Wunde Brustwarzen vom Stillen: 5 SOS-Tipps die schnell helfen
Wunde Brustwarzen vom Stillen? Das geht vielen frischgebackenen Müttern so. Doch was hilft wirklich, wenn das Stillen nach wenigen Tagen wehtut?
Mehr als 95 Prozent aller Frauen leiden laut einer Umfrage des Bundesamts für Risikobewertung zu Beginn der Stillzeit an empfindlichen und sogar schmerzenden Brustwarzen. In den ersten Tagen nach der Geburt sind die Brustwarzen besonders empfindlich, was vor allem an der verstärkten Durchblutung und Dehnung des Areola- und Mamillengewebes liegt. Außerdem ist Stillen eine ungewohnte Belastung. Aber keine Sorge, die Schmerzen werden meist schon nach wenigen Tagen besser.
Kann ich wunden Brustwarzen beim Stillen vorbeugen?
- Beim Stillen kommt es vor allem auf die richtige Technik an. Achtet darauf, dass euer Baby beim Stillen immer die ganze Brustwarze inklusive Vorhof im Mund hat. Das mag am Anfang gewöhnungsbedürftig sein, aber nur so wird die Brustwarze nicht zu einseitig beansprucht und die Muttermilch kann richtig fließen.
- Schläft dein Baby während des Stillens ein, solltest du es unbedingt von der Brust lösen. Einfach mit dem Finger seitlich zwischen die Lippen deines Kindes fahren und vorsichtig den Unterdruck lösen. Niemals die Brustwarze einfach aus dem Mund ziehen.
- Wechselt möglichst häufig die Stillposition, damit die Belastung nicht zu einseitig wird. So beugt ihr auch einem Milchstau vor, weil die Brüste so gleichmäßiger leer getrunken werden.
- Lasst euer Baby lieber öfter, als zu lange an der Brust trinken.
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Egal, ob du dein Baby stillst oder die Milch abpumpst, deine Brustwarzen müssen sich an die ungewohnte Belastung erst gewöhnen. Viele Hebammen vergleichen diesen Prozess gerne damit, ein neues Paar Schuhe einzulaufen. In den ersten Tagen drücken und scheuern sie hier und dort, aber nach wenigen Tagen, wird es besser und so ist es auch beim Stillen.
5 SOS-Tipps bei wunden Brustwarzen
Wunde Brustwarzen schmerzen und sollten so schnell wie möglich der Vergangenheit angehören, denn Stillen oder Milch-abpumpen ist so schon hart genug, da brauchen wir nicht auch noch Schmerzen. Diese 5 SOS-Tipps helfen, damit du dein Baby schnell wieder schmerzfrei Stillen kannst.
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- Brustwarzen mit Muttermilch einreiben: Das beste Mittel gegen wunde Brustwarzen ist die eigene Muttermilch - das wird dir auch deine Hebamme bestätigen. Nach dem Stillen die Brust nicht abtupfen, sondern die Milch auf der Brustwarze und dem Warzenhof verstreichen und an der Luft trocknen lassen.
- Auf einen eng anliegenden BH verzichten: Luft beschleunigt die Wundheilung. Zuhause also einfach mal den BH weglassen und wenn ihr das Haus verlasst, tragt einen möglichst bequemen und nicht zu eng anliegenden BH. Tipp: Brustwarzenschoner aus der Apotheke sorgen dafür, dass genug Luft an deine Haut kommt.
- Stilleinlagen häufig wechseln: Während deiner Stillzeit solltest du deine Brustwarzen immer möglichst trocken halten. Ständige Feuchtigkeit fördert das Wundsein. Daher solltest du deine Stilleinlagen so oft wechseln, wie es eben notwendig ist.
- Wunde Brustwarzen mit Wollfett einreiben: Es gibt in der Drogerie oder in der Apotheke spezielle Pflegeprodukte mit Lanolin. Das Wollfett sorgt dafür, dass die Brustwarzen geschmeidig werden und auch bleiben.
- Spezielle Kompressen aus der Apotheke: Fast jede Mutter kennt sie, die Multi-Mam Kompressen. Es gibt sie in der Drogerie oder in der Apotheke. Wenn ihr sie in den Kühlschrank legt, kühlen sie zusätzlich.
Wann sollte ich zum Arzt gehen?
Die ersten Tage sind die Schmerzen meist am schlimmsten, aber es wird besser. Die Haut an den Brustwarzen muss auch erst eine Art Hornhaut entwickeln, das braucht ein bisschen Zeit und tut leider auch ein bisschen weh. Sollten die Beschwerden jedoch anhalten und die Brustwarzen nicht verheilen, solltet ihr mit eurem Frauenarzt oder eurer Hebamme sprechen. In manchen Fällen kann eine Pilzinfektion Schuld sein, dass die Brustwarzen nicht verheilen. Das muss dann behandelt werden.
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