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Alleskönner Aloe Vera: So nutzt du die Power-Pflanze richtig

Aloe Vera wird nicht grundlos die "Pflanze der Unsterblichkeit" genannt. Denn sie tut nicht nur unserer Haut gut. Aloe Vera hat noch zahlreiche andere Heilwirkungen, von denen nur wenige wissen. Wir geben Tipps zur Anwendung und verraten, wie du die Pflanze am besten für deine Haut nutzen kannst. 

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Von außen wirkt sie eher unscheinbar: die Aloe-Vera-Pflanze mit ihren stacheligen Blättern und der blassgelben Blüte. Doch in ihrem Inneren verbirgt sich ein wahrer Schatz: ein Gel, dessen Heilkraft für Haut und Körper schon im alten Ägypten bekannt war.

Das Geheimnis des heilenden Gels liegt in den über 200 Vitalstoffen, darunter wichtige Minerale wie Calcium, Magnesium, Zink, Selen, Eisen und Mangan. Nicht zu vergessen ist die Vielzahl an Vitaminen, die die Heilpflanze aufweist, unter ihnen Vitamin A, C, E, B1, 2, 3, 6 und zuletzt Vitamin B12, das unser Körper für die Produktion roter Blutkörperchen benötigt. Aloe Vera wirkt anti-bakteriell, anti-viral und anti-fungal. Aus diesem Grund wird ihr eine entgiftende und reinigende Wirkung auf den Körper nachgesagt.

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Was kann Aloe Vera und wie nutze ich die Pflanze?

Bei Entzündungen und Verbrennungen

Das Gel der Aloe Vera hat entzündungshemmende Eigenschaften - ideal bei Haut-Unreinheiten, Verbrennungen, kleinen Wunden oder Sonnenbrand. Verantwortlich dafür ist der Zuckerstoff Acemannan. Er bildet eine Art Gel-Pflaster auf der Haut, das die Bildung von Bakterien und Viren hemmt. Auch bei Neurodermitis und Herpes kann die Pflanze Linderung verschaffen.

So geht’s: Ein wenig Aloe-Vera-Saft auf die gereizten Stellen tupfen und einziehen lassen. Vorsicht: Das gelbe Blattharz darf nicht mit der Haut in Berührung kommen. Es kann Entzündungen auslösen.

​Auf den Kanaren, der Heimat der Aloe-Vera-Pflanze, schneiden die Menschen bei kleinen Verbrennungen einfach ein Blatt der Pflanze ab und verteilen das austretende Gel dann großzügig auf den betroffenen Hautstellen. Das sorgt für eine sofortige Kühlung, vertreibt den Schmerz und mindert sogar die Rötung.

Extra-Tipp: Bei einem Sonnenbrand im Gesicht kann das Gel auch als Maske aufgetragen werden. Dafür eine dünne Schicht ca. 10 Minuten lang einwirken lassen, danach mit kühlem Wasser abwaschen und den Vorgang bei Bedarf so oft wie nötig wiederholen.

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Wenn du kein Aloe zu Hause hast, kannst du den Alove-Vera-Saft auch kaufen. Aus 100 Prozent handfilitiertem Aloe Vera und 100 Prozent biologisch kontrolliertem Anbau ist zum Beispiel der Aloe Vera Saft Aloe Barbadensis Miller​. Eine Amazon-Kundin lobt den leckeren Geschmack und die positive Auswirkung auf die Verdauung. Mit 5 Sternen ist der Saft besonders gut bewertet. 

Für circa 22 Euro bekommst du einen Liter des Saftes.

Alternatives Produkt:

Aloe Vera Pflanze
Aloe Vera wird nicht grundlos die Pflanze der Unsterblichkeit genannt. Foto: bennyartist / iStock

Aloe Vera kräftigt das Haar

Trockenes Haar sieht nicht gut aus und ist schwierig zu pflegen. Aber auch hier kann die Aloe-Vera-Pflanze helfen: Sie gibt verlorene Feuchtigkeit zurück und macht das Haar dank ihres hohen Gehalts an Vitamin E wieder geschmeidig. Darüber hinaus vertreibt sie Schuppen und regt das Haarwachstum an.

So geht’s: 2–3 EL Aloe-Vera-Saft nach dem Waschen in Haare und Kopfhaut massieren und unter einer Duschhaube ca. 10 Minuten lang einziehen lassen. Danach gründlich ausspülen.

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Hilfe bei trockener Haut

Der Aloe-Vera-Saft ist ein idealer Durstlöscher für trockene Haut, weil die Feuchtigkeit tief in die Hornschicht eindringt und dort gespeichert wird.

Mindert Fältchen

In der Natur kommt Aloe Vera monatelang ohne Regen aus, weil die Blätter enorm viel Wasser speichern. Da unsere Haut den Saft sehr gut aufnehmen kann, gibt der seine Feuchtigkeit an sie ab und glättet so Trockenheitsfältchen im Nu. Außerdem enthält er rund 200 Wirkstoffe wie z. B. Vitamine, Enzyme, Aminosäuren und Mineralstoffe. Dieser Beauty-Cocktail regt den Stoffwechsel der Hautzellen an, sodass vermehrt stützende Kollagen- und Elastinfasern produziert werden. Dadurch wird reife Haut mit der Zeit wieder straffer und fester.

