Milz - Reinigungskraft des Körpers
Magen, Lunge und Herz und die zugehörigen Funktionen kennt jeder, aber was macht eigentlich die Milz? Wir gucken uns das Organ genauer an.
Zwischen 150 und 200 Gramm schwer, etwa so groß wie unsere Faust, sehr weich und in etwa die Form einer Bohne - dürfen wir vorstellen? Die Milz! Aber was macht das Organ eigentlich? Dieser Frage gehen wir genauer auf den Grund.
Wo befindet sich die Milz?
Die Milz sitzt ziemlich versteckt hinter dem linken Rippenbogen. Dort ist sie zwar gut geschützt, aber durch diese Lage kann sie dafür auch nicht von außen abgetastet werden.
Die Milz hat zwei verschiedene Gewebearten
Das unbekannte Organ besteht aus zwei Gewebearten: der weißen und der roten Pulpa. Die beiden Gewebearten haben entsprechend eine weiße und eine rote Farbe und sind für ganz unterschiedliche Aufgaben zuständig.
Die MiIz unterstützt das Immunsystem
Genau wie der ebenfalls verkannte Blinddarm verfügt die Milz über eine ordentliche Portion Lymphgewebe, das ist wichtig für unser Immunsystem, denn dort sitzen die Abwehrzellen unseres Körpers. Für die Bildung und Bereitstellung der Lymphozyten ist die weiße Pulpa verantwortlich.
Und das ist noch nicht alles: In der Milz befinden sich auch Fresszellen, die Makrophagen. Diese kleinen Helfer wissen, was dem Körper gut tut und was nicht. So befreien sie den Organismus von schädlichen Bakterien und Viren.
Die Milz beheimatet also gleich zwei wichtige Unterstützer für unser Immunsystem: die Lymphozyten und die Makrophagen.
Die Milz reinigt und speichert Blut
In unserer Kindheit ist die Milz vorwiegend mit der Bildung roter Blutkörperchen beschäftigt, wenn wir erwachsen sind, übernimmt jedoch unser Knochenmark diese Aufgabe. Aber auch in der Milz eines Erwachsenen ist noch ordentlich was los, denn täglich wird circa 500 mal das gesamte Blut durch sie hindurchgeleitet. Währenddessen filtert die rote Pulpa das Blut und sorgt dafür, dass nur Zellen und Blutplättchen mit bester Qualität im Körper bleiben. Der Rest wird aussortiert.
Zudem fungiert das Organ als Speicher: Es lagert eine bestimmte Blutmenge, auf die der Körper in der Not (zum Beispiel bei inneren Blutungen) zurückgreifen kann.
Auch als Teil des Blutkreislaufs hat die Milz also gleich zwei Funktionen: zur Reinigung und Lagerung von Blut.
Was passiert, wenn die Milz entfernt wird?
Die gute Nachricht: Wenn die Milz entfernt werden muss, sind wir trotzdem noch überlebensfähig. Der Grund: Ihre Aufgaben können auch andere Körperteile übernehmen. Das Knochenmark übernimmt ja eh bei Erwachsenen bereits die Produktion roter Blutkörperchen. Die Lymphknoten helfen, für die körpereigene Abwehr zu sorgen.
Allerdings soll bei Menschen ohne Milz die Gefahr, eine Blutvergiftung zu bekommen, höher sein. Auch die Anfälligkeit für Pneumokokken-Infektionen, die sowohl eine Hirnhaut- als auch eine Lungenentzündung auslösen können, soll dann größer sein. Daher ist eine Impfung gegen Pneumokkoken bei Patienten ohne Milz ratsam.
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