Windei: Häufige Ursache für Fehlgeburten
Wie ein Windei entsteht, was die Folgen einer solchen fehlangelegten Schwangerschaft sind und warum sie meist mit einer Fehlgeburt endet.
Das Phänomen eines Windeis ist eine fehlangelegte Schwangerschaft in der Gebärmutter. Wir sagen dir alles, was du wissen musst, wenn die Fruchthöhle leer bleibt.
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Wie eine Schwangerschaft normalerweise entsteht
Bei einer normalen Schwangerschaft wir die Eizelle der Frau durch die männliche Samenzelle befruchtet. Bei der Befruchtung werden die Erbinformationen von Mutter und Vater neu kombiniert, es entsteht sozusagen der Bauplan für den neuen Mensch. Nach der Befruchtung wandert die Eizelle in die Gebärmutter und nistet sich dort ein. Nun startet in der Eizelle die Zellteilung, der Embryo beginnt zu entstehen und die Plazenta entwickelt sich.
Was ist ein Windei?
Bei einer Windei Schwangerschaft kommt es zu einer fehlerhaften Schwangerschaftsanlage. Zwar wird eine Eizelle befruchtet, diese wandert auch in die Gebärmutter und nistet sich dort ein – allerdings kommt es nicht zur Zellteilung, es entsteht kein Embryo. Die Fruchthöhle bleibt leer. Windeier werden auch Abortivei, Widmole oder Molenei genannt, meist kommt es bei einer Windei-Schwangerschaft zu einer Fehlgeburt.
Was sind die Symptome für ein Windei?
Leider gibt es keine eindeutigen Symptome oder Anzeichen für ein Windei. Tatsächlich wirkt eine Windei-Schwangerschaft in den ersten Wochen wie eine reguläre Schwangerschaft. Der Schwangerschaftstest hat ein positives Ergebnis, die Frau kann übliche Schwangerschaftsanzeichen wie etwa Brustspannen, Übelkeit oder Müdigkeit feststellen, das Schwangerschaftshormon HCG wird gebildet.
Bei den Ultraschall-Untersuchungen in der Frühschwangerschaft wird der Frauenarzt allerdings feststellen, dass kein Embryo entstanden ist, Gebärmutter und Fruchthöhle sind nicht gewachsen. Die Eihülle ist zwar vorhanden, doch die Fruchthöhle ist leer. Zudem wird kein Herzschlag feststellbar sein.
Eine Kontrolle des HCG-Hormons wird zudem zeigen, dass kein regelrechter Anstieg des Hormons erfolgt ist, normalerweise verdoppelt sich der HCG-Wert in einer Schwangerschaft etwa alle zwei Tage.
Kann sich aus einem Windei ein gesundes Baby entwickeln?
Aus einem Windei kann sich kein Baby entwickeln. Viele Windei-Schwangerschaften werden noch in der Frühschwangerschaft, also bis zur achten Schwangerschaftswoche, durch einen sogenannten ovulären Abort, also eine Fehlgeburt, beendet. Oftmals hat die betroffene Frau die Schwangerschaft zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht bemerkt.
Was passiert nach der Diagnose eines Windeis?
Stellt der Frauenarzt ein Windei fest, kann er auch eine Ausschabung vornehmen. Dabei wird die Gebärmutterschleimhaut samt Windei vorsichtig aus der Gebärmutter entfernt. Nach der Ausschabung ist eine erneute Schwangerschaft möglich, sobald alle Schwangerschaftsanzeichen aus der Windei-Schwangerschaft verschwunden sind und der Zyklus der Frau sich normalisiert hat.
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Was sind die Ursachen für Windeier?
Die Bildung eines Windeis kann durch eine Störung bei der Ausbildung der Zottengefäße verursacht werden. Diese sind für die Versorgung des Eis während des Reifeprozesses zuständig. Folglich wachsen die Zellen des embryonalen Körpers gar nicht oder stellen sehr schnell ihre Entwicklung ein.
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Wie häufig kommen Windeier vor?
Ganz genau lässt sich nicht sagen, wie viele Windei Schwangerschaften es gibt, denn oftmals bemerken die Frauen eine solche Schwangerschaft und die mit ihr verbundene Fehlgeburt nicht. Sie halten die möglicherweise auftretenden Blutungen dann für eine verstärkte Regelblutung. Bei den klinisch dokumentierten Fehlgeburten sind etwa ein Drittel Windeier.