17 Monate altes Baby stirbt im Kindersitz: Jetzt warnt die Mutter alle Eltern vor PAS
Nachdem ihre 17 Monate alte Tochter in einem Kindersitz gestorben ist, warnt eine Mutter aus den USA nun alle Eltern vor PAS. Was das ist, erklären wir hier.
Die Geschichte ist an Tragik nicht zu überbieten. Vor drei Jahren bekam Lisa Smith aus Iowa, USA, einen Anruf, der ihr Leben für immer verändern sollte: Ihre 17 Monate alte Tochter Mia war nach dem Mittagsschlaf bei der Tagesmutter nicht mehr aufgewacht. Für das Mädchen kam jede Hilfe zu spät.
Doch was war geschehen? Darüber sprach Lisa Smith jetzt mit "The Hearty Soul" – auch um Eltern weltweit vor dem gleichen Schicksal zu bewahren. Mias Babysitterin hatte die Kleine zum Schlafen, wie schon oft zuvor, in einen Kindersitz gelegt. Sie war der Meinung, dass Babys in diesen für Autos gedachten Sitzvorrichtungen besser schlafen könnten. Ein tödlicher Fehler. Denn so starb Mia an einem lagebedingten Erstickungstod, auch PAS genannt.
Was ist PAS?
PAS ist die Abkürzung für den englischen Fachbegriff Positional Asphyxia Syndrom, was im Deutschen unter lagebedingtem Erstickungstod bekannt ist. Diese Form des Erstickens wird also durch eine bestimmte Körperposition hervorgerufen, die die Atemwege blockiert.
PAS ist keineswegs ein Phänomen, das nur Kleinkinder betrifft. Auch Erwachsene können daran sterben. Da vor allem aber Babys ihre Liege- und Sitzposition noch nicht selbst bestimmen können, sind sie einer besonderen Gefahr ausgesetzt.
Kindersitze sind KEIN Kinderbettersatz: Mias Tod wäre vermeidbar gewesen
Nachdem die Babysitterin Mia in den Kindersitz gesetzt hatte, war die Kleine darin ein Stück heruntergerutscht. So wurden ihre Atemwege blockiert und sie starb an einem lagebedingten Erstickungstod.
"An dem Tag, an dem sie starb, lag sie nur wenige Meter von einem Kinderbett entfernt, in dem sie hätte liegen können", zog ihre Mutter ein tragisches Resümee.
Kindersitze sind aus mehreren Gründen nicht zum Schlafen geeignet. Zum einen bieten sie keine hundertprozentig stabile Postion für die Kleinen: Die Kids rutschen trotz der Haltegurte meist ein Stück herunter, was die Atemwege blockieren kann – wie in Mias tragischem Fall. Zum anderen ist die Rückenlehne so steil eingestellt, dass vor allem Babys ihren Kopf nicht aufrecht halten können. Sinkt das Köpfchen dann in Richtung Brust, kann es zu einer lagebedingten Atemnot kommen.
Lisa Smith und ihr Mann haben inzwischen zwei kleine Söhne, werden ihre Trauer um Mia jedoch nie überwinden. Auch deswegen kämpfen sie jeden Tag dafür, dass PAS als potentielle Gefahr für Babys und Kleinkinder erkannt wird und Kindersitze nicht mehr als vermeintlich handlicher Bettchenersatz gesehen werden. Das Erzählen ihrer Geschichte ist ein erster Schritt.
"Wenn wir sehen, dass Kinder in unsicheren Positionen schlafen, dann weisen wir darauf hin", betonte Lisa. "Wir möchten unsere Geschichte teilen, damit andere bessere Entscheidungen für die Sicherheit ihrer Kinder treffen können."
Nicht nur Kindersitze bergen ein Risiko
Genauso wie PAS keine reine Kindergefahr ist, kann es nicht nur in Autositzen zu einem lagebedingten Erstickungstod kommen. Ganz im Gegenteil: Überall dort, wo Kinder instabil liegen, droht Gefahr. Offensichtlich sind Wasserbetten oder Sitzsäcke sowieso ungeeignet für Kleinkinder. Doch auch das elterliche Bett kann, wenn darin beispielsweise mehrere (Deko-)Kissen liegen, zur Atemfalle werden.
Selbstverständlich sollten Eltern nicht in Panik verfallen und jede Nacht gefühlt alle fünf Minuten überprüfen, ob ihr Kind auch wirklich gefahrlos im eigenen Bett schläft. Zweifelsohne aber lohnt es sich, potentielle Gefahren ganz bewusst aus dem Kinderzimmer zu verbannen. Dazu gehören neben dem Kindersitz als Bettchenersatz auch Kuschelkissen und -tiere. Damit können die Kids schließlich schmusen, wenn sie wach sind – zum Schlafen brauchen sie nicht viel mehr als einen Gute-Nacht-Kuss und eine trockene Windel.
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