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Eulen nach Athen und Co. - Das bedeuten die Redewendungen wirklich!

In vielen Sprichwörtern und Redensarten tauchen Länder, Regionen oder Städte auf. Das hat es damit auf sich!

Eulen nach Athen und Co. - Das bedeuten die Redewendungen wirklich!
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Was haben Athen, Canossa, die Pampa und böhmische Dörfer gemeinsam? Sie kommen in Redensarten und Sprichwörtern vor – von denen die deutsche Sprache einige zu bieten hat. Welche Hintergründe und Ursprünge sie haben.

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Eulen nach Athen tragen

Tust du etwas Überflüssiges, trägst du sprichwörtlich Eulen nach Athen. Schon in der griechischen Mythologie war die Eule das Wappentier dieser Stadt. Sie war überall zu sehen: als Statuen, auf Bildern – und auf Silbermünzen. Eulen gab es in Athen also viele, aber auch am Geld mangelte es in dieser reichen Stadt nicht. Entsprechend sinnlos war es, sowohl Federvieh als auch Münzen dorthin zu bringen.

Das sind böhmische Dörfer

Wer nur „böhmische Dörfer” versteht, kapiert meistens: nichts. Doch was haben Ortschaften im Westen Tschechiens mit Unwissenheit oder Unverständnis zu tun? Das liegt daran, dass sich im 13. Jahrhundert auch Deutsche in Böhmen niederließen.

Mit der slawischen Sprache der Einheimischen konnten sie jedoch wenig anfangen, geschweige denn sie richtig aussprechen – ebenso wenig wie die Ortsnamen.

Den Gang nach Canossa antreten

Wer hat mehr zu sagen: Papst Gregor oder der deutsche König Heinrich IV? Darüber stritten die beiden im Jahre 1077. Im Grunde ging es darum, wer Bischöfe ernennen durfte und damit größere Macht hatte. Als sich aber in der Folge der Querelen viele Gefolgsleute von Heinrich IV abwandten, musste dieser klein beigeben und beim Papst Abbitte leisten. Der hielt sich zu diesem Zeitpunkt in der italienischen Burg Canossa auf. Jemandem seine Reue zu zeigen, heißt daher bis heute den Gang nach Canossa anzutreten.

Mitten in der Pampa

Irgendwo im Nirgendwo muss sich diese Pampa befinden. Zumindest lässt es die Redewendung vermuten, schließlich wird sie verwendet, um einen menschenleeren Ort zu beschreiben. Diesen gibt es wirklich: Die Pampa ist eine Grassteppe, die sich u.a. über Argentinien, Uruguay und Brasilien erstreckt. Sie ist übrigens nicht zu verwechseln mit der Walachei – die liegt im heutigen Rumänien.

Über den Jordan gehen

Jemand, der diesen großen Fluss im Nahen Osten überquert hat, weilt nicht mehr unter uns – das besagt die Redensart, die aus der jüdisch-christlichen Tradition stammt. Denn die alten Israeliten zogen über den Jordan von der Wüste ins Gelobte Land ein. Dieses wurde später mit dem Himmelreich, also dem Leben nach dem Tod, gleichgesetzt.

Hingehen, wo der Pfeffer wächst

Sie können jemanden nicht leiden und wünschen sich ihn in das Land, wo der Pfeffer wächst? Das war im Mittelalter Indien, denn dort kam dieses Gewürz her. Ein Land, das für damalige Verhältnisse unfassbar weit entfernt – und demnach genau der richtige Ort war, an den man unliebsame Menschen verbannen wollte.

Auf dem Holzweg sein

Wenn alle Wege nach Rom führen, wohin führt dann der Holzweg? Richtig, nirgendwohin. Denn befindet man sich auf diesem, geht es nicht weiter. Diese sprichwörtliche Sackgasse stammt aus der Forstwirtschaft: In Wäldern wurden früher extra Wege angelegt, auf denen das geschlagene Holz mit Pferden oder Fuhrwerken abtransportiert wurde. Sie führten allerdings nicht weiter als an die Stelle der geschlagenen Bäume. Folgten ihnen Wanderer, landeten die in einer Sackgasse.

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