Unterschied Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit
Leider spielt die Gesundheit nicht immer mit und starke Rückenschmerzen, psychische Probleme oder auch ein Unfall können dich arbeitsunfähig machen. Doch was ist dann? Wir klären über den Unterschied zwischen Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit auf.
Ein Unfall, eine schwere Krankheit oder auch eine psychische Erkrankung kann leider jeden einholen. Doch viele von uns sind auf ihr Arbeitseinkommen angewiesen, was ist, wenn gesundheitliche Probleme auftreten und du nicht mehr arbeiten kannst? Vorsorge heißt das Zauberwort! Du kannst eine Berufsunfähigkeits- oder eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung abschließen. Doch was ist in deinem Fall sinnvoll und worin besteht überhaupt der Unterschied zwischen einer Berufsunfähigkeit und der Erwerbsunfähigkeit? Wir erklären es dir.
Worin besteht der Unterschied zwischen Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit?
Wann bin ich erwerbsunfähig? Erwerbsunfähigkeit wird in zwei Phasen unterschieden. Von einer teilweisen Erwerbsunfähigkeit wird gesprochen, wenn du trotz gesundheitlicher Probleme zwischen drei bis sechs Stunden am Tag einer Tätigkeit nachgehen kannst. Voll erwerbsunfähig bist du hingegen, wenn du KEINER Arbeit mehr drei Stunden am Tag und das auf unbestimmte Zeit nachgehen kannst.
Doch das bedeutet leider nicht, dass du deiner aktuellen Tätigkeit nicht nachgehen kannst, sondern gar keiner. Das heißt, du bist eigentlich Krankenschwester und kannst diesen Beruf aufgrund deiner Rückenprobleme keine drei Stunden täglich mehr wahrnehmen, aber könntest noch als Kassiererin arbeiten, dann giltst du nicht als erwerbsunfähig. Schließlich kannst du noch einer beruflichen Tätigkeit nachgehen. Erst wenn das nicht mehr der Fall ist, greift die staatliche Erwerbsminderungsrente oder zahlt deine Erwerbsunfähigkeitsversicherung.
Wie bei der Berufsunfähigkeit gelten die gleichen Kennzahlen, wobei sie am Ende von Versicherung zu Versicherung etwas variieren können. Berufsunfähig ist jeder, der seinem derzeitigen Beruf täglich keine drei Stunden mehr nachgehen kann und das auf unbestimmte Zeit.
Und genau darin besteht auch schon der Unterschied zur Erwerbsunfähigkeit, denn bei der Berufsunfähigkeit ist es egal, ob du einer anderen Tätigkeit nachgehen könntest. Wenn du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hast, zahlt diese, sobald du deiner derzeitigen Tätigkeit nicht mehr nachgehen kannst.
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Was hat es mit der Erwerbsminderungsrente auf sich?
Der Staat sichert uns alle im Falle einer Erwerbsunfähigkeit ab. Allerdings ist die damit einhergehende Erwerbsminderungsrente nicht nur aufwendig zu beantragen, sondern auch nur eine kleine Unterstützung. Sie richtet sich nach den Arbeitsjahren sowie dem letzten Bruttoeinkommen und beträgt dann rund ein Drittel davon. In den ersten fünf Jahren im Berufsleben ist zudem niemand abgesichert. Weshalb eine private Absicherung mit einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU) oder einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) schon bei oder auch gerne vor Eintritt in das Berufsleben sinnvoll ist.
Kleiner Tipp für alle Staatsdiener: Bei Beamten lohnt sich eine Dienstunfähigkeitsversicherung. Sie ist das Gegenstück zu EU bzw. BU bei regulären Arbeitnehmern.
Absicherung ist alles: EU oder doch BU?
Egal ob du deine Berufsunfähigkeit oder deine Erwerbsunfähigkeit versichern lassen möchtest, bei beidem gilt: Je früher abgeschlossen, desto besser!
Denn nicht nur dein Beruf kann sowohl eine EU als auch eine BU teuer werden lassen, sondern auch dein Gesundheitszustand beim Abschluss der Versicherung. Doch auch Vorerkrankungen wie Asthma oder Diabetes lassen die Gebühren in die Höhe schießen. Wenn du dazu noch ein riskantes Hobby wie Kampfsport oder Klettern hast, wird es nicht nur sehr teuer, sondern auch schwer, eine Versicherung zu finden. Doch lügen solltest du bei deinen Angaben nicht, denn bevor die monatliche Rente ausgezahlt wird, prüft die Versicherung, ob sie zahlen muss. Bei falschen Angaben bei Vertragsabschluss ist deine Absicherung Geschichte.
Einige Berufsgruppen, zu denen auch Piloten oder Flugbegleiter zählen, werden sogar gar nicht versichert. Aber nicht verzagen! Um nicht nur die Versicherer zu vergleichen (Welche monatliche Rente springt raus? Wie hoch sind die Beitragsgebühren? …) empfehlen wir vorher eine Risikovoranfrage zu stellen. So erfährst du nicht nur, ob dich eine Versicherung absichert, sondern kannst auch vergleichen.
Wichtig: Eine Ablehnung kann dir sogar schaden! Denn Versicherer tauschen negative Informationen über Kunden auch gerne aus. Somit kann eine Ablehnung nicht nur die Preise in die Höhe treiben, sondern auch dafür sorgen, dass dich keine Versicherung absichert.
Berufsunfähigkeitsversicherungen sind in der Regel teurer als EUs, aber auch deutlich umfangreicher. Sie zahlen meist schon, wenn du deiner derzeitigen Tätigkeit nicht mehr zu 50 Prozent nachgehen kannst. Auch wenn du in einem anderen Job sogar noch 100 Prozent arbeiten könntest.
Wie es zu der Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit kam, ist sowohl der EU wie der BU vollkommen egal. Was zählt, ist das traurige Ergebnis, nämlich die gesundheitlichen Probleme, die entstanden sind. Zwar können sich die Versicherungen stark in der monatlichen Rente unterscheiden, aber es wird dir ausgezahlt, was du versichert hast. Die monatliche Rente entscheidest also du beim Abschluss der Police und nicht dein letztes Bruttogehalt.
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