Chronische Darmentzündung: Symptome von CED und welche Rolle Alkohol spielt
Eine chronische Darmentzündung wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn ist für Patient*innen eine schwierige Erkrankung. Wir erklären dir, was du wissen musst - auch im Zusammenhang mit Alkohol.
Chronische Darmentzündungen (auch CED genannt; steht für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen) bedeuten nicht nur Beschwerden wie Durchfall und Bauchweh. Betroffene von Entzündungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn leiden unter verschiedenen Symptomen. Welche Rolle Alkohol, Kaffee oder auch Nikotin spielen und was du sonst noch wissen solltest, kannst du hier lesen.
Chronische Darmentzündung: Ursachen und Symptome
Oftmals wissen Menschen gar nicht, dass ihre Symptome mit Durchfall, Schmerzen im Darmbereich und mehr eigentlich Symptome chronischer Darmerkrankungen sind. Diese Entzündungen verlaufen je nach Art der Erkrankung der Patient*innen unterschiedlich und an unterschiedlichen Stellen des Darms.
Die genauen Ursachen der Darmleiden Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind unbekannt. Eventuell wird die chronische Darmentzündung in diesen Fällen durch Fehlsteuerungen des Immunsystems verursacht.
Bei der (chronischen) Darmentzündung treten fast immer schmerzhafte Krämpfe und Durchfall auf. Daneben kann es bei einer "klassischen" Darmentzündung zu Blähungen, Fieber und - wenn auch der Magen betroffen ist - Übelkeit und Erbrechen kommen. Auch Blut oder Schleim im Stuhl sind mögliche Anzeichen für eine Darmentzündung. Eine Untersuchung schafft Klarheit über die Schwere der Darmentzündung und beugt Komplikationen wie einem Darmverschluss vor.
Die charakteristischen CED-Symptome sind Durchfall, Bauchschmerzen und Blut im Stuhl. Die beiden Krankheiten Colitis ulcerosa und Morbus Crohn haben aber noch weitere, charakteristische Symptome, die Hinweise darauf geben können, mit welcher Entzündung es Patient*innen zu tun haben.
Bei einer Darmentzündung handelt es sich u.a. um ein Durchfallleiden und der Darm verweigert seine Arbeit. Normalerweise werden im Verdauungsorgan Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße aufgespalten, damit sie vom Körper verwertet werden können. Bei einer Darmentzündung wird dieser Prozess ausgesetzt. Wenn er von Krankheitskeimen befallen wird, reagiert er mit Durchfall, um sie schnell zu entsorgen. Zusätzlich kann es dann zu Symptomen kommen, die zum Beispiel von unverträglicher oder bakteriell verunreinigter Kost ausgelöst werden.
Bei einer CED beruhigt sich der Darm aber nicht wieder für immer und führt daher zu immer wiederkehrenden Problemen, denn beide genannten chronischen Darmentzündungen verlaufen in Schüben. Es gibt für CED-Patient*innen also durchaus Zeiten, in denen sie beschwerdefrei sind - die chronische Erkrankung bedeutet also nicht, dass du dauerhaft anhaltenden Durchfall hast. Wie bei der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulcerosa, bei welcher die Schleimhaut des Dickdarms betroffen ist, haben Patient*innen mit Morbus Crohn eine sogenannte Autoimmunerkrankung, die durch eine Störung des Immunsystems im Körper ausgelöst wird.
Ein weiterer Unterschied zwischen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn ist der Ort des Auftretens. Wie schon erwähnt, kann Colitis ulcerosa nur zwischen Mastdarm (Enddarm) und Blinddarm auftreten, also dem Dickdarm. Morbus Crohn tritt als Erkrankung hingegen auch im Dünndarm auf, in diesem kann es in einem solchen Fall also auch zu einer Entzündung kommen.
Wichtig zu wissen ist, dass Probleme im Darmbereich auch von einer Endometriose stammen können. In seltenen Fällen können sich Endometriose-Herde nämlich auch im Darm befinden. Mehr dazu erfährst du hier:
Chronische Darmentzündung: Behandlung der Darmerkrankungen
Bei einer chronischen Darmentzündung kommt es zu Durchfällen und damit zum Verlust von Flüssigkeit und Mineralstoffen, der unbedingt ausgeglichen werden muss. Während bei einfachem Durchfall auch Durchfallmittel helfen, können diese bei einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung keine langfristige Linderung verschaffen.
