Dr. Martens einlaufen: Mit diesen Tipps werden Doc Martens und Schnürstiefel super bequem

Dr. Martens Stiefel sind seit über 60 Jahren nicht aus der Modeszene wegzudenken. Gerade in den letzten Jahren, mit dem aufkommenden Trend rund um klobige Schaft- und Schnürstiefel, haben auch die ikonischen Lederschuhe mit dicker Sohle von Doc Martens wieder an Beliebtheit gewonnen und werden mittlerweile zu allen möglichen Outfits getragen. Ja, sogar zum femininen Millesfleur-Kleid tragen wir heutzutage die derben Boots mit Gummisohle.

Allerdings verfolgt die beliebte Schuhmarke ein ganz bestimmter Ruf: Neue Dr. Martens sind fürchterlich unbequem. Wer sich ein neues Paar zulegt, der muss sich auf Schmerzen und Blasen an den Füßen vorbereiten. Denn die Schuhe aus Leder sind so hart, dass es erstmal eine Weile dauert, bis sie eingelaufen und weich sind. Sobald die Boots jedoch eingelaufen sind, könnten sie nicht bequemer sein. 

Die schmerzliche Erfahrung Doc Martens und Schnürstiefel einzulaufen, musst du aber gar nicht auf dich nehmen. Denn mit den richtigen Tipps und Tricks kannst du die Stiefel mit ikonischen Look auch relativ schmerzfrei einlaufen. Wie dir das gelingt, verraten wir dir. 

Docs sind bekannt für die dicke, luftgepolsterte Gummisohle, die gewölbte Lederkappe auf den Zehen sowie dem Markenzeichen, gelbe Nähfaden. Doch wusstest du auch, dass die Stiefel ursprünglich Arbeiter- und Sicherheitsschuhe waren? Aus diesem Grund mussten sie natürlich besonders robust und stabil sein. Das bekannteste und beliebteste Modell, die 8-Loch-Stiefel zum Schnüren, sitzt besonders eng am Fuß. Das harte Leder ist äußerst unnachgiebig und braucht seine Zeit, bis es eingelaufen ist und weicher wird. 

Letztlich hängt das davon ab, wie gut du deine Füße und die Stiefel selbst auf das Einlaufen vorbereitest. Denn je schneller du dir Blasen läufst, umso schmerzvoller wird die Angelegenheit und braucht dementsprechend auch länger. Trägst du die Dr. Martens Stiefel regelmäßig und achtest darauf, sie stets auch über Nacht zu weiten, dann kann es 2-3 Wochen dauern, bis die Schuhe eingelaufen sind.

Musst du zwischenzeitlich längere Pausen machen, weil die Füße zu wund sind, dauert es natürlich länger. Daher taste dich langsam heran, laufe zunächst in der Wohnung mit den Schuhen, gehe dann kleine Strecken und steigere dich, sofern du merkst, dass es deine Füße mitmachen. 

Egal, wen du fragst, jeder, der bereits einmal in seinem Leben Docs und harte Lederschnürstiefel eingelaufen hat, wird dir raten, dir einen Vorrat an Blasenpflastern zuzulegen. Und ganz ehrlich, auf diese würden wir auch trotz diesen hilfreichen Tricks nicht verzichten wollen. Denn erstens, sicher ist sicher und zweitens, jede Erfahrung mit Doc Martens und diesen Einlauf-Tipps ist ganz individuell. Dass du gar keine Blasen bekommst, können wir dir nicht versprechen. Doch mit Sicherheit wirst du eine angenehmere und kürzere Einlaufphase haben, wenn du die folgenden Ratschläge befolgst.

Bevor du das erste Mal in deine neue Docs schlüpfst, kannst du sie bereits vorher etwas bearbeiten, sodass sie beim ersten Tragen direkt nachgiebiger sind. Knete und massiere den Schuh, drück ihn zusammen und simuliere so die Bewegung in den Schnürstiefeln zu gehen. So wird das harte Leder weicher und der erste Spaziergang mit Dr. Martens ist gleich viel angenehmer. 

Eine weitere Möglichkeit den Schuh per Hand zu weiten, ist ihn entlang der Knickkante zwischen Tür und Türrahmen zu klemmen und ihn leicht zu nach vorne und hinten zu biegen. Dadurch wird das Leder weiter. Mach dir keine Gedanken über weitere Knicke im Schuh. Diese entstehen beim Einlaufen sowieso und sind ein Zeichen dafür, dass die Stiefel bald ganz angenehm zu tragen sein werden. 

