Ist Intimrasur ungesund? So kann Rasieren dem Körper schaden
Das Rasieren der Bikinizone gehört für viele Frauen zum alltäglichen Pflegeprogramm. Aber ist die Intimrasur ungesund? Wieso Frauenärzte abraten.
Neulich beim Frauenarzt: Die Ärztin wirft einen mahnenden Blick auf meinen Intimbereich und sagt dann: "Sie wissen aber schon, dass eine Intimrasur nicht so gut ist?". Ich bin ganz verdutzt und denke mir "Nein, das wusste ich nicht" und nicke aber natürlich einfach stumm. Ich rasiere mich schon sehr lange, weil ich es mit Haaren da unten einfach unhygenisch finde. Dass es schlecht für mich sein könnte, darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht.
Und so geht es laut einer Studie des amerikanischen Journals „JAMA Dermatology“ sehr vielen Frauen, denn während früher noch die meisten mit einem angenehmeren Gefühl beim Sex argumientierten, rasieren sich heute die meisten Frauen, weil sie denken, alles andere sei unrein und schmutzig. Die Forscher stufften dieses Ergebnis als bedenklich ein, weil doch genau das Gegenteil der Fall ist. Besonders schlimm befanden die Frauenärtze, die für die Studie befragt wurde, dass bereits Mädchen im Alter von 13 Jahren eine solche Prozedur - getrieben durch Social Media, Umkleideszenarien und Internet-Pornographie - regelmäßig durchführen.
3 gute Gründe, warum eine Intimrasur ungesund sein kann
Schamhaare schützen vor Krankheiten
Frauen mit Schamhaaren haben weniger Krankheiten. Frauenärzte gehen davon aus, dass Schamhaare den weiblichen Intimbereich auch vor Geschlechtskrankheiten schützt. Ohne Haare sollen sich die Geschlechtskrankheiten schneller verbreiten. Außerdem bieten die Haare Schutz vor Bakterien und Keimen. Die haben freie Bahn bei einem blank rasiertem Intimbereich.
Scroguard: Verhütungsunterwäsche soll vor Geschlechtskrankheiten schützen
Haare gefallen dem anderen Geschlecht
Du denkst ein üppiger Busch gefällt deinem Mann nicht? Doch, aber, anders als du denkst. Die Intimbehaarung verteilt nämlich jede Menge Pheromone (ein Botenstoff zur Informationsübertragung zwischen Individuen einer Art). Und die wird dein Partner mit Sicherheit mögen. Dann vergisst er sicher auch die Schamhaare, die ihm vielleicht sonst nicht so gut gefallen.
Und mal ehrlich, welche richige Frau will schon, dass ihr Intimbereich aussieht wie in vergangenen prepubertären Zeiten? Das symbolisiert sexuelle Reinheit und Unversehrheit, was für eine erwachsene Frau schon eine etwas verquere Selbstdarstellung. Ehrlicher sind da ein paar Schamhaare, die dafür stehen, was wir eben sind: Selbstbewusste Frauen, die eine Sexualität haben - auch, wenn das beudeutet, dass es mal ein wenig animalisch und schmutzig zugeht.
Häufige Intimrasur entzündet den Intimbereich
Durch die Rasur mit warmen Wasser öffnen sich die Poren, man kann das Haar tief in der Haut abschneiden. Wenn der Haarfolikel dann wieder durch die Haut bricht, kann er sich entzünden. Rasierpickel entstehen. Falls das Haar gar nicht durch die Haut kommt, entsteht ein eingewachsenes Haar. All diese Entzündungsphänomene schwächen den Intimbreich und können so dazu führen, dass es Infektionen leichter haben.
Wenn du dennoch nicht auf die Rasur verzichten möchtest, haben wir hier ein paar Tipps für die Intimrasur
- Du solltest dich nie auf trockener Haut rasieren.
- Nutze immer einen milden Schaum, der aber nur im äußeren Intimbereich Berühung haben sollte. >Warum du zum Rasieren niemals Shampoo oder Duschgel benutzen solltest!
- Am besten rasierst du dich mit kaltem Wasser. Das hemmt die Entzündung.
- Nach der Rasur solltest du die Haut mit einem weichen Handtuch ordentlich trocknen und eine entzüdnungshemmende Creme auftragen. >Rasurbrand? Diese Tipps helfen wirklich!
- Am besten trägst du keine enge Kleidung nach der Rasur und atmungsaktive Unterwäsche.
Hier findest du noch drei Tipps, wie die Intimrasur noch einfacher wird.