Warum Komplimente so wichtig sind – und wem wir sie viel häufiger machen sollten
Komplimente hört und bekommt jeder gerne. Doch einen wichtigen Aspekt lassen wir viel zu oft außer Acht.
Eigentlich sollte dieser Text ein Plädoyer dafür werden, mehr Komplimente zu machen. Der Frau im Café am Nebentisch, der dieses knalltürkise Kleid so unglaublich gut steht. Dem Mitarbeiter der Bäckerei, der einen an jedem noch so verregneten und mürrischen Tag mit seiner guten Laune ansteckt. Der Pflegerin der eigenen Großmutter, deren liebevolles Lächeln auch langen Nachtschichten trotzt. Und der besten Freundin, der man viel zu oft nur dann sagt, was für eine wunderbare Frau sie ist, wenn sie selbst daran zweifelt. All dies nicht nur zu denken, sondern auch auszusprechen, darum sollte es an dieser Stelle gehen. Aber dann unterhielt ich mich mit dem Covermodel unserer Mai-Ausgabe, Eleonora El-Achkar.
Wir sprachen über Schweden, wo sie aufwuchs, über ihre aktuelle und meine ehemalige Wahlheimat Berlin, über Ohrringe (sie machte mir Komplimente für meine) und Haare (ich machte ihr Komplimente für ihre), über Ausstrahlung, Schönheit und über die Liebe zu sich selbst. „Wenn man sich selbst im Spiegel anschaut, kann man sich entweder auf die vermeintlichen Fehler konzentrieren – oder die guten Seiten feiern“, findet Eleonora. Das gilt nicht nur für das Äußere. Schönheit hat für die 28-Jährige sowieso vor allem mit der inneren Haltung zu tun. Und damit, wie man mit sich umgeht. „Man selbst ist ja der größte eigene Kritiker. Aber sobald man aufhört, sich auf die angeblich negativen Dinge zu fokussieren, verlieren sie an Bedeutung.“ So werden die guten Eigenschaften sichtbarer. Und an die darf man sich ruhig immer wieder selbst erinnern.
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„Wir sollten uns selbst viel öfter sagen, dass wir großartig sind.“
Spätestens bei diesem Satz dämmerte es mir: Die wahre Herausforderung besteht gar nicht darin, anderen mehr Komplimente zu machen. Daran kann man sich erinnern, wenn man das nächste Mal dem charmanten Bäcker, der gut gelaunten Pflegerin und der besten Freundin begegnet. Aber ein ehrlich gemeintes Kompliment an sich selbst? Das eigene Spiegelbild anlächeln und „Ich sehe heute toll aus!“ oder „Das habe ich richtig gut gemacht!“ denken und vielleicht sogar laut sagen? Das dürfte vor allem Frauen schwerfallen. Denn noch immer neigen wir oft dazu, uns mit anderen zu vergleichen und zu meinen, dabei nicht besonders gut abzuschneiden. „Vergleiche anzustellen, ist ein gutes Mittel, sich sein Glück zu vermiesen“, heißt es schon in François Lelords „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“. Und sie schüren das Bedürfnis, alles Mögliche an sich selbst zu optimieren.
Natürlich ist es wunderbar, auf sich zu achten, sich mit Cremes und Masken, Sport und Wellness, Kleidern und Handtaschen zu verwöhnen. Aber genauso wunderbar ist es, sich selbst zu achten. Zu sich selbst gut zu sein. Und dem eigenen Spiegelbild viel häufiger ein großes Kompliment zu machen!
Text: Katharina Pfannkuch
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