Vaginalstraffung: Was ist eine Scheidenverengung und wann ist sie sinnvoll?
Eine Vaginalstraffung ist ein operativer Eingriff, bei dem die Scheide verengt wird. Wir verraten mehr über Methoden, Kosten und darüber, wann so etwas sinnvoll sein kann.
Ob durch eine Geburt, eine starke Gewichtsabnahme oder schlichtweg das fortschreitende Alter: Wie der gesamte menschliche Körper kann sich auch die Vagina im Laufe der Zeit verändern. Das Gewebe und die Muskulatur können Spannkraft verlieren und schlaff wirken. Aber ist das ein Grund für eine Operation? Schließlich sind diese Vorgänge doch natürlich. Wir klären auf.
Was ist eine Vaginalstraffung?
Der Begriff "Vaginalstraffung" kann sich auf zwei verschiedene Eingriffe beziehen. Einerseits kann er eine Verengung der Vagina, also des nicht sichtbaren inneren Bereichs der Scheide bezeichnen; andererseits ist mit dem Wort oft auch eine kosmetische Korrektur der Vulva gemeint, also des äußeren und sichtbaren Bereichs. Im letzteren Fall geht es meist also eigentlich um eine optische Vaginalverjüngung oder eine Labioplastik, eine Verkleinerung oder Modifizierung der Schamlippen.
Gründe für eine operative Scheidenverengung
Eine Vaginalstraffung ist vor allem dann notwendig, wenn Frauen durch eine Scheiden- und/oder Gebärmuttersenkung an Inkontinenz oder Harnverhalt (kein Wasserlassen möglich trotz Harndrang) leiden. In diesem Fall übernehmen generell Krankenkassen die Kosten für einen Eingriff, was im Fall einer medizinisch nicht notwendigen oder aber rein kosmetischen Operation eher nicht der Fall ist.
Ein Grenzfall liegt vor, wenn eine Frau das Gefühl hat, dass ihr Sexleben darunter leidet, dass sie eine sehr weite Vagina oder einen stark gedehnten beziehungsweise schwachen Beckenboden hat. In diesem Fall kann es zum „Lost Penis Syndrom“ kommen, also dazu, dass die Frau beim Sex den Penis in der Scheide nicht spürt und der Mann ebenfalls keine oder nur sehr wenig Stimulation seines Penis fühlt.
Lost Penis Syndrom: Bin ich zu weit?
Allerdings hilft (vor allem der Frau) im Fall des „Lost Penis Syndroms“ eher das gezielte Trainieren des Beckenbodens. Eine Operation sollte man – oder vielmehr Frau – erst in Betracht ziehen, wenn hier wirklich alle Mittel erschöpft sind. Beckenbodenübungen können einem die Risiken, Schmerzen und Kosten eines operativen Eingriffs ersparen, das Empfinden beim Sex steigern und eine Verbesserung der Orgasmusfähigkeit bewirken. Wer eine Vaginalstraffung aus sexuellen Gründen in Betracht zieht, sollte in diesem Sinne auch immer bedenken, dass eine Verbesserung des Sexlebens durch eine Operation nicht garantiert werden kann.
Eine Vaginalstraffung oder Vaginalverjüngung aus kosmetischen Gründen ist natürlich nicht notwendig und eigentlich sollten wir Frauen in Bezug auf unsere Vulva wie in Bezug auf unseren gesamten Körper lernen, dass eben jede von uns einzigartig ist und dass das auch schön und gut so ist. Aber wer aus dem einen oder anderen Grund extrem unter dem Aussehen seiner Vulva leidet, kann eine Vaginalstraffung in Betracht ziehen.
Was passiert bei dem Eingriff?
Je nach Art des Eingriffs sind die Methoden für eine Vagina-Verengung oder eine Vaginalverjüngung verschieden. Zum Beispiel kann Gewebe aus der Vagina entnommen und die Muskulatur, die die Vagina umgibt, gestrafft und somit verengt werden. Außerdem können die Vaginalwände mit körpereigenem Fettgewebe unterfüttert werden. Als weitere Methoden für eine Verengung der Vagina kommen Laser- und Radiofrequenztechniken zum Einsatz. Hier werden im Prinzip minimale Verletzungen beziehungsweise Ödeme erzeugt, um durch den Selbstheilungsprozess den Aufbau neuer Schleimhäute anzuregen. Für eine äußere Vaginalverjüngung werden oft Hyaluron-Spritzen angewendet, die für einen bleibenden Effekt allerdings regelmäßig (ca. alle acht bis sechzehn Monate) injiziert werden müssen.
Verengung der Vagina: Was kostet eine Vaginalstraffung?
Die Kosten einer Vaginalverengung beträgt je nach Art und Umfang des operativen Eingriffs zwischen 2.500 und 7.500 Euro. Die Kosten dafür werden – wenn überhaupt – nur bei einer nachgewiesenen medizinischen Notwendigkeit übernommen.
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Welche Risiken und Nebenwirkungen gibt es?
Da bei einer Vaginalstraffung in den meisten Fällen chirurgisch oder per Lasertechnik Gewebe entfernt wird, gehören Blutungen, Schwellungen und Schmerzen zu den möglichen Nebenwirkungen. Der Eingriff kann außerdem zu einer eingeschränkten Sensibilität führen. Das kann vor allem durch Wundheilungsstörungen, Infektionen oder durch eine Beschädigung der Nerven passieren.
„Designer-Vagina“: Wie sinnvoll ist eine Vaginalverengung?
Ganz ehrlich: Eine Vaginalstraffung macht eigentlich nur Sinn, wenn sie medizinisch notwendig ist, also beispielsweise bei Problemen wie Inkontinenz. Auch ein vermindertes Gespür beim Sex kann, wenn alle anderen Mittel wie Beckenbodentraining ausgeschöpft sind, ein Grund sein, den operativen Eingriff in Erwägung zu ziehen. Keine guten Gründe sind hingegen der Wunsch eines Mannes oder die Optik: Wer braucht schon eine „Designer-Vagina“, wenn er eine gesunde und ganz einzigartige eigene hat?
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