Liebeschaos

Warum Frauen nie die Männer wollen, die sie wollen

Du wünscht dir eine liebevolle Beziehung, triffst aber nur Männer, die sich nicht binden wollen? Warum Frauen so oft bindungsunwillige Männer wollen.

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"Nie verliebe ich mich in Männer, die mich auch wollen!!! Auf mich stehen immer nur die Kerle, die mich überhaupt nicht interessieren!"

Kommt dir bekannt vor? Keine Sorge. Es ist tatsächlich ganz normal, dass Frauen sich eher von den Männern angezogen, die - aus welche Gründen auch immer - nicht wirklich an einer Bindung zu einer Frau interessiert sind.

Warum das so ist, erklärt uns hier der Beziehungsexperte und Parship-Coach Eric Hegmann:

Warum viele Frauen nur Männer wollen, die sie nicht wollen

♦ Grund 1: Frauen achten stark auf Alpha-Männchen

Es beginnt mit der Partnerwahl. Es ist ganz erstaunlich, wie viele Frauen überzeugt sind, sie würden nirgendwo und niemandem auffallen. Die vermuten, wenn sie ein Café oder eine Bar betreten, kein Typ sie auch nur eines Blickes würdigt. Dabei hält vielleicht die Hälfte der Männer die Luft an, seit sie den Raum betreten haben. Was da geschieht? Evolutionär spüren Frauen instinktiv, welche Rangfolge die Herren unter sich ausgemacht haben, wer sozusagen das Alpha-Männchen ist. Mit geübtem Blick lässt sich das beispielsweise erkennen am Abstand, den die Männer untereinander halten. Oder wer am lautesten spricht, wer die meisten Zuhörer hat, wessen Körpersprache den größten Raum beansprucht.Frauen scannen das intuitiv. Und ihre Aufmerksamkeit wendet sich den Anführern zu. Darüber vergisst sie jedoch die vielen Bewunderer, die mittlerweile nach Luft schnappen.

♦ Grund 2: Unverbindlichkeit weckt den weiblichen Jagdinstinkt

Jede Frau, die es bereits mit einem oder mehreren solcher Anführer-Modelle im Leben versucht hat, weiß natürlich: Beziehungsmaterial sind die selten. Oh ja, sie sind charmant, sie wissen die passenden Worte und Berührungen im rechten Moment, sie geben das Gefühl, begehrenswert zu sein und beschützt zu werden. Leider sind sie auch zeitlich immer eingespannt, sie sind einfach zu vielen Frauen gleichermaßen zugewandt, sie sind oft auch noch selbstverliebt und Egoisten. Und das Schlimmste: Sie sind unverbindlich. Meist fällt am ersten Abend bereits der Satz: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich eine Beziehung möchte.“

Das ist strategisch klug, denn darauf werden sie sich später berufen, wenn sie die Frau nach der Eroberung abservieren. Genau das weckt den weiblichen Jagdtrieb, der nämlich flüstert: „Abwarten, ich werde dir zeigen, dass ich die bin, für die du deine schlechten Gewohnheiten gerne ablegen wirst.“ Sex ist für viele Frauen die Art, ihm das zu beweisen. Nur kickt bei ihm dann ein, was anfangs erwähnt wurde: Das Begehren ist erloschen, er hatte, was er wollte. Es folgt die Erklärung: „Aber ich hatte dir doch zu Beginn gesagt, dass ich keine Beziehung wollte.“​

​♦ Grund 3: Der Beste sollte es bitte sein, nicht der Zweitbeste

Es ist eine Frage des Selbstwertgefühls, ob und wenn ja, wie lange, eine Frau sich einen unverbindlichen Selbstdarsteller antut. Zunächst ist durchaus verständlich, warum überhaupt. Denn wer die Wahl hat zwischen dem Besten und dem Zweit- oder Drittplatzierten, der nimmt den Herrn mit dem vermeintlichen Siegerlächeln. Auch das ein evolutionäres Erbe, wie Fachleute behaupten, die Abläufe erforschen, die unsere Vorfahren und somit auch uns geprägt haben. Allein der Vergleich der Anzahl von Eizellen und Spermien macht deutlich, wie sehr eine sorgfältige Auswahl unter den möglichen Kandidaten nötig ist und weshalb Frauen darauf erheblich größeren Wert legen.

♦ Grund 4: Männer lassen die Alpha-Männchen vor

Jene Männer, die viele Frauen bei der Jagd nach dem Besten dabei übersehen oder nicht wollen, sind oft nicht so charmant und verführerisch, dafür aber verbindlich. Die wollen eine Beziehung eingehen. Die wollen nicht überzeugt werden von den Vorteilen ihrer Partnerin: Diese waren ihnen längst aufgefallen. Denn auch Männer folgen einer frühen Prägung, die ihnen erlaubt, blitzschnell herauszufinden, ob eine Frau als Partnerin in Frage käme. Ebenso rasch wie die Frau den Raum gescannt hat, scannt der Mann die Frau. An ihrer Körpersprache erkennt er, ob sie allein ist oder auf jemanden wartet, wohin ihr Auge wandert und ob ihr Blick ihn trifft – oder einen anderen. Trifft er das Alpha-Männchen und die Rangfolge ist eindeutig, überlässt der Rangniedrigere dem Höheren den Vortritt.

Das bedeutet nicht, dass er nicht dennoch um sie wirbt, aber eben anders: subtiler und freundlicher. Er hat Zeit, wenn sie ihn ruft, er tut alles, was sie sich wünscht, er lässt sich viel gefallen und sagt „Ja“ – auch wenn sie noch nicht genau weiß, ob sie „eigentlich eine Beziehung möchte“. Frauen kennen diesen Notausgang ebenso gut wie Männer.

♦ Grund 5: Falscher Fokus in der Liebe

Was leicht zu bekommen ist, wirkt auf uns weniger wertvoll und erstrebenswert als das, was große Anstrengungen erfordert. Das geht Frauen so, das geht Männern so. Die Geschlechterunterschiede (und glaubt man den Evolutionsforschern, auch unsere Prägungen aus der Frühzeit des Menschen) sorgen dafür, dass wir eben oft nur das wollen, was wir nicht bekommen können. Und umgekehrt, dass wir gar nicht bemerken, wer Interesse an uns hätte.

Würden sich viele Frauen stärker bewusst machen, wie voll ihre Tanzkarte eigentlich ist, sie würden sich nicht ausgerechnet mit den Männern beschäftigen, die von ihnen außer einer Eroberung gar nichts wollen. Sie würden ihre Energie für die aufwenden, die bereit sind, alles für sie zu tun, die sich Zeit für sie nehmen und die Raum und Platz in ihrem Leben und in Herzen für die Frau an ihrer Seite geschaffen haben."

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