Plagiatsaffäre

Franziska Giffey: Familienministerin bittet Merkel um Entlassung

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat Angela Merkel um ihre Entlassung gebeten. Der Grund hat es in sich.

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Egal ob Kita, Kindergeld oder Elternzeit – wenn es um die Familie ging, dann war in der Regierung Bundesfamilienministerin Franziska Giffey zuständig. Doch damit ist es nun vorbei.

Franziska Giffeys Doktorarbeit wurde zum Problem

Giffey hat nun bei Kanzlerin Angela Merkel um ihre Entlassung gegeben. Der Grund ist der Wirbel um ihre Doktorarbeit. Schon im November 2020 hatten Plagiatsvorwürfe dazu geführt, dass die Familienministerin auf das Tragen ihres Doktortitels verzichtete.

Franziska Giffey hatte ihre Dissertation an der Freien Universität Berlin im Februar 2010 eingereicht. Erste Plagiatsvorwürfe gegen die SPD-Politikerin wurden im Februar 2019 laut. Die anschließende Prüfung ihrer Arbeit endete mit einer Rüge – ihren Doktortitel durfte sie allerdings behalten.

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Aberkennung des Doktortitels = Rücktritt

An dieser Entscheidung hatte es seinerzeit aber Kritik gegeben. Das Verfahren wurde 2020 wieder aufgerollt und Giffey verzichtete im Herbst schließlich auf das Führen ihres Doktortitels.

Doch schon zuvor hatte die 47-jährige Politikerin gesagt, dass sie im Falle einer Aberkennung ihres akademischen Grades zurücktreten werde. Nun kommt sie dem aber zuvor, wie Giffey in einer persönlichen Stellungnahme mitteilte, wie unter anderem die Tagesschau berichtet.

Sie habe von der Freien Universität Berlin die Möglichkeit zu einer Stellungnahme bekommen – bis Juni. Diese Gelegenheit wolle sie auch wahrnehmen, allerdings betonte die SPD-Ministerin auch: „Die Mitglieder der Bundesregierung, meine Partei und die Öffentlichkeit haben aber schon jetzt Anspruch auf Klarheit und Verbindlichkeit. Daher habe ich mich entschieden, die Bundeskanzlerin um Entlassung durch den Bundespräsidenten als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu bitten.

Allerdings gibt sich Giffey in der Sache betont selbstbewusst: „Ich stehe weiterhin zu meiner Aussage, dass ich meine Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben habe. […] Ich bedauere, wenn mir dabei Fehler unterlaufen sind.“ Eine Aberkennung ihres Doktorgrades würde sie aber akzeptieren.

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Franziska Giffey: Berlin-Wahl bleibt ihr großes Ziel

Aus der Politik zurückziehen möchte sich die 47-Jährige aber mitnichten, denn Giffey ist SPD-Spitzenkandidatin für eine anstehende Wahl. Ihr Ziel für September 2021 ist es, zur Regierenden Bürgermeisterin in Berlin gewählt zu werden. An diesem Plan möchte Giffey auch weiterhin festhalten.

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