Olivenöl aus Oliven niederer Qualität verträgt eine milde Hitzezufuhr (ca. 230°C), weswegen es sich besonders gut zum Dünsten eignet. Es ist besonders günstig, da durch die Hitzezufuhr beim Pressen (Raffination) mehr Öl gewonnen werden kann.

Kaltgepresstes Olivenöl hingegen ist besser für kalte Speisen wie Salate oder Zaziki geeignet, da es den Rauchpunkt schon bei 180°C erreicht und sich gute Inhaltsstoffe in giftige Stoffe wandeln. Auch lecker schmeckt es auf selbstgebackenem Ciabatta. Allerdings sind kaltgepresste Öle etwas teurer, da die Ausbeute geringer ist.

Zum Braten ist Olivenöl nicht so gut geeignet. Hierfür sind eher Öle wie raffiniertes Rapsöl zu bevorzugen, das auch durch seine günstigere Zusammensetzung von Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren gegenüber dem nativen Olivenöl punkten kann. Rapsöl hat eine gute Hitzebeständigkeit, weswegen es zum Braten das beste Öl ist.

Rapsöl: Zum Braten besonders gut geeignetes Öl

Olivenöl: Wirkung durch die Zusammensetzung bedingt

Fett hat es nicht leicht. Lange Zeit wurde geglaubt, dass Fette allgemein schlecht sind für den Körper. Diese Meinung ist inzwischen aber revidiert worden, denn es kommt auf die Art des Fettes an. In geringen Mengen und solange es gesunde Fette sind, ist Fett gut für den Körper. Wie sieht es mit der Zusammensetzung beim angeblich gesunden Olivenöl aus - und wie ist die Wirkung?

Als besondere Olivenöl-Wirkung wird oftmals die entzündungshemmende Wirkung im Körper betont. Das liegt am hohen Ölsaure-Gehalt (71%), einer einfach ungesättigten Fettsäure. Dieser senkt zwar das Entzündungsrisiko und kann vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes schützen, allerdings hat Olivenöl – anders als Pflanzenöle mit viel Linolsäure (Omega-6) – keine positive Wirkung die Fettverteilung im Körper, ebenso wenig für den Anteil an viszeralem Fettgewebe, also Bauchfett. Das ist das Ergebnis einer Studie der Ohio University um die Forscherin Martha A. Belury.

Neben dem hohen Gehalt an der einfach ungesättigten Fettsäure Ölsäure enthält Olivenöl laut der Apotheken Umschau 14% an eher ungesunden gesättigten Fettsäuren, 8% Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure) und nur 1% Omega-3-Fettsäuren (Alpha-Linolensäure). Außerdem enthält es Vitamin E - das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit beziffert den Wert an Vitamin E im Nativen Olivenöl auf 50mg/100g Öl.

Das heißt aber nicht, dass du nun auf Olivenöl verzichten musst - es gibt allerdings Öle, die eine für die Gesundheit insgesamt günstigere Zusammensetzung haben. Damit Olivenöl gesund ist, muss es richtig angewandt werden - also besser nicht zum Braten, da sich die gesunden Inhaltsstoffe dann verabschieden.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich einen Löffel eines Öls mit günstiger Zusammensetzung zu konsumieren, wozu auch Olivenöl zähle. Du kannst also als Teil deiner Ernährung täglich einen Esslöffel Olivenöl trinken. Hierfür eignet sich ein hochwertiges Olivenöl.

Leinöl: Gesundes Speiseöl mit optimaler Wirkung

Olivenöl: Gesund für die Haut

Als besonders gesund gilt Olivenöl für die Haut, weswegen es auch zahlreiche Pflegeprodukte gibt, in denen das Öl enthalten ist. Ein Beispiel für die gesunde Wirkung von Olivenöl auf der Haut ist Olivenölseife wie die Aleppo-Seife aus Syrien, die allerdings in Europa nicht in ihrer originalen Zusammensetzung der Inhaltsstoffe erlaubt ist. Die Verwendung von Kirschlorbeerwasser und Lorbeersamenöl aus dem Echten Lorbeer ist in Kosmetika in der EU verboten. Eine Auswahl an Olivenölseifen für Haut und Haare findest du hier.

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