Bornavirus: Dieser Virus löst Depressionen aus
Das Bornavirus ist weitgehend unbekannt – obwohl etwa ein Drittel aller Menschen ihn in sich trägt. Das Tückische: Bornaviren können nicht nur Depressionen auslösen.
Was steckt hinter dem Bornavirus?
Bekannt ist der Bornavirus eigentlich aus der Tierwelt: Er steckt beispielsweise hinter der ansteckenden Borna’schen Krankheit, an der vor allem Schafe und Pferde erkranken. 2009 wurde das Virus erstmals auch im menschlichen Organismus nachgewiesen.
Ärzte vermuten, dass sogar jeder Dritte Mensch in Deutschland das Virus in sich trägt – es allerdings nur in sehr seltenen Fällen ausbricht, beispielsweise als Folge einer Immunschwäche oder aber Stress. Insbesondere langanhaltende negative Belastungen können den Ausbruch begünstigen. Dann greift der Bornavirus das zentrale Nervensystem an. Dort kann er ungeahnt Symptome hervorrufen, die oft lange Zeit unbemerkt bleiben.
Umso wichtiger ist es, die Anzeichen einer Bornavireninfektion zu kennen – denn hinter der seltenen Erkrankung stecken vielerlei schwer zuzuordnende Beschwerden.
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Welche Symptome lösen Bornaviren aus?
Da der Bornavirus das zentrale Nervensystem befällt, können sämtliche psychiatrische aber auch neurologische Störungen auftreten. Häufig ist vor allem das limbischen System betroffen, das Gefühle und Emotionen steuert. Das ist das Tückische an der Erkrankung – sie äußert sich häufig durch psychische Probleme, Verhaltensänderungen und emotionalen Störungen, die nicht gleich mit einer Virusinfektion assoziiert werden.
Bornaviren können folgende Symptome auslösen:
- Depressionen, manisch-depressive Phasen
- Zwangsstörungen
- Schizophrenie
- Angsstörungen
- Panikattacken
- Apathie
- Desinteresse
- Aggressivität
- Schlafstörungen
Bei Kindern sind zudem häufig Aufmerksamkeitsstörungen und Lernschwierigkeiten zu beobachten.
In den meisten Fällen tritt das Bornavirus im Zuge einer Mischinfektion mit Borreliose, Herpes- oder Pilzinfektionen auf. Mittlerweile wird ebenfalls eine Verbindung zum Chronischen Müdigkeitssyndrom vermutet.
Wie wird das Bornavirus übertragen?
Menschen können sich bei anderen Menschen, allerdings auch bei Pferden anstecken. Meist gelangt das Bornavirus über die Nasenschleimhäute erstmals in den Körper, wo es sich über die Nervenfasern ausbreitet. Der genaue Übertragungsweg ist allerdings noch weitgehend unerforscht.
Die richtige Therapie
Das Bornavirus gehört zu den persistenten Viren, das heißt, dass es dauerhaft im Körper bleibt, aber nicht immer aktiv ist. Trotzdem lässt sich die Infektion insofern behandeln, dass die Vermehrung der Viren unterdrückt und das Immunsystem aufgebaut wird. Ferner gilt zur Vorbeugung eines erneuten Austritts die Vermeidung von Stress. Für viele Patienten ist es eine Erleichterung, den Grund hinter den psychischen Probleme zu kennen und ihn so effizient behandeln zu können.
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