Egal, was letztlich deinen Durchfall auslöst, viel Wasser zu trinken hilft immer, um zumindest den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Das gilt auch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Um aber nach verschiedenen Untersuchungen abzuklären, um was es sich handelt, sollte ein Blutbild gemacht werden. Dieses kann Aufschluss darüber geben, ob eine chronische Erkrankung bzw. Entzündung im Darm vorliegt. Daneben erfährst du, was sonst noch in deinem Körper so los ist - zum Beispiel durch den Wert der Triglyceride.
Außerdem wichtig bei der Behandlung der chronischen Erkrankung sind eine Untersuchung per Ultraschall sowie eine Koloskopie, also eine Darmspiegelung, mit der die Entzündung im Darm gründlich untersucht wird. Dabei kommt es in der Regel zu einer Probenentnahme von Geschwüren bzw. der Schleimhaut.
Um ganz sicher zu gehen, dass es sich entweder um Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa handelt, wird neben dem Dickdarm auch der Dünndarm untersucht. Im Anschluss wird bei den Patient*innen zur abschließenden Sicherheit im Normalfall noch ein MRT des entzündeten Darms, womit erkannt werden kann, ob der Dünndarm befallen ist. In seltenen Fällen kann es auch eine Backwash-Ileitis geben - das ist Colitis ulcerosa, die aber entgegen der Regel das Ende des Dünndarms entzündet.
Oft werden bei einer chronischen Darmentzündung zur Behandlung Medikamente wie Immunsuppressiva verschrieben, allerdings ist das keine langfristige Lösung für Patient*innen, da diese Medikamente starke Nebenwirkungen haben und die Infektanfälligkeit erhöhen. Manchmal ist ein chirurgischer Eingriff nötig.
Es kommt bei Colitis ulcerosa auf den individuellen Krankheitsverlauf an, welche Maßnahmen ergriffen werden. Von medikamentösen Behandlungen mit entzündungshemmender Arznei bis in zu Biologika ist vieles möglich.
Ist die Entzündung beruhigt, wird an einer Erhaltung des Zustandes (Remission) gearbeitet. Diese kann mithilfe von Mesalazin (5-Aminosalicylsäure (5-ASA)) und einigen weiteren Maßnahmen erreicht werden. Eine vollständige Heilung ist nicht möglich, da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Mehr Informationen zu Colitis ulcerosa findest du hier:
Bei der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn handelt es sich ebenfalls um eine Autoimmunerkrankung - sie kann also niemals vollständig geheilt werden. Neben der Eindämmung der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung ist es für Patient*innen wichtig, einen Zustand zu erreichen, der erhalten werden kann - also auch in diesem Fall eine Remission. Mehr Informationen zu Morbus Crohn findest du hier:
Alkohol bei Darmentzündung? Vorsorge, um Schübe zu vermeiden
Um als Patient*in mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung den handhabbaren Zustand der Erkrankung zu erhalten, sollten Betroffen unbedingt auf eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung achten sowie viel trinken. Auf Alkohol bei einer Darmentzündung, aber auch Nikotin, Koffein und ungesunde Fette (zum Beispiel in Fast Food) sollte verzichtet werden. Auch diese können das Risiko eines Schubs der chronischen Darmentzündung erhöhen. Deswegen ist es so wichtig, deinen Alkoholkonsum zu drosseln oder zu beenden.
Es gibt zudem Lebensmittel, die manche Menschen nicht so gut vertragen. Sollte es solche Lebensmittel auf deiner Speisekarte geben, ist es besser, sie davon zu streichen.
Denn nur durch das konsequente durchziehen einer veränderten Ernährung kannst du die Remission erhalten - andernfalls wird es eher schwierig. Wichtig ist es zudem, dass du nicht zu viele Kohlenhydrate zu dir nimmst. Besser sind viel Obst und Gemüse, wenig raffinierter Zucker und auch ein weitgehender Verzicht auf tierische Produkte. Wobei du diese nicht komplett streichen musst.
In der akuten Phase werden ohnehin nicht viele Lebensmittel vertragen. Hier sind entzündungshemmende Lebensmittel von Vorteil, da sie ihre Wirkung auch im Darm zeigen könnten - und irgendetwas musst du schließlich zu dir nehmen.
Um Herauszufinden, was bei einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung als Lebensmittel verträglich für dich ist, könnte neben unseren Artikeln zu den Krankheiten sicherlich auch der Rat einer Diätolog*in helfen. Diese kann dich dabei unterstützen, mit deiner Entzündung zu leben - egal ob mit Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn.
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