Die 6 häufigsten Fehler beim Abnehmen: heimliche Dickmacher
Du machst Sport, achtest auf deine Kalorienbilanz und nimmst trotzdem nicht ab? Ernährungsprofi und Fitnessfachmann Patric Heizmann verrät dir hier, an welchen Fehlern und heimlichen Dickmachern das liegen kann.
Die Genetik spielt bei Übergewichtigkeit eine große Rolle. Das steht außer Frage. So kennt jeder mindestens ein menschliches Exemplar, das futtern kann, was es will und dennoch aussieht, wie ein tapezierter Knochen. Auf der anderen Seite gibt es die, die scheinbar schon zunehmen, wenn sie den Pfirsich-Maracuja-Aufguss in der Sauna tief einatmen.
Doch meistens liegt es eher an den Verhaltens-„Genen“. Z.B. am weit verbreiteten zu oft an den Kühlschrank-Ge(h)n. Folgende sechs Verhaltensweisen können langfristig flauschig und kuschelig machen ...
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Naschdemenz
Wenn ständig etwas im Futterhäcksler landet, ohne es bewusst wahrzunehmen, zahlt das mächtig in die Bauch-Sparkasse ein. Wer dann abends nach Hause kommt und dann noch einmal ordentlich zuschlägt, weil er „den ganzen Tag ja nichts gegessen hat“, dickt immer mehr an.
Lösung? Mehrere Tage mit dem Smartphone alles fotografieren, kurz bevor es in der Futterluke verschwindet. Dadurch nimmst du wieder bewusst war, was sich da alles nebenbei auf die Hüfte schleicht.
Die wohl größten heimlichen Dickmacher: Getränke
Flüssige Zuckerlieferanten sind die größten Dickmacher. Weil wir sie oft in unserer persönlichen Kalorienbilanz übersehen. Dabei sind es genau die, die unseren Blutzucker Achterbahn fahren lassen, was uns dann wieder nach Kohlenhydrathaltigem greifen lässt.
Lösung? Wer nicht sofort auf Wasser umstellen kann, greift im ersten Schritt zu Light-Getränken. Zudem sollte die gewöhnliche Tagesmenge halbiert und durch Wasser ergänzt werden. Folgende Kombi spült die Geschmacksnerven wieder frei: 1 Glas Lieblingsgetränk für den Geschmack, 1 Glas Wasser für die Gesundheit. Immer im Doppelpack trinken!
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Homöopathisches Gemüse
Gemüse liefert wenige Kalorien. Deshalb steht es auf dem evolutionären Speisewunschzettel irgendwo ganz unten. Doch es liefert maximal Vitalstoffe. Wenn der Stoffwechsel ein Uhrwerk wäre, wären die Vitalstoffe die winzigen Zahnrädchen, die das Uhrwerk am Laufen halten. Wer wenig Vitalstoffe futtert, dem sind ein paar Zacken aus einigen Zahnrädchen weggebrochen. Das Uhrwerk läuft nicht mehr rund. Zeit, Vitalstoffe zu tanken!
Lösung? Gemüse muss wieder schmecken! Cremige Soßen, Käse und Öle machen es lecker. Und da Gemüse lächerlich wenige Kalorien liefert, zahlen die Fettkalorien von Soße/Käse/Öl eben nicht auf das Kalorienkonto ein. Aber das Gemüse bringt das „Uhrwerk“ wieder in Takt.
Zu wenig Eiweiß kann dich am Abnehmen hindern
Mehl, Zucker und Kohlenhydrate sind billig. So wird ein großes Volk billig gesättigt. Ein sattes Volk geht nicht auf die Straße. Aber das kohlenhydratbedingte, ständige Auf und Ab des Blutzuckers lässt uns über die Wochen, Monate und Jahre viel mehr Gesamtkalorien futtern, als wir fast bewegungslosen Sitzriesen verbrauchen. Soll heißen: wenn wir hauptsächlich Muskelbenzin (Kohlenhydrate) tanken und die nicht durch Muskelarbeit weghampeln, dann werden wir immer flauschiger und kuscheliger. Und wir lassen weniger Platz für Eiweiß – der Baustein des Lebens. Aus Eiweiß werden Sättigungsbotenstoffe gebastelt und wer dann länger satt ist, tankt weniger Gesamtkalorien, ohne zu hungern!
Lösung? Mehr Fisch, Fleisch, Sojaprodukte (Tofu), Nüsse, Eier, Milchprodukte, auch Eiweißshakes, Hülsenfrüchte nehmen den Kohlenhydraten den Platz auf dem Teller weg. Wer das jetzt noch mit Tipp 3 kombiniert, lässt den Kohlenhydraten kaum noch eine Chance uns immer matschiger zu machen.
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Brutale Hungerkuren sind der größte Fehler beim Abnehmen
FDH heißt bei mir nicht „Friss die Hälfte“, sondern „Frust durch Hunger“. Wer sich durch eine mangelhafte Kalorienversorgung kämpft, aktiviert uralte Überlebensprogramme. Denn früher gab es oft Hungersnöte, worauf der überlebenswillige Organismus mit z.B. Muskelabbau reagieren musste (denn Muskeln brauchen als stoffwechselaktives Gewebe ununterbrochen Kalorien). Hungersnöte gibt es heute immer noch. Sie heißen nur anders: Diät!
Lösung? Mindestens 3x täglich richtig satt essen. In jeder Mahlzeit einen Eiweißlieferant (Eiweiß klaut den Kohlenhydraten nicht nur die Platzherrschaft auf dem Teller, sondern regeneriert auch die kalorienfressenden Muskeln).
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Untertouriges Rumhampeln hilft nicht
Sport aktiviert die Muskeln. Muskeln verbrennen ununterbrochen Kalorien. Doch wer mit zwei Stöckchen gemütlich auf dem Waldweg schlendert, im Schwimmbecken eher Treibholz spielt, der wird nur wenige Extrakalorien verbrauchen. Wer sich aber danach mit bestem Gewissen „gerade Sport gemacht zu haben“ einmal kreuz & quer durch die Küche futtert, importiert mehr Kalorien als vorher exportiert wurden. Untertouriger Sport kann somit dick machen!
Lösung? Beim Sport Gas geben! Ins Schwitzen kommen. Und insbesondere danach, noch bevor der Unterzucker unsere Kontrollinstanz im Neocortex auf Standby schaltet, eiweißbetont essen. Weil Eiweiß die sportinduzierte Fettverbrennung weiter laufen lässt, wo anschließende Kohlenhydrate diese sofort wieder auf Null reduziert hätten.
Autor: Patric Heizmann
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