Die 5-Prozent-Regel für eine harmonische Beziehung

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Können 5 % entscheidend sein? Jap! Foto: iStock
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Wie 5 % die Liebe retten können

Streitigkeiten kommen in den besten Beziehungen vor. Und wenn man sich so richtig in den Haaren liegt, möchten viele nicht von ihrem Standpunkt rücken. Das Schöne daran: Man muss es auch nicht - wenn man nur die 5-Prozent-Regel befolgt...

Person A: "Du hättest ruhig mal Bescheid sagen können, dass du heute später kommst! Ich habe mit dem Essen auf dich gewartet!"

Person B: "Ich konnte dir nicht Bescheid sagen! Ich hatte das Handy in der Besprechung nicht dabei!"

So oder so ähnlich bahnt sich ein Streit an. Dabei ist der Inhalt austauschbar - nur das Prinzip ist oft das gleiche: Während Person A das Essen & Warten benennt, aber die Wertschätzung meint, nennt Person B die fehlenden Mittel, meint aber die fehlende Möglichkeit.

Würden A und B das nun sagen, würden sie sich wohl eher in die Situation des anderen hinein versetzen können. Die Voraussetzung ist allerdings dieses Wissen, was der andere meint.

Nun ist es so, dass - insofern man schon aufgebracht ist - es einem schwer fällt, seine Gefühle kund zu tun. Stattdessen schildert man die Situation immer wieder ("Ich hab mit dem Essen auf dich gewartet", "Ich hatte das Handy nicht dabei").

Während sich also A und B in einer eingefahrenen Situation befinden, wollen sie nicht von ihrem eigenen Standpunkt abrücken. Man will den Streit "gewinnen", es geht um's Recht und Unrecht, Sieger und Verlierer, richtig und falsch. Was nun?

In den meisten Streitigkeiten, kann man das Gegenüber wenigstens ein bisschen verstehen. Um genauer zu sein: Auch wenn man ihn oder sie zu 95 % nicht versteht, sind oft 5 % Verständnis vorhanden. Doch wie findet man diese mickrigen fünf Prozent?

Auf unser Beispiel angewandt kann es bedeuten: Sich in den anderen hinein versetzen und überlegen, wie man sich dabei fühlen würde. Bestimmt kann Person A es nachvollziehen, wie es ist, das Handy nicht in der Tasche zu haben und nur wie schwer es ist, aus einer wichtigen Besprechung heraus zu schleichen, um eine Nachricht zu schreiben. Genauso kann Person B vermutlich nachvollziehen, wie enttäuscht er wäre, würde er extra mit dem Essen auf den Partner warten und er würde einfach nicht auftauchen, ohne Bescheid zu sagen.

Sprechen die Partner dieses winzige Verständnis für den anderen aus, fühlt sich der andere verstanden und wahrgenommen. Er fühlt sich gehört. Plötzlich geht es nicht mehr um richtig und falsch, sondern um ein "Kannst du es wenigstens nachvollziehen, wie ich mich fühle?"

Dabei ist es egal, wer zuerst das "Eingeständnis" macht, mit der Empathie beginnt. Sobald einer es getan hat, fühlt der andere direkt den Drang, es ihm gleich zu tun - oder wenigstens inne zu halten und zuzuhören, was der andere noch zu sagen hat. Denn: Ein Schritt auf den anderen zugehen wirkt entkräftend auf den Streit, auf die Wut, auf die Sturheit.

Warum diese 5%-Regel so sehr hilft? Man verändert die perspektive auf das Ziel des Streits. Das Ziel ist plötzlich nicht mehr das Gewinnen, sondern das Verstehen, der Kompromiss. Zeigt Person A Verständnis, wird Person B dadurch kooperativer - sei es auch nur, dass B nun bereit ist, wenigstens zuzuhören, was A noch zu sagen hat.

Übrigens: Diese Regel kann man in jedem Streit mit jedem anwenden - ob es nun der Partner, die Freundin, der Vater oder die Kollegin ist.

(ww7)

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