Schlafmangel: Diese Folgen hat zu wenig Schlaf für deine Gesundheit
Schlafmangel hat viel mehr Auswirkungen als nur, dass du müde bist. Er kann deinem Körper und deiner Psyche ernsthaft schaden.
Schlaf ist lebenswichtig. In dieser Zeit regeneriert sich der Körper nicht nur, sondern führt wichtige Reparaturprozesse durch. Allerdings wird er dabei allzuoft gestört. 26,5 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland leiden mindestens dreimal pro Woche an Schlafstörungen, fatale Folgen drohen. Wer weniger als fünf Stunden schläft, schadet langfristig seiner Gesundheit.
Die Folgen von Schlafmangel für deine Gesundheit
1. Zu wenig Schlaf schadet deinem Herzen - vor allem Frauen
Schlafen Frauen über eine längere Zeit hinweg nur sechs oder weniger Stunden, erhöht das bei ihnen das Risiko für Herzerkrankungen deutlich stärker als bei Männern. Denn: Kriegt der Körper nachts keine Ruhe, steigt tagsüber der Pegel der Stresshormone Cortisol und Adrenalin. Das wiederum erhöht das Risiko für Bluthochdruck und andere Herzerkrankungen. Vor allem Frauen sind betroffen. Laut einer britischen Studie haben sie ein höheres Risiko, eine Herzerkrankung zu entwickeln als Männer mit einem vergleichbaren Schlafrhythmus.
2. Schlafmangel fördert Depressionen
Wer wochenlang schlecht schläft, kann in eine Depression geraten. Bisher konnten verschiedene Studien allerdings vor allem statistische Zusammenhänge zwischen Schlafmangel und der Entwicklung einer Depression entwickeln. Der Verdacht: Die Produktion von Glückshormonen wird bei Schlafmangel gedrosselt, die Lebensfreude sinkt, das Immunsystem leidet.
3. Schlechter Schlaf fördert Alzheimer
Bei rund 80 Prozent der Patienten mit Alzheimer liegt eine Schlaf-Apnoe vor. Aber viele Betroffenen ahnen nichts davon, dass sich bei ihnen oft nachts die Atemwege verschließen und die Sauerstoffzufuhr bis zum Luftschnapper kurz unterbrochen wird. Die Wachmomente sind zu kurz, um sie zu bemerken. Aber lang genug, um tagsüber Müdigkeit, Niedergeschlagenheit oder Reizbarkeit hervorzurufen. Das sind die lästigen, täglich spürbaren Folgen. Heute weiß man zudem, dass die ständige Schlaf-Unterbrechungen auch das Risiko von Demenzerkrankungen erhöht.
4. Schlafmangel macht dick
Für eine Studie untersuchten US-Forscher aus Seattle die Schlaf- und Essgewohnheiten von über 700 Jugendlichen. Sie stellten fest, dass vor allem den Jungen Schlafmangel auf die Figur schlägt und sie dann zu Übergewicht tendieren. Der Grund: Schlafmangel bringt ihren Hormonhaushalt durcheinander. Das beeinflusst den Stoffwechsel. Das Risiko war besonders hoch, wenn die Jugendlichen weniger als acht bis neun Stunden täglich schliefen. Bei Mädchen war der Effekt auch da, aber weniger deutlich.
5. Schlafmangel verstärkt Schmerzen
Von wegen süße Träume und seliger Schlummer - viele Schmerzpatienten geraten schnell in einen Teufelskreis: Der Schmerz raubt ihnen den Schlaf. Dieser Mangel steigert die Schmerzempfindlichkeit, und das wiederum senkt die Dauer und Qualität des Schlafs. Experten fordern deshalb, mit der Schmerzerkrankung auch immer die Schlafstörung zu behandeln, und zwar schon von Beginn an.
6. Du wirst generell schneller krank
Wenig Schlaf macht Menschen deutlich anfälliger für Erkältungen. In einer US-Studie erhöhte ein Schlafdefizit das Risiko für Schnupfen um rund das Vierfache. Dabei waren Studienteilnehmer, die weniger als fünf bis sechs Stunden schliefen, am meisten gefährdet. Gesund ist eine Nachtruhe von mindestens sieben Stunden.
7. Schlafmangel kann Diabetes begünstigen
Wer nicht ausreichend schläft, erhöht das Risiko, an "Diabetes mellitus” zu erkranken. Das sagte ein Sprecher der amerikanischen Diabetes-Gesellschaft. In Schlaflabors wurde ermittelt: Bei Menschen, die höchstens fünf Stunden und 20 Minuten schliefen, wurde 50 Prozent mehr Insulin ausgeschüttet als bei Personen, die länger als acht Stunden schliefen. Gleichzeitig aber waren die Zellen weniger aufnahmefähig für Insulin als bei den Ausgeschlafenen. Prof. Eve van Cauter: "Vermutlich steigt die Zahl der Diabetes-Kranken deshalb so rasant.” Die Zuckerkrankheit ist eine Stoffwechselstörung, die auf Insulin-Mangel zurückgeführt wird. Mit dem Hormon Insulin wird Zucker (Energie) in die Zelle transportiert.
Was hilft gegen Schlafmangel?
Idealerweise isst man abends nur noch leicht Verdauliches. Statt Alkohol besser Kräutertee trinken. So wirken neben Baldrian auch Hopfen und Melisse schlaffördernd. Viele legen sich auch eine Schlaftablette auf den Nachttisch. Das Wissen darum, dass sie dort liegt, reiche den meisten bereits aus. Zur Einnahme raten Experten nur in Ausnahmefällen, da der regelmäßige Gebrauch von Schlaftabletten schnell in die Abhängigkeit führen kann. Im Winter fördert ein warmes Fußbad das Einschlafen. Falls du nachts aufwachst: Schalte nich das Licht an, die Helligkeit bringt die innere Uhr aus dem Takt. Hier findest du noch mehr Tipps, um besser einzuschlafen. Wem das alles nicht hilft, solltest du einen Arzt aufsuchen.
Kann man auch zu viel schlafen?
Auch eine Überdosis an Schlaf kann den Organismus negativ belasten, haben US-Wissenschaftler herausgefunden: Demnach steigt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall ums Eineinhalbfache an, wenn man durchschnittlich mehr als neun Stunden schläft - Mittagsruhe inklusive.
Zu viel schlafen kann zu Depression führen, und umgekehrt können Depressionen schläfrig machen. Das ist dann ein schwer zu unterbrechender Kreislauf.
Die Sterberate ist bei Langschläfern deutlich erhöht. Über die Gründe wird noch spekuliert. Eine mögliche Erklärung dafür wäre, dass ihr großes Schlafbedürfnis auf eine unbekannte seelische oder körperliche Erkrankung zurückzuführen sein könnte.
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