Deine neuen Stiefel kannst du sogar im Schlaf bequemer machen. Dafür stopfst du die Schuhe vor dem Schlafen gehen einfach mit ein paar Gegenständen aus. Auch Zeitungspapier kann dabei helfen, den Schuh zu weiten. Um den Schaft weicher zu bekommen, eignen sich zum Beispiel Dosen, die du über Nacht in die neuen Schuhe steckst. Am nächsten Morgen wirst du den Unterschied merken!

Egal, wie sehr du deine Schuhe vor dem ersten Tragen auch knetest und massierst, deine Füße solltest du unbedingt gut auf das Einlaufen vorbereiten - sicher ist sicher. Um Blasen vorzubeugen, binde die Stellen, an denen am meisten Reibung und Druck entsteht mit Blasenpflastern, Tape und speziellen Fersenschonern ab. Meistens treten Blasen an der Ferse, dem äußeren Knöchel, am großen Zeh sowie den Zehenknöcheln auf. 

Auch mehrere Socken auf einmal zu tragen, kann deine Füße vor Druckstellen schützen, da sie ihnen ein leichtes Polster verschaffen. Fang zunächst mit einem dünnen Nylonstrumpf an und ziehe ein weiteres Paar Socken darüber, letztlich greifst du zu richtig dicken Socken.

Um die Stiefel nach und nach einzulaufen, musst du dich auch bei der Schnürung langsam herantasten. Wichtig ist, dass du die Doc Martens so schnürst, dass sie nah am Knöchel sitzen. Allerdings dürfen sie nicht so eng geschnürt sein, dass du keinen Spielraum mehr hast. Dann scheuert der Schaft erst recht am Bein. Da dieser anfangs sowieso sehr eng und steif ist, lasse ihn ungeschnürt und binde die Schleife auf Höhe des Knöchels. Mit der Zeit kannst du dich langsam an die weiteren Ösen herantrauen und je nach Ermessen die kompletten acht Löcher schnüren. 

Ein Tipp zum Einlaufen von steifen Stiefeln, der eigentlich etwas umstritten ist, ist sich die Schuhe mit nassen Socken anzuziehen. Das soll beim weiten des Leders unterstützend wirken. Einfach ein dickes Paar Socken nass machen, anziehen und in die Docs schlüpfen. Anschließend solltest du die Schnürstiefel so lange tragen, bis die Socken getrocknet sind. Das klingt nicht nur super unangenehm, sondern ist es auch. Am besten probierst du diesen Trick daher zuhause aus und läufst durch deine Wohnung, den Garten oder machst in unmittelbarer Nähe einen kleinen Spaziergang. 

Um dir deine Füße nicht komplett kaputt zu laufen, gönne ihnen von Zeit zu Zeit eine Pause vom Einlaufen der steifen Stiefel. Merkst du, dass die Füße zu sehr weh tun und du dir Blasen gelaufen hast, warte, bis sie abgeheilt sind, bevor du erneut in die Dr. Martens schlüpfst. Du musst den Kultschuh nicht auf Teufel komm raus an jedem Tag der Woche und durchweg tragen, damit er eingelaufen ist. Wenn du Pausen machst, denke aber daran, den Schuh weiterhin mit der Hand zu bearbeiten und zu dehnen, indem du ihn mit Dosen oder anderen Gegenständen füllst. 

Um hartes Leder weicher zu machen, gibt es spezielle Balsame, mit denen du die guten Schuhe einreiben kannst. Sie sind aber auch nützlich um potentielle Druckstellen und Reibungspunkte im Schuh zu vermeiden. Dafür einfach die Innenseite des Stiefels mit dem Balsam einreiben und schon gibt es keine unangenehmen Reibungen mehr. Dafür kannst du zum Beispiel das Dr. Martens Wonder Balsam verwenden oder du greifst du einem herkömmlichen Lederfett oder Schuhwachs.

Übrigens gibt es sogar spezielle Socken, die bereits an den für Blasen prädestinierten Stellen am Fuß ein eingenähtes Schutzpolster haben. Auch andere kleine Hilfsmittel wie Schuhspanner können beim Einlaufen der Lederstiefel helfen. 

 Möchtest du Mühe und Schmerzen umgehen, aber nicht auf ein Paar Kultschuhe verzichten, kannst du die Dr. Martens und andere derbe Schnürstiefel auch immer Second Hand kaufen. Stöbere dafür einfach in Second Hand Läden, auf Mädelsflohmärkten oder auf Online-Plattformen wie Vinted oder Ebay-Kleinanzeigen. Dort findest du mit Sicherheit bereits eingelaufene Schuhe in gutem Zustand. 

Artikelbild und Social Media: Christian Vierig/Getty Images