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Hausarzt wechseln: Diese wichtigen Schritte solltest du kennen!

Eine neue Hausarztpraxis zu finden, ist gar nicht so schwer. Wie du dabei am besten vorgehen solltest.

Ärztin sitzt am Schreibtisch und schreibt ein Rezept für ihren Patienten
Foto: demaerre/iStock
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Grundsätzlich gilt sowohl für gesetzlich Versicherte als auch für Privatpatienten in Deutschland die freie Arztwahl. Das macht es uns in der Regel relativ einfach, die Hausarztpraxis zu wechseln.

Es gibt aber eine Ausnahme: Wenn wir einem sogenannten Hausarztprogramm zugestimmt haben, müssen wir dieses zunächst schriftlich bei unserer Krankