Babys erster Schnuller: Ab wann sollte Baby einen Schnuller bekommen?
Wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt, um meinem Baby einen Schnuller anzubieten? Wir klären auf.
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Babys nuckeln schon im Mutterleib am Daumen, sie haben also einen angeborenen Saugreflex. Direkt nach der Geburt sucht das Neugeborene die Brust seiner Mutter und fängt an zu saugen. Dabei füllt das Nuckeln nicht nur den Magen, es macht auch glücklich, denn während des Saugprozesses werden Endorphine ausgeschüttet, die gleichzeitig das noch empfindliche Bäuchlein beruhigen.
Doch Mamas Brust ist eben nicht immer verfügbar und so kommt früher oder später bei jedem Baby der Schnuller zum Einsatz. Aber wann ist die richtige Zeit? Und welche Form und welches Material ist für mein Baby das Richtige? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Thema Schnuller.
Ab wann dürfen Babys haben Schnuller haben?
In den ersten Lebenswochen raten Kinderärzte und Hebammen auf einen Schnuller zu verzichten. Warum? Zuerst soll es mit dem Stillen reibungslos klappen und das funktioniert am besten, wenn Baby erst mal nichts anderes zum Nuckeln bekommt als die Brust. So wird auch eine Saugverwirrung vermieden. Hinzu kommt, dass viele Schnullerbabys zu schwach zum Trinken sind, wenn sie sich bereits am Schnuller verausgabt haben.
Und nicht nur für euer Kind ist der Schnuller in den ersten Wochen nach der Geburt hinderlich, auch für die Mama. Du bekommst schneller ein Gefühl dafür, ob dein Baby Hunger hat oder nur an der Brust getröstet werden will. Nach den ersten 4 bis 6 Lebenswochen spricht aber nichts mehr gegen einen Schnuller. Denn er beruhigt nicht nur das Baby, sondern entlastet auch die Eltern.
Wie finde ich den richtigen Schnuller für mein Baby?
Ein kiefergerechter Sauger und gut geformte Schnuller ist das A und O, denn Zahnärzte und Kieferorthopäden sind nicht so begeistert von dem Nuckelersatz und warnen vor Fehlstellungen der ersten Zähnchen. Die Unterseite des Schnullers sollte also möglichst flach sein und das dicke Ende sollte nach oben gewölbt sein. Kiefergerechte Schnuller üben wenig Druck auf den Kiefer aus und lassen genug Platz für die Zunge, damit er die Babys nicht beim Schlucken stört. Die Form ist der Brustwarze beim Stillen nachempfunden, die nämlich keineswegs rund bleibt, wenn das Kind daran saugt, denn der obere Teil der Brustwarze wölbt sich nach oben, während der untere von der Zunge flach gedrückt wird.
Es gibt zwei unterschiedliche Varianten, welche von den Herstellern angeboten wird.
Zum einen die asymmetrische Form mit einer leichten Wölbung nach oben und einer leicht nach innen gebogenen Unterfläche. Zahnärzte und Kieferorthopäden favorisieren diese Form.
Die andere Variante ist die symmetrische Form mit einer leichten Wölbung in beide Richtungen. Wenn euer Kind an diesem Nuckel saugt, zieht sich der untere Saugteil nach innen. Bei diesem Schnullermodell gibt es kein oben und unten, das Kind kann den Schnuller also nicht falsch herum in den Mund stecken.
Experten raten von sogenannten Kirschschnullern ab, sie haben einen ballonartigen Saugteil und einen relativ dicken Schaft. Sie können einen Überbiss begünstigen.
Schnuller: Welches Material eignet sich am besten?
Egal ob es um einen Schnuller oder um den Sauger fürs Fläschchen geht, Eltern haben die Wahl: Silikon oder Latex. Experten raten eher zu Silikon, denn Latex kann Allergien auslösen, muss es aber nicht. Ihr könnt beide Materialien ausprobieren. Das sind die Vorteile und Nachteile von Latex und Silikon:
Latex besteht aus natürlicher Kautschukmilch und ist ein Naturprodukt, welches sich leicht und weich anfühlt. Da es sich um ein Naturmaterial handelt, werden Schnuller aus Latex schneller unansehnlich, sie sollten alle vier bis sechs Wochen ausgetauscht werden. Auf die in Latex enthaltenen Proteine reagieren manche Babys allergisch, solltet ihr das feststellen, wechselt auf Silikon.