Für die innere Anwendung von Aloe-Vera solltest du auf jeden Fall nur Produkte aus dem Handel verwenden. In verarbeiteten Produkten wird das abführend wirkende Aloin extrahiert.

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Ja, Aloe Vera hilft bei Verstopfung

Die Pflanzenstoffe sind auch ein wahres Wundermittel bei Verstopfung: Die sogenannten Anthranoide wirken wie ein Abführmittel. Dazu solltest du aber sicherheitshalber nicht zu purem Saft greifen. Experten raten dazu, Pillen oder Tinkturen aus der Apotheke einzunehmen – nur sie enthalten eine ausreichende Konzentration der Aloe-Vera-Wirkstoffe. Achtung: Die Präparate nicht länger als zwei Wochen am Stück schlucken.

Wer gerne eine Aloe-Vera-Kur mit Tabletten machen möchte, der wird beispielsweise bei Apothecary 1982 fündig. In einer Packung bekommst du 90 Tabletten á 400 mg Aloe Vera (20:1 Extraktion) für circa 22 Euro.

Beugt Gelenkverschleiß vor

Innerlich angewendet, macht uns das Aloe-Gel stark gegen Viren und Bakterien. Denn die enthaltenen Pflanzenstoffe (Acemannan) stimulieren das Immunsystem. Außerdem werden durch sie die Gelenke und Sehnen gestärkt – optimal sowohl zur Arthrose-Vorbeugung als auch zur Linderung bei bereits bestehenden Beschwerden. Dazu 3–5 EL des Gels am Tag pur einnehmen, mit Wasser verdünnen oder in den Obstsalat rühren. Wichtig: das Gel nicht erhitzen!

Du möchtest reines, unverdünntes Aloe Vera Frischpflanzen-Gel aus kontrolliert biologischem Anbau probieren? Dann empfehlen wir dir das Kumari Drinking Gel, das basisch auf deinen Körper wirkt und dich entgiftet und entschlackt.

Für circa 36 Euro bekommst du einen Liter des veganen Aloe-Vera-Gels direkt zu dir nach Hause.

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Alternatives Produkt:

Beruhigt die Nerven

Das eben genannte Rezept gilt bei auch als Geheimtipp gegen Stress. Denn die Wüstenlilie – wie die Pflanze auch genannt wird – enthält zusätzlich den Nervenstärker Valin.

Diabetes

Patientenberichten zufolge soll Aloe Vera bei regelmäßiger Einnahme sogar die Symptome von Diabetes verbessern.

Krebs

Aloe Vera kann natürlich keinen Krebs heilen, aber die Folgen einer Chemotherapie verbessern. Das enthaltene Zuckermolekül Acemannan gilt zudem als unterstützend in der Bekämpfung von Krebszellen.

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Ein Erfahrungsbericht: "Die Aloe-Vera-Pflanze hat meine Haut gerettet"

Vor mehr als 25 Jahren gründete Margot Esser die exklusive Kosmetikmarke Pharmos Natur. Die Produkte basieren auf Bio-Aloe-Vera.

Warum setzen Sie bei Ihrer Kosmetik vor allem auf Aloe Vera?

Margot Esser: Bevor ich 1982 mein Unternehmen gründete, hatte ich einen Unfall, bei dem ich schwere Verbrennungen erlitt. Ich hatte Glück im Unglück, denn ich wurde in eine Naturheilklinik gebracht. Dort behandelte man meine Haut mit frischem Aloe-Vera-Gel. Seine wohltuende, regenerierende Wirkung konnte ich selbst erfahren. Von den Verbrennungen blieben keine sichtbare Folgen zurück.

Was unterscheidet Ihre Kosmetik von konventionellen Produkten?

Die meisten Kosmetikfirmen verwenden als Basis für ihre Produkte Wasser. Wir ersetzen es bei Pharmos Natur durch 100 Prozent reinen, frischen Aloe-Vera-Biosaft und verzichten völlig auf Alkohol, Zitronensäure und Parabene als Konservierungsstoffe. Dazu kommen dann natürliche, biozertifizierte Pflanzenöle und -extrakte.

Woher kommt eigentlich der Aloe-Vera-Saft für Ihre Kosmetik?

Wir beziehen ihn von Kleinbauern aus Mittelamerika. Dort wächst die Pflanze in Mischkultur zusammen mit Papayas, Mangos und Orangen. In diesem Pflanzenverbund bekommt die Aloe Vera alle Nährstoffe, die sie braucht, um vor Vitalität nur so zu strotzen.

Bei all diesen Talenten ist es kein Wunder, dass es inzwischen sehr viele Kosmetikartikel mit Aloe-Vera-Extrakt gibt, so wie das vegane Aloe-Vera-Gel des Naturkosmetik Labels Jungglück.

