Babys erste Entwicklungsstufe: Ab wann lächeln Babys?
Das erste Lächeln eines Babys verzaubert die ganze Familie. Doch ab wie viel Wochen ist es soweit?
Es ist ein magischer Moment, den Eltern, Geschwister und Großeltern wohl nie vergessen werden - wenn ein Neugeborenes zum ersten Mal lächelt. Dann sind sie plötzlich vergessen, die schlaflosen Nächte direkt nach der Geburt und der kräftezehrende Alltag. Für einen Moment steht die ganze Welt still. Doch wann lachen Babys zum ersten Mal und welche Unterschiede gibt es?
Babys 1. Lachen richtig deuten: Reflexlächeln oder echtes Lächeln?
Das Lächeln, welches ein Baby in den ersten sechs bis acht Lebenswochen zeigt, nennt man Reflexlächeln oder Engelslächeln. Aber genau genommen handelt es sich dabei gar nicht um ein echtes Baby-Lachen. Vielmehr ist es eine reflexartige Muskelentspannung die dafür sorgt, dass sich der Mund des Neugeborenen zu einem Lächeln verzieht. Dieses unspezifische Lächeln passiert meistens wenn dein Baby schläft.
Ab wann ein Baby bewusst anfängt zu lächeln, ist bei jedem Kind unterschiedlich. Doch bei den meisten Neugeborenen erkennt man das erste Lächeln um die fünfte Lebenswoche, dann lachen auch die Augen mit. Dann strahlt dein Liebling jeden an, der ihm sympathisch ist.
Experten nennen das erste, bewusste Grinsen deines Kinder im wachen Zustand soziales Lächeln. Diese Mimik lernen Babys meist im zweiten Lebensmonat. Beispielsweise wenn sie die vertraute Stimme ihrer Mutter hören oder auf ein vertrautes Gesicht reagieren. Auch wenn dein Schatz den Reflex zum Greifen entwickelt, kann er seine Freude darüber plötzlich mit einem breiten Grinsen zum Ausdruck bringen. Diese Art der Kommunikation ist ein Meilenstein in der Entwicklung deines Kindes im ersten Lebensjahr.
Babys erstes Lächeln: Wie ein Kind Kontakt aufnimmt
In den ersten drei Lebensmonaten ist dein Kind allen Menschen freundlich zugewandt, denn es ist vor allem eins, neugierig. Ab dem vierten, fünften Lebensmonat reagieren Babys viel sensibler auf eine ungewohnte Umgebung und fremde Gesichter. Zwar sind sie nach wie vor unheimlich faszinierend, sie verunsichert aber auch schnell - hier ist die Nähe der Eltern ungemein wichtig. Babys brauchen dann Zeit und Nähe, um sich mit der neuen Situation vertraut zu machen.
Im Alter von drei bis vier Monaten versuchen kleine Kinder einen Gesichtsausdruck zu kopieren, um so Kontakt aufzunehmen. Ab dem fünften Lebensmonat schenken Babys uns meist zum ersten Mal ein spezifisches Lächeln. Dieses ist den Eltern und wenigen anderen Personen vorbehalten, mit denen euer Liebling besonders vertraut ist. Dieses Lächeln ist besonders ausdrucksstark und fröhlich, denn der kleine Schatz erkennt dein Gesicht oder das einer wichtigen Bezugsperson und reagiert mit einem breiten und herzlichen Lächeln darauf.
Lachen ist übrigens eine angeborene Fähigkeit, also nichts, was ihr eurem Kind beibringen müsst. Erzwingen könnt ihr es auch nicht, zwar können Grimassen, Kitzeln oder lustige Gesten eine Reaktion herausfordern, Babys lachen aber nur ehrlich und aufrichtig, wenn sie wirklich wollen. Das Knüpfen von zwischenmenschlichen Kontakten durch Lachen trägt extrem zur sozialen und emotionalen Entwicklung deines Lieblings bei.
Kann ich mein Baby zum Lachen animieren?
Kinder sind in ihrer Entwicklung ganz unterschiedlich und jedes reagiert anders auf seine Umwelt. Manche Babys nehmen ihre Umgebung sehr lebhaft und neugierig wahr, andere sind zurückhaltend, gar ängstlich anderen Menschen gegenüber und das ist völlig normal. Das erste Lachen sollte nicht erzwungen werden, aber du kannst deinen Sonnenschein ruhig ermutigen zu lächeln. Wie? Mit diesen drei kleinen Tricks:
Strahle deinen Säugling an, wann immer es möglich ist: Je öfter ein Baby angelacht wird, desto häufiger reagiert es einem bewussten Lächeln. Mit Mimik, Gesichtsausdrücken und Augenkontakt kannst du nicht nur mit deinem Neugeborenen kommunizieren, sie sind auch wichtig für Entwicklung deines Kindes.
Stelle Augenkontakt her: Wenn dein Baby dich anlächelt, solltest du die Augen nicht abwenden, sondern ihm deine volle Aufmerksamkeit schenken. So weiß dein Baby, dass du "zuhörst". Das fördert nicht nur die Kommunikationsfähigkeit deines Kindes, sondern auch das Selbstwertgefühl.
Beschäftigungsideen, die zum Lachen anregen: Vorsichtiges Kitzeln, lustige Reime oder Fingerspiele, "Hoppe, Hoppe Reiter", verstellte Stimme, lustige Geräusche oder Grimassen schneiden und andere Möglichkeiten, dein Baby zum Lachen zu bringen, sind schier unendlich. Übrigens, je mehr Spaß du dabei hast, desto eher entlockst du deinem Kind ein Lächeln.
Was, wenn mein Baby gar nicht lacht oder lächelt?
Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo, wenn dein Schatz mit vier Monaten noch nicht laut gelacht hat, ist das kein Grund zur Sorge. Vielleicht ist dein Baby etwas zurückhaltend und ist gerade eher mit anderen Entwicklungsschritten beschäftigt.
Hört euer Kind allerdings plötzlich auf zu lachen und stellt jegliche Kommunikationsversuche über Mimik und Geräusche ein, dann solltet ihr euren Kinderarzt aufsuchen.
Gerade in den ersten Lebenswochen und Monaten sind die U-Untersuchungen beim Kinderarzt immer eine gute Möglichkeit, um Unsicherheiten abzuklären. Dort werden auch die Entwicklungsstufen deines Babys genau untersucht, aber natürlich kannst du dir auch jederzeit ärztlichen Rat holen.
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