Puppen-Trend

Reborn Baby: Warum kaufen sich Menschen lebensechte Puppen?

Reborn Babys sehen aus wie echte kleine Menschen, sind es aber nicht. In den USA und England sind diese Puppe ein Mega-Trend. Doch warum kaufen sich Menschen die lebensechten Puppen?

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Was ist ein Reborn Baby?

Winzig kleine, leicht verschrumpelte Füßchen, spärliche feine Haare und Augen, die einen direkt anzuschauen scheinen: Wenn man Fotos von Reborn Babys anschaut, könnte man glauben, es handelte sich um echte Babys aus Fleisch und Blut. Genauso ist es auch gewollt.

Der Name "Reborn Babys" Stammt aus dem Englischen. "Reborn" heißt "wiedergeboren". Das liegt daran, dass diese Puppen täuschend echt aussehen. Selbst die Haut ist aus einem speziellen Silikonmaterial, das der menschlichen Haut sehr ähnlich ist. Weil an ihnen alles in Handarbeit gefertigt wird, kosten diese Puppen häufig bis zu 800 Euro. 

Wer gerne eine solch täuschend echte Puppe bestellen möchten, dem empfehlen wir das Modell Heron. Die lebensechte Puppe ist 52 cm groß und wiegt circa 3150 Gramm. Die Arme und Beine sind realistisch geformt und dank des weichen Scheibengelenkkörpers nimmt das Neugeborene jede echte Babyposition ein. Die feinen Babyhaare sind aus Mohair und im sogenannten Micro Rooting Verfahren einzeln eingepflanzt, so kannst du sie waschen und kämmen.

Diese Puppe sieht aus wie ein echtes Baby und du bestellst sie bequem und sicher zu dir nach Hause.

Für circa 420 Euro gibt es dies Babypuppe Heron von Generic über Amazon zu bestellen.

Reborn Babys als Kindersatz? Nicht unbedingt

Der Preis erklärt auch gleich den Verwendungszweck: Diese Babys werden tatsächlich nicht für Kinder gebaut, sondern dienen Erwachsenen als "Spielzeug". Dabei stehen drei Zielgruppen im Mittelpunkt. Sammlerinnen, die nur Freude an besonders schön gefertigten Puppen haben. Dann kinderlose Paare oder Frauen, die mit diesen Puppen ihre Eltern-/Muttergefühle ausleben. Und tragischerweise Mütter, deren Kinder verstorben sind.

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Baby-Puppen zum Sammeln

Meistens sind es Frauen, die Puppen sammeln. Das ist nicht neu. Schon seit Jahrzehnten haben vor allem Frauen Freude daran, Puppen als Sammelobjekt bei sich auszustellen. 

Kein Wunder, dass bei Sammlerinnen das Herz höher schlägt, wenn sie diese detailliert ausgearbeiteten Babypuppen sehen. Oft werden echte Haare benutzt, damit der Babyflaum auf dem Kopf auch genauso aussieht wie bei einem echten Baby.  

Kleine Fältchen an den Füßen oder Händen sehen exakt so aus wie bei Neugeborenen. Und manchmal hängt sogar ein kleiner Speicheltropfen am Mund. Solche Sammlerinnen können sich auch für Puppen begeistern, die berühmten Persönlichkeiten nachempfunden sind.

Kein Wunder also, dass es auch Puppen gibt, die wie der kleine George aus England aussehen.

Reborn Babys für Singlefrauen und kinderlose Paare

Einige Frauen, die kinderlos geblieben sind, kompensieren mit den Reborn Babys ihren Kinderwunsch. In einem Artikel mit der Berliner Zeitung beschreibt eine Puppenherstellerin, wie ihre Kundinnen mit den lebensechten Puppen umgehen. „Ich kenne viele Frauen, die mit ihren Reborn Baby spazieren gehen, sie füttern und ihnen die Windeln wechseln. Das ist keine Seltenheit“, erzählt Christine Wirth. 

Genauso wie Single-Frauen mit Kinderwunsch schaffen sich auch einige Paare Reborn Babys an. Das ist besonders der Fall, wenn auch sie sich sehnlichst ein Baby gewünscht haben, es aber nicht geklappt hat.

Damit die Babys auch wirklich wie echte Kinder wirken, gibt es einige, die sogar den typischen zarten Babyduft verströmen. Sogar das Gewicht wird variiert. Wenn die Puppe ein Neugeborenes widerspiegelt, liegt die Größe meistens so um die 50 cm und es wiegt zwischen 2500 und 4000 Gramm. Ganz wie im echten Leben. Nur mit dem Vorteil: Die Reborn Babys schreien nicht.

Reborn Babys als Abbild von verstorbenen Kindern

Sehr umstritten ist es, wenn Mütter sich Puppen von ihren verstorbenen Kindern anfertigen lassen. Einige Psychologen und Trauerbegleiter empfinden es als Trost für diese Mütter, damit die den Tod des eigenen Kindes bewältigen. Andere widersprechen dieser These vehement. Sie glauben, dass die Trauer nur verlängert wird, weil dieses künstliche Ersatzbaby kein echtes ist.