Psychologie

5 Tipps, mit emotionalen Schmerzen umzugehen

Wie geht man am besten mit emotionalen Schmerzen um? Ob Trennungen, Todesfälle, Enttäuschungen oder Frustrationen - diese 5 Tipps helfen dir, mit schwerem Seelenschmerz umzugehen.

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Niemand ist vor emotionalem Schmerz gewappnet. Wie die Freude, gehört der Schmerz, Trauer und Melancholie zum Leben dazu. Wie geht man am besten mit Gefühlsschmerzen um? 

Ungeschehen kann man keinen emotionalen Schmerz machen. Doch man kann zu diesen 5 Techniken greifen, um den inneren Schmerz besser zu verarbeiten.

Sich lieben, wie man geliebt werden möchte

Selbstliebe ist die wichtigste aller Lieben im Leben. "Der Mensch wird alleine geboren und er stirbt alleine" (George Orson Welles) ist eins der berühmtesten Zitate der Welt. Und es drückt aus, was die Priorität eines jeden Menschen sein sollte: sein eigenes Wohlbefinden.

Das soll nicht heißen, dass wir nicht hilfsbereit, großzügig und warmherzig mit unseren Mitmenschen umgehen sollten. Aber es bedeutet, dass wir uns selbst die Liebe und Zuneigung schenken sollten, die wir fälschlicherweise oft nur anderen zugestehen.

Jeder ist für sein eigenes Wohlergehen verantwortlich. Und jeder hat das natürliche Recht darauf, mit sich selbst zufrieden zu sein, sich selbst Gutes zu tun - und sich selbst gegenüber hilfsbereit, großzügig und warmherzig zu sein. Warum sollten wir uns etwas vorenthalten, was wir wie selbstverständlich anderen Menschen schenken? Sie sind es nicht mehr wert, gut behandelt zu werden, als man selbst.

Deshalb lautet die oberste Regel gegen emotionalen Schmerz: Tröste dich selbst, indem du dir Gutes tust und dich selbst liebst - ohne schlechtes Gewissen. Mach dich, dein Wohlbefinden zur Priorität - du hast es dir verdient.

Die Quelle des Schmerzes identifizieren

Kein Schmerz verheilt, dessen Ursache nicht identifiziert ist. Manchmal ist es schwierig, die Quelle des Schmerzes eindeutig ausfindig zu machen. Es ist natürlich, Angst vor unangenehmen Wahrheiten zu haben und Angst zu haben, qualvollen Schmerzen auf den Grund zu gehen. Doch diesen Weg muss jeder von uns gehen, um den Schmerz zu überwinden.

Mit emotionalen Schmerzen umzugehen, sie zu besiegen, setzt voraus, dass wir uns der Ursache des Schmerzes stellen. Wir müssen ihr ins Gesicht sehen und nicht davor weglaufen. Jeder Schmerz holt dich ein, wenn du seine Ursache nicht bekämpfst.

Frage dich: Woher stammt dieser Schmerz, den ich gerade spüre? Sobald du die Ursache kennst, wird es dir leichter fallen, den Schmerz, das Problem aufzulösen.

Akzeptanz üben

Es gibt Dinge, die wir durchaus in der Hand haben. Die wir kontrollieren können. Über die wir allein bestimmen können. Und dann gibt es Dinge, die wir nicht beeinflussen können - sei es der Tod eines geliebten Menschen, der Verlust eines Jobs, eine schwere Krankheit oder der Verlust einer Liebe.

Die Kunst ist es, sich einzugestehen, dass man diesen Umstand weder selbst erzeugt hat, noch ihn selbst rückgängig machen kann. Menschen sterben - das ist der natürliche Verlauf des Lebens. Jobs hängen nicht nur von der eigenen Leistung ab, sondern auch von den Vorgesetzen, Kollegen und den wirtschaftlichen Verhältnissen. Die Ursache von zahlreichen schweren Erkrankungen lässt sich bis heute nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Ebenso wenig kann man sich der Liebe des Partners für immer gewiss sein.

Viele schwierige Situationen im Leben hängen von mehreren unterschiedlichen Faktoren ab. Wir haben keine Kontrolle über sie. Diese Umstände, die uns emotionalen Schmerz zufügen, müssen wir akzeptieren. Wenn wir sie akzeptieren und uns erlauben, in dieser Hinsicht hilflos zu sein, wird der emotionale Schmerz mit der Zeit nachlassen.

Kontrolle übernehmen

Manchmal haben wir das Gefühl, versagt zu haben. Wir haben ein hoch gestecktes Ziel nicht erreicht, haben Menschen enttäuscht, Fehler begangen - und leiden nun an dem emotionalen Schmerz, den diese Fehltritte nach sich ziehen.

Auch wenn man sich an dieser Stelle kraftlos fühlen mag, keine Lebensenergie verspürt und einfach nur aufgeben möchte: Tu es nicht! Behalt die Kontrolle über dein Leben, über deine Handlungen und über die Konsequenzen, die deine Handlungen nach sich ziehen.

Du hast ein berufliches Projekt verfehlt? Beim nächsten Mal machst du es besser! Du hast deinen Partner in einem Streit verletzt? Entschuldige dich dafür! Du hast dein Kind enttäuscht, weil du es nicht zu seinem Fußballspiel geschafft hast? Mach es wieder gut, indem du eine andere gemeinsame Unternehmung planst.

Das Wichtigste ist, sich die Schuld selbst einzugestehen. Und "schuldig" zu sein, ist kein Weltuntergang. Fehler zu machen ist menschlich. Zu scheitern, gehört zum Leben dazu. Wer etwas falsch macht, lernt aus dem Fehler für die Zukunft. Doch das klappt nur, wenn man die Kontrolle über sich, sein Leben und seine Handlungen auch in schweren Zeiten übernimmt.

Ehrlich zu sich selbst sein

Kein Mensch leidet freiwillig. Wenn wir könnten, würden wir uns ein schmerzfreies, fröhliches Leben wünschen. Doch die Realität sieht anders aus. Jeder Mensch empfindet auch mal Schmerz. Und es gilt, sich diesen Schmerz einzugestehen, Leid zuzulassen.

Wer eine schmerzliche Trennung mit Ablenkung verarbeiten möchte, wird schnell bemerken, dass es nicht klappt. Wer sein Leid nicht akzeptiert, es nicht zulässt, wird nicht die Gelegenheit bekommen, es aufzulösen, zu verarbeiten.

Sei ehrlich zu dir selbst. Erlaube dir, zu leiden, traurig, frustriert zu sein. Lass deinen Emotionen freien Lauf. Du musst weder dir, noch anderen etwas beweisen, indem du pausenlos stark und fröhlich bist. Zum Menschsein gehört Leid dazu. Bist du ehrlich zu dir selbst und zu anderen, werden auch deine Mitmenschen ehrlich zu dir sein, sich dir öffnen und dir vielleicht sogar von ihrem eigenen Leid berichten. Und spätestens dann merkst du: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Und dann geht es nur noch bergauf...

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