Vicco von Bülow († 87): Das große Geheimnis hinter Loriot!
Loriot starb 2011, aber sein Humor lebt weiter - dieses Geheimnis kennt bis heute fast niemand...
Vicco von Bülow: Loriot ist unvergessen
Ein verzögertes „Ach was!?“ von ihm reichte schon, um uns zum Lachen zu bringen. Typisch war seine Höflichkeit, die ihn im Vergleich zu allen anderen Komikern auszeichnet. Vielleicht lag es an seiner Herkunft. Bernhard-Viktor von Bülow († 87) kam aus einem alten, mecklenburgischen Adelsgeschlecht. Daher stammt auch sein Künstlername „Loriot“, dem französischen Wort für „Pirol“.
Denn der Singvogel ist das Wappentier der Familie von Bülow. Doch zunächst war es nicht vorgesehen, dass „Vicco“ Humorist wurde. Entsprechend der Familientradition begann er eine Offizierslaufbahn. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er Malerei und Grafik an der Kunstakademie in Hamburg – und wurde zunächst Werbegrafiker.
Zu seinen ersten Entwürfen gehört das Knollennasenmännchen. Die Nase wurde zur Lawine, die das deutsche Zwerchfell überrollte. 1950 begann Vicco von Bülow dann als Cartoonist unter dem Künstlernamen „Loriot“.
Wer „Loriot“ sagt, lächelt automatisch
Bundesweit bekannt wurde er durch die Moderation der Sendung „Cartoon“ (1967–1972), in der er auf einem roten Sofa saß. Aber nicht lange. Bald baute er Sketche in die Folgen ein, in denen er selbst die Hauptrolle übernahm. Die kamen so gut an, dass 1976 „Loriots sauberer Bildschirm“ entstand, eine sechsteilige TV-Serie, in der er Zeichentrickfilme und gespielte Sketche präsentierte. Man denke nur an den absoluten Klassiker mit der Nudel im Gesicht beim Rendezvous mit „Hildegard“ (Evelyn Hamann, † 65).
Unvergessen sind seine Cartoons wie „Herren im Bad“: „Die Ente bleibt draußen“, der Zeichentrick-Hund „Wum“, dem er auch seine Stimme lieh, und seine Filme „Ödipussi“ und „Pappa ante Portas“ – Loriot starb 2011, aber sein Humor lebt weiter.
„Hätten Sie es gewusst…?“
Vicco von Bülows Humor lebte von den sprachlichen Feinheiten. Noch heute finden sich viele Redewendungen in unserem Alltag, die ihren Ursprung in Loriots Sprachwitz haben...
Das „Jodeldiplom“ als fiktiver Schulabschluss, die „Steinlaus“ oder das erfundene Dessert „Kosakenzipfel“ – diese Begriffe stammen allesamt von Loriot. Um den Satz „Früher war mehr Lametta!“ entbrannte 2019 sogar ein Gerichtsstreit. Ein Hersteller druckte den legendären Ausspruch auf T-Shirts. Loriots Erben klagten – erfolglos. Laut des Gerichts ist der Satz nicht vom Urheberrecht geschützt.
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Artikelbild & Social Media: Johannes Simon / Getty Images
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