Ulrike Kriener: Was sie mit 68 Jahren wirklich bereut!
Nach 20 Jahren hörte Ulrike Kriener als "Kommissarin Lucas" auf - doch das ist nicht, was sie zutiefst bereut.
Von außen gesagt bekommen: Du bist jetzt zu alt? Das wollte Ulrike Kriener (68) auf keinen Fall. Nach 20 Jahren als „Kommissarin Lucas“ hat sie selbst den Zeitpunkt ihres Abschieds gewählt, Ende vergangenen Jahres lief die letzte Folge der beliebten Krimiserie. Dem Fernsehen bleibt sie aber trotzdem erhalten, wie sie im "tina"-Interview verrät.
Auch interessant:
Ulrike Kriener: "Kommissarin Lucas" - keine neuen Folgen, denn es ist aus
tina: Was war der Anlass, nach rund 20 Jahren aus der Serie auszusteigen?
Ulrike Kriener: Die 20 Jahre waren sehr spannend und ich bin dankbar für alles. Aber in den letzten Jahren hat sich ein Generationenwechsel vollzogen, unter anderem bei der Produktion, vielleicht hat mich das innerlich alarmiert. Ich hatte teil an der Verabschiedung eines Polizeipräsidenten in den Ruhestand, er war 60 – ich bin jetzt 68. Ich wollte nicht darauf warten, dass mir von außen jemand sagt, ich wäre zu alt. Es sollte ein selbstgestalteter Abschied werden, und ich habe das rechtzeitig angekündigt. Zunächst waren alle verblüfft, als ich die Bitte äußerte, zum Ende zu kommen, aber irgendwie gab es dadurch auch noch einmal einen kreativen Schub. Ich bin rückblickend sehr glücklich über die ganzen Jahre, und ich freue mich, dass es ein harmonischer Abschied ist. Und das ist ganz und gar nicht selbstverständlich.
Was hilft Ihnen dabei loszulassen, Abschied zu nehmen?
Ulrike Kriener: Ach, ich kann mich ganz gut von Dingen und Menschen verabschieden. Ich kann auch gut Sachen wegschmeißen, bin häufiger Gast auf Wertstoffhöfen.
Sie gehen doch sicherlich nicht in Rente. Was kommt jetzt?
Ulrike Kriener: Auf jeden Fall etwas Neues! Ich bekomme weiterhin schöne Angebote. Zum überwiegenden Teil sind es Komödien. Ich hatte das Vergnügen, mit der wunderbaren Karoline Herfurth zu arbeiten. Auch gab es einen zweiten Teil von „Mona und Marie“ mit der großartigen Maren Kroymann. Ich freue mich auf neue Herausforderungen und Möglichkeiten.
Ulrike Kriener: Das bereut sie mit 68 Jahren
Woran merken Sie Ihr Alter? Was ist mit den Jahren besser, was ist schlechter geworden?
Ulrike Kriener: Ich erlebe gerade einen ganz neuen Energieschub (lacht)! Ganz ehrlich? Natürlich merke ich, dass ich älter geworden bin. Ich war nie eine Sportskanone, und das ist mit den Jahren auch nicht besser geworden. Aber ich kann besser zu dem stehen, was ich tue. Und ich traue mich auch viel mehr Dinge zu sagen, wie ich sie sehe. Ich bin bewusster geworden und damit aufrichtiger und ehrlicher, auch nach außen.
Gibt es etwas, das Sie bereuen, getan oder nicht getan zu haben?
Ulrike Kriener: Ich bereue manchmal, dass ich nicht den Mut hatte, mich noch mehr auszuprobieren, zum Beispiel in der Regie. Damals war einfach auch nicht die Zeit. Ich bewundere die Durchsetzungsfähigkeit und den Mut junger Kolleginnen, die Seite zu wechseln und etwas Neues zu machen.
Wo und wobei sind Sie wirklich glücklich?
Ulrike Kriener: Glück ist für mich mit anderen Menschen verbunden. Menschen, die ich liebe, denen ich vertraue. In erster Linie sind das natürlich mein Mann, mein Sohn und enge Freunde. Es gibt in meinem Leben Frauenfreundschaften, die zum Teil seit Jahrzehnten bestehen. Zu meinem 70. Geburtstag plane ich ein Freundinnenfest. Eine Feier ausschließlich mit Frauen, die mir wichtig sind, manche begleiten mich ein Leben lang. Glück ist für mich aber auch Lanzarote. Die karge Landschaft, der Strand, das Meer, der weite Blick, das Gefühl, ganz nah an den Elementen zu sein: Luft, Feuer, Wasser und Erde. Dort bin ich rundum glücklich.
Auch Schauspielerin Uschi Glas zeigt im Alter Reue, allerdings geht es bei ihr eher um Fragen der Erziehung... mehr im Video:
Artikelbild und Social Media: Tristar Media/Getty Images