Silikon ist ein Kunststoff und bleibt zwar besser in Form, lässt sich aber auch schneller durchbeißen. Sobald also die ersten Milchzähne durchgebrochen sind, solltet ihr die Schnuller öfter auf Schäden kontrollieren und wegwerfen, sobald sie beschädigt sind.
Und was ist mit dem Daumen? Die natürlichste Alternative zum Schnuller ist natürlich der Daumen oder gleich die ganze Hand. Beides ist immer verfügbar, kostet nichts und fällt nicht ständig auf den Boden, wird dreckig und muss gereinigt werden. Allerdings sind Sauger deutlich kieferfreundlicher als der Daumen. Und: Die Entwöhnung vom Daumen ist deutlich schwieriger, schließlich ist er immer nur eine Armlänge entfernt.
Wie wird der Schnuller am besten gereinigt?
Fällt der Sauger nur zu Boden, was ständig passiert, reicht es, ihn mit heißem Wasser abzuspülen, am Ende des Tages sollte er aber abgekocht oder in einem speziellen Schnuller-Dampfer oder Dampf-Vaporisator (etwa für Babyflaschen) sterilisiert werden. Schnuller sollten alle 6 Wochen ausgetauscht werden.
Schnuller abgewöhnen: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
In den ersten sechs Lebensmonaten hat der Schnuller im Mund viele Vorteile, er beruhigt dein Kind und hat eine schmerzlindernde Wirkung. Studien zeigen außerdem, dass er bei Frühgeborenen den Krankenhausaufenthalt verkürzen und sogar das Risiko für einen plötzlichen Kindstod verringern kann.
Doch die Empfehlung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. empfiehlt, nach dem siebten Lebensmonat Schluss zu machen mit dem Schnuller. Denn in dieser Entwicklungsphase bildet sich der Saugreflex zurück, die ersten Zähne brechen durch und das Kind möchte lieber kauen statt saugen. Für Frühgeborene gilt: sie dürfen den Schnuller länger benutzen, bis zum Ende des ersten Lebensjahres, weil sie ein besonders starkes Saugbedürfnis haben.
Sanfter Abschied: So gelingt die Schnuller-Entwöhnung
Präventiv macht es Sinn, den Schnuller bei deinem Kind gar nicht so häufig zum Einsatz kommen zu lassen. Denn wer von Beginn an verschiedene Arten ausprobiert, sein Baby zu beruhigen und den Schnuller nur als Joker in der Hinterhand behält, profitiert später davon. Es sollte auf jeden Fall eine schrittweise Entwöhnung stattfinden, zum Beispiel den Sauger nur noch abends zum Einschlafen zu geben. So oder so wird die Entwöhnung eine Herausforderung, der Zeitpunkt sollte also gut gewählt sein. Am besten dann, wenn ihr alle entspannt und gesund seid und beide Seiten das Nervenkostüm für das schmerzliche Vermissen des Nuckels haben.
Bei älteren Kindern können Rituale helfen, um den Abschied zu erleichtern. Die Schnuller-Fee kann zum Beispiel kommen, nachts den Nuckel mitnehmen und ein kleines Geschenk da lassen. Beim Schnullerbaum wird der geliebte Nucki an einem Band an einen Baum gehängt, dieser passt fortan auf den Schnulli auf und wenn die Sehnsucht zu groß ist, kann man ihn besuchen. Symbolisch kann der Schnuller auch an ein anderes, jüngeres Baby weitergegeben werden, dass den Schnuller noch dringender braucht. Wichtig ist auch, dass Kind in diesen Abschiedsprozess aktiv mit einzubinden und ganz genau zu erklären warum es jetzt an der Zeit ist sich vom Sauger zu trennen. Kleinkinder verstehen das viel besser als wir glauben.
Am Ende muss der richtige Abschied aber zu euch und eurer Familie passen, wenn das Abgewöhnen beim ersten Mal nicht klappt dranbleiben und wieder versuchen. Für euer Kind ist das ein großer Schritt, der will gut durchdacht und richtig begleitet werden.