Allerdings ist das Original-Gel in der Regel immer noch am wirksamsten. Wer mag, kann sich eine Aloe-Vera-Pflanze im Topf kaufen und so sein Beauty- und Gesundheits-Elixier künftig selbst auf der Fensterbank anbauen.

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Worauf du achten musst, wenn du selbst eine Aloe-Vera-Pflanze hast

Als Haut-Doktor für alle Fälle kann man Aloe Vera auch selbst in Töpfe pflanzen und das Gel der Blätter ernten.

Wie pflege ich die Aloe-Vera-Pflanze?

Zuhause gedeiht das Gewächs bei acht bis zehn Stunden Licht in einem großen Topf mit Kakteenerde. Wenn du nicht extra Kakteenerde kaufen willst, achte darauf, dass die Erde eher sandig ist. Eine Mischung aus Erde, Sand und Kalk (Eierschalen?) ist optimal.

Du brauchst für deine eigene Zuhause-Apotheke zwei- bis vierjährige Pflanzen, die du an einen hellen und sonnigen Ort stellen solltest. Aloe Vera ist sehr genügsam und muss nur einmal die Woche gegossen werden. Aloe Vera sit eine Wüstenpflanze, daher sollte die Erde nie zu nass sein, allenfalls feucht. Niemals von oben gießen, denn die Blätter der Pflanze müssen unbedingt trocken bleiben (darum sollte deine Pflanze auch nicht in feuchten Räumen wie dem Badezimmer stehen). Daher, wenn du die Pflanze im Sommer draußen halten möchtest, darauf achten, dass sie vor Regen geschützt steht, aber dennoch viel Sonne abbekommt. Düngen solltest du die Pflanze nur im Sommer einmal im Monat, im Winter gar nicht. Wenn deine Aloe-Vera-Pflanze draußen steht, solltest du sie rechtzeitig (ab Temperaturen von weniger als 10°C) rein holen. Sie ist nicht winterhart.

Wenn du eine sehr junge Aloe-Vera-Pflanze hast, sollte sie besser erst mal im Halbschatten stehen. Zu viel Sonne kann die jungen Blätter schädigen.

Als Topf solltest du einen großen, schweren Topf nehmen, der nach unten hin nicht schmaler wird. Die Pflanze wächst oft schräg in eine Richtung, daher sollte der Topf einen stabilen Stand haben.

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Ab wann und wie kann ich Aloe Vera ernten?

Die Pflanze ist verwendbar, wenn sie etwa drei bis vier Jahre alt ist. Erst dann entwickelt die Pflanze ihre wertvollen Wirkstoffe. Wann im Jahr du erntest ist eigentlich egal.

Schneide die ältestens Außenblätter mit einem sauberen, scharfen Messer nah am Stamm ab. Anschließend die abgetrennten Blätter waschen und ein bis zwei Stunden aufrecht in ein Glas stellen, damit das gelbe, bittere Harz abfließt. Dann je nach Bedarf das Gel von der Schale lösen und auf die Haut legen.

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Wie kann ich Ableger ziehen?

Das ist ganz leicht, denn die Aloe-Vera-Pflanze vermehrt sich gerne. Wirklich, sie kann geradezu wuchern.

Für einen Ableger einfach einen Seitentrieb von der Pflanze abtrennen und ein bis zwei Tage trocken lagern, damit die Schnittkante trocknen kann. Dann den Trieb in Kakteenerde pflanzen und wässern. Wenn sich Wurzeln und neue Blätter gebildet haben, die Pflanze normal pflegen wie die"erwachsene" Aloe-Vera-Pflanze.

Die Aloe-Vera-Pflanze entwickelt aber auch viele Kinder. Dafür die Mutterpflanze aus ihrem Topf nehmen (immer unten anfassen, nicht an den Blättern), die Erde ein wenig abschütteln und die Kindel vorsichtig abziehen, ohne die Wurzeln zu verletzen. Dann die beiden Pflanzen in zwei verschiedenen Töpfen einpflanzen.

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Warum wird meine Aloe-Vera-Pflanze braun?

Wenn du sie erst vor Kurzem umgepflanzt hast, dann kann das daran liegen, dass sich die Pflanze erst im neuen Topf "eingewöhnen" muss. Außerdem muss sie auch erst noch ausreichend Wurzeln bilden, um sich mit Wasser zu versorgen und Halt zu haben. Habe noch etwas Geduld.

Ansonsten kann es auch sein, dass du deine Pflanze zu viel gegossen hast, so dass Fäulnis eintritt. Denk daran, dass Aloe Vera eine Wüstenpflanze ist und deshalb nicht übergossen werden sollte und viel Licht braucht. Als erste Maßnahme solltest du jetzt erst mal komplett aufhören, deine Pflanze zu gießen, bis die Erde komplett trocken ist. Wenn auch das nicht hilft, ist es wahrscheinlich zu spät.

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