Diabetes Typ 3 – Was ist das?
Typ-3-Diabetes – schon einmal gehört? Wir erklären nicht nur den Unterschied zu anderen Diabetes-Typen, sondern auch die verschiedenen Ursachen.
Zum Unterschied zwischen Diabetes Typ 1, 2 und 3
„Der Typ-1-Diabetes zeichnet sich dadurch aus, dass der Körper Antikörper gegen die eigenen Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse bildet, so dass diese als fremd erkannt werden. Diabetes-Typ-1 ist daher eine Auto-Immun-Erkrankung“, erklärt Experte Dr. med. Dirk Müller-Wieland, Vize-Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Diese Diabetes-Form tritt häufig schon im Kindes- beziehungsweise Jugendalter auf. Etwa zehn Prozent der Menschen mit Diabetes haben einen Typ-1-Diabetes.
Typ-2-Diabetes wurde früher häufig auch als ‚Altersdiabetes‘ bezeichnet. In diesem Fall wirkt das Hormon Insulin nicht so, wie es eigentlich sollte. Eine Störung beziehungsweise Schwäche in der Insulinproduktion kommt meist hinzu. Diese Form tritt oft im Zusammenhang mit Übergewicht bei Erwachsenen auf. Sie ist mit 85-90 Prozent die häufigste aller Erkrankungsformen.
Die Bezeichnung „Typ-3-Diabetes“ hält Dr. med. Müller-Wieland für schwierig. „Allgemein spricht man in der Medizin nicht von Typ-3-Diabetes, sondern von der dritten Gruppe, dennoch wird der Begriff häufig verwendet.“
In diese Gruppe fallen alle Diabetes-Erkrankungen, die sich nicht dem Typ 1 oder dem Typ 2 zuordnen lassen.
In die vierte Gruppe der Diabetes-Erkrankungen fällt der Schwangerschaftsdiabetes, der sogenannte Gestations-Diabetes. Hier verschwinden die Symptome nach der Entbindung. Bei den betroffenen Frauen ist aber anschließend das Risiko erhöht, innerhalb weniger Jahre einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln.
Video: Wissenwertes über Diabetes Typ 3
Diabetes Typ 3 Ursachen
„Ursache einer Diabetes-Typ-3-Erkrankung können genetische Erkrankungen oder auch Therapien sein, die zu Diabetes führen.“ Auch die langfristige Einnahme von steroidhaltigen Medikamenten, wie zum Beispiel Cortison, kann zu einer Ausbildung der Zuckerkrankheit führen. Stoffwechselerkrankungen sind ebenfalls möglich. Die Ursachen sind also vielfältig.
„Typ-3-Diabetes“, so erklärt Dr. med. Müller-Wieland ganz deutlich, „ist also keine Erkrankung, sondern ein Überbegriff für Diabetes-Erkrankungen, die sich weder in die erste noch in die zweite Gruppe einordnen lassen.“
Generell ist zu sagen, dass genetische Erkrankungen nur sehr selten die Ursache eines Diabetes sind. Aus der Gruppe dieser sehr seltenen Ursachen tritt allerdings ein genetischer Effekt häufiger auf: der sogenannte MODY-Diabetes.
Diabetes Typ 3 Mody
Die Bezeichnung steht für ‚Maturity Onset Diabetes oft he Young‘ und bedeutet ins Deutsche übersetzt etwa ‚Altersdiabetes bei jungen Menschen‘. Der genetische Defekt bewirkt, dass die Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig funktionieren. Sie sind für die Produktion des Hormons Insulin verantwortlich. „Dieser Diabetes-Typ sieht aus wie ein Typ-2-Diabetes, tritt allerdings bei jüngeren Menschen auf“, erklärt Dr. med. Müller-Wieland.
Häufigste Ursache aus der dritten Gruppe sind allerdings nach Einschätzung des Experten Steroid-Therapien.
Ich leide unter einem Typ-3-Diabetes – was soll ich tun?
Zuerst einmal ist es wichtig, die Auslöser für die Diabetes-Erkrankung im Detail mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.
„Wer beispielsweise aufgrund der Einnahme eines bestimmen Medikaments an Diabetes erkrankt, muss genau abwägen, was die richtige Lösung ist“, erklärt Dr. med. Müller-Wieland. Womöglich lässt sich das Medikament schnell absetzen, damit der Diabetes wieder verschwindet. Wer länger mit einem speziellen Medikament behandelt wird, sollte außerdem darauf achten, dass sein Blutzucker regelmäßig kontrolliert wird, um einer Diabetes-Erkrankung rechtzeitig auf die Spur zu kommen.
Können die einzelnen Diabetes-Typen verwechselt werden?
„Eine Verwechslung einer Diabetes-Erkrankung aus der dritten Gruppe mit einer Typ-1-Diabetes ist unwahrscheinlich“, so der Experte. Grund hierfür ist, dass im Fall eines Typ-1-Diabetes ja Antikörper vorhanden sein müssten.
Dass eine Typ-3-Diabetes und eine Typ-2-Erkrankung verwechselt werden, ist generell möglich. Um dies zu vermeiden, ist immer genau zu klären, welche Medikamente der Patient einnimmt und welche Erkrankung abgesehen von dem Diabetes vorliegen könnten.
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