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Taufe: Welche Aufgaben hat ein Pate?

Wie schön! Die beste Freundin oder der große Bruder fragt einen, ob man nicht Taufpatin des Kindes werden möchte. Eine schöne Tradition, doch welche Pflichten gehen eigentlich mit einer Patenschaft einher?

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Eine Patenschaft ist eine schöne Tradition. Neben den eigenen Eltern begleitet der Pate sein Patenkind in den wichtigsten Phasen seines Lebens. Man steht ihm mit Rat und Tat zur Seite, wenn die eigenen Eltern vielleicht nicht die richtigen Fragen stellen oder Antworten kennen. Doch nicht jeder, der Taufpate wird, ist sich auch bewusst, welche Verantwortung er übernommen hat. 

Wer kann Taufpate werden?

Grundsätzlich sind die Eltern bei der Wahl der Paten völlig frei. Allerdings gilt für Protestanten: Die Taufpaten müssen mindestens 14 Jahre alt sein, Mitglied der evangelischen Kirche und getauft und konfirmiert sein. Vor der Taufe muss der Taufpate bei seiner zuständigen Kirchengemeinde oder Pfarrei eine Patenbescheinigung beantragen. Sie ist erforderlich, wenn Paten nicht der Gemeinde angehören, in der die Taufe stattfindet und belegt, dass man Mitglieder der Kirche und somit zur Übernahme des Patenamts berechtigt ist. 

Wer keiner christlichen Kirche angehört, kann lediglich Taufzeuge werden. 

In der katholischen Kirche geht es ein bisschen strenger zu: Taufpaten müssen mindestens 16 Jahre als sein und getauft und gefirmt sein. Wird das Kind katholisch getauft und hat bereits einen katholischen Taufpaten, kann zusätzlich ein Protestant als "Taufzeuge", aber nicht als Pate, zugelassen werden.

Welche Pflichten hat ein Taufpate?

Ursprünglich handelt es sich bei der Patenschaft um ein religiöses Amt. Die Paten bezeugen das, das Kind getauft wurde. Außerdem versprechen sie, sich an der religiösen Erziehung des Kindes zu beteiligen und es dabei zu begleiten, den eigenen Glauben zu entdecken. 

Die meisten Eltern wünschen sich einen oder mehrere (pro Kind, können bis zu vier Paten benannt werden) Erwachsene als Paten, die ihre Kinder mit durchs Leben begleiten. Dabei geht es nicht um eine Verpflichtung, sondern um einen freiwilligen Akt.

Auch, dass Paten automatisch das Sorgerecht für das Kind erhalten, wenn den Eltern etwas zustößt, ist ein Irrglaube. Dies ist nur möglich, wenn alle Seiten das wünschen und es im Testament festgelegt und notariell beglaubigt wurde. 

Paten sind auch nicht verpflichtet, ihre Patenkinder mit Geschenken zu überhäufen. Zur Taufe gibt es meistens etwas Langlebiges: ein Schmuckstück, ein Sparbuch oder ganz traditionell einen silbernen Löffel oder einen Patenbaum. An Feier- und Geburtstagen ist es dem Paten selbst überlassen, ob er sein Patenkind beschenkt. 

Wie lange dauert eine Patenschaft?

Idealerweise hält die Verbindung zwischen Patenkind und Taufpate ein Leben lang. Denn wie gesagt, es geht nicht darum, ein von der Kirche vorgeschriebenes Amt zu übernehmen, sondern der innige Wunsch, einem Kind als Pate zur Seite stehen zu wollen. In der evangelischen Kirche endet das Patenamt mit der Konfirmation des Kindes, denn damit bezeugt es seinen selbstständigen Glauben. In der katholischen Kirche bleibt die Patenschaft auch über die Firmung hinaus bestehen. 

Kann eine Patenschaft wieder gelöst werden?

Wenn Eltern und Paten sich zerstreiten oder die Erwartungen nicht erfüllt werden, stellen sich manche leider diese Frage. Eltern können einem Paten nicht einfach gegen seinen Willen das Patenamt aberkennen. Sollte jedoch der Pate darum bitten, kann die Kirchen diesem Wunsch entsprechen und die Patenschaft lösen. Tritt der Pate aus der Kirche aus, ruht sein Amt ebenfalls. 

Welche Aufgabe hat ein Taufpate bei der Taufe?

Die Aufgaben des Taufpaten während der Taufe können ganz individuell gestaltet werden. Bei der Segnung des Täuflings mit Weihwasser kann der Pate das Kind halten oder aber die Taufkerze entzünden. Auf Wunsch können die Paten Fürbitten für das Kind verfassen, die während des Taufgottesdienstes vorgelesen werden. 

Auch auf der anschließenden Tauffeier kann der Taufpate in Absprache mit den Eltern ein paar Worte sagen. 

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