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Wolke Hegenbarth: Sie bricht das Tabu - und erzählt die Wahrheit vom Baby-Alltag

Nicht immer bringt ein Baby sofort das ganz große Glück. Wolke Hegenbarth spricht offen über den manchmal auch sehr anstrengenden Mami-Alltag.

Wolke Hegenbarth: Sie bricht das Tabu - und erzählt die Wahrheit vom Baby-Alltag
Foto: IMAGO / Sven Simon
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Dass ihr Leben als Mutter so kräftezehrend werden würde, damit hatte Wolke Hegenbarth im Vorfeld nicht gerechnet. Im CLOSER-Talk bricht sie ein großes Tabu und erzählt ihre Wahrheit vom Baby-Alltag.

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Closer: Sie schrecken nicht davor zurück, zuzugeben, wie hart es an manchen Tagen für Sie war, Mami zu sein. Wie empfinden Sie die Situation heute?

Hegenbarth: Inzwischen ist zum Glück vieles besser geworden, aber das erste Jahr mit meinem Sohn war krass und ganz anders als erwartet. Avi ist jetzt dreieinhalb Jahre alt und ein großartiger kleiner Junge. Es macht wirklich Spaß mit ihm! Das relativiert jedoch nicht die Erfahrungen aus der Anfangszeit. Es zeigt nur, dass sich das Durchhalten lohnt.

Ja! Er hat auf mir gelebt! Ich konnte ihn niemals ablegen – kein Kindersitz, kein Autositz, kein Kinderwagen. Er wollte immer ganz nah bei mir am Körper sein, sonst hat er sofort angefangen zu schreien.

Klingt anstrengend …

Ich kenne es nicht, dass mein Kind je still auf dem Boden gelegen hätte. Das wollte er einfach nicht. Und auch heute mag er es nicht. Mein Sohn sitzt niemals ruhig auf einem Stuhl. Seit drei Jahren esse ich praktisch nur im Stehen und renne dabei meinem Kind hinterher.

Wolke Hegenbarth: "Viele Mütter trauen sich nicht auszusprechen, wie sehr sie leiden"

Wie schaffen Sie es, so ehrlich zu sein?

Mir geht es darum, meine Erfahrungen zu teilen: Jede Mutter ist anders, jedes Kind individuell. Niemand sollte sich das Recht herausnehmen, andere zu verurteilen. Viele Mütter trauen sich nicht auszusprechen, wie sehr sie leiden. Natürlich ist es schöner, nach außen zu erzählen, dass das Kind durchschläft und alles total easy ist. Aber das stimmt nun mal nicht immer! Ich möchte anderen Müttern Mut machen, dass es okay ist, wenn nicht alles perfekt läuft.

Dachten Sie manchmal, Sie seien eine schlechte Mutter, weil Ihr Sohn so schwierig war im ersten Jahr?

Nein, aber natürlich habe ich mich oft gefragt, was da los ist. Das Baby einer Freundin von mir schlief von Geburt an zwölf Stunden am Stück durch – das war wirklich hart für mich, denn ich litt unter permanentem Schlafentzug! Ich konnte mich mit dieser Freundin nicht austauschen, weil wir zeitgleich so unterschiedliche Erfahrungen hatten mit unseren Kindern. Wenn man so viele Probleme durchlebt, braucht man Leidensgenossinnen an seiner Seite. Mir hat es häufig schon geholfen, wenn jemand gesagt hat: „Ja, das kenne ich auch!“ Das empfand ich als beruhigend und ich habe mich weniger allein gefühlt mit meinen Sorgen. Ich bin häufig an meine Grenzen gestoßen. Heute weiß ich, dass es vielen anderen Müttern ganz genauso geht, sie es aber lieber verschweigen.