Achtung!

Gefährliche Geschlechtskrankheit breitet sich gerade rasant aus

Besorgniserregende Zahlen aus aller Welt: Diese potentiell tödliche, sexuell übertragbare Geschlechtskrankheit breitet sich aus.

Bluttests im Labor
Foto: busracavus/iStock
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Die Corona-Pandemie hat andere Krankheiten in den vergangenen Jahren (fast) aus unseren Köpfen verdrängt. Dabei breiten sich vor allem Geschlechtskrankheiten weiter rasant aus. Im Fokus: Syphilis, eine sexuell übertragbare Geschlechtskrankheit, die unbehandelt sogar zum Tod führen kann. Die aktuellen Zahlen – auch für Deutschland – sind besorgniserregend.

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Syphilis: Geschlechtskrankheit breitet sich aus

Die US-amerikanische Bundesbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention), die ähnlich dem RKI in Deutschland mit Krankheitsüberwachung und -prävention beauftragt ist, bestätigt den besorgniserregenden Aufwärtstrend. Den neuesten Zahlen zufolge sind die jährlichen Syphilis-Fälle in den USA von rund 134.000 in 2020 auf rund 177.000 in 2021 gestiegen. Das ist ein Anstieg um 32 Prozent und die höchste Fallzahl seit 70 Jahren. Zum Vergleich: 2017 hatten sich etwa 101.000 Personen in den USA mit Syphilis infiziert.

Ebenso alarmierend: Die Fälle von angeborener Syphilis – wenn also eine Schwangere die Geschlechtskrankheit auf ihr Baby überträgt – haben in den USA ebenfalls um 30 Prozent zugenommen und lagen 2021 bei 2.855 registrierten Fällen.

Syphilis in Deutschland: RKI meldet hohe Zahlen

Wie die USA melden andere Länder hohe Syphilis-Infektionszahlen, darunter Großbritannien, Kanada und Japan. Auch in Deutschland ist das Ansteckungsrisiko weiterhin hoch. Während von 2004 bis 2008 lediglich zwischen 3.000 bis 3.500 Syphilis-Fälle jährlich verzeichnet wurden, waren es im Rekordjahr 2019 knapp 8.000 jährliche Krankheitsfälle. Inzwischen sind die Zahlen leicht rückgängig: 2022 steckten sich knapp 5.800 Menschen in Deutschland mit Syphilis an.

Syphilis: Ansteckung und Symptome

Syphilis ist eine bakterielle Krankheit, hervorgerufen durch das Bakterium Treponema pallidum. Sie wird über Schleimhäute oder Blut übertragen, häufig bei (ungeschütztem) Sex. Deswegen zählt Syphilis zu den sexuell übertragbaren Krankheiten, im Englischen Sexual Transmitted Diseases (STD). Bei frühzeitiger Diagnose ist die Geschlechtskrankheit mit Antibiotika sehr gut behandelbar und heilt in der Regel vollständig aus. Ohne Behandlung kann Syphilis schwerwiegende gesundheitliche Schäden nach sich ziehen und im Extremfall tödlich enden.

Fast die Hälfte aller Erkrankungen läuft symptomfrei ab, da Syphilis nur in seltenen Fällen gravierende Symptome auslöst. Zu den ersten Syphilis-Anzeichen gehört ein rötlich, entzündetes Knötchen, das sich an der Stelle bildet, an dem das Bakterium in den Körper eingedrungen ist – etwa am Penis, den Schamlippen, dem After oder Mund. Auch mehrere solcher Knötchen können im Verlauf der Infektion auftreten. Außerdem entwickeln Betroffene oft Fieber und/oder geschwollene Lymphknoten.

Geschlechtskrankheit Syphilis: Kondome und Tests schützen

Kondome schützen im Regelfall vor sexuell übertragbaren Krankheiten, das gilt auch für Syphilis. Allerdings weisen Expertinnen und Experten darauf hin, dass sich sexuell aktivere Menschen einmal im Jahr auf Syphilis testen lassen sollten – eben weil die Hälfte aller Erkrankung symptomfrei abläuft. Da die gesetzlichen Krankenkassen einen Syphilis-Test nur bei auftretenden Symptomen übernehmen, muss man zur Vorsorge in die eigene Tasche greifen. Rund 10 Euro kostet eine Blutabnahme inklusive Laboruntersuchung bei Gesundheitsämtern, die sogenannte STD-Tests durchführen. Im Kampf gegen Syphilis ist das sicherlich gut angelegtes Geld.

Im Video: Mehr Fakten zur sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheit Syphilis!

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Video: Glutamat

Artikelbild & Social Media: busracavus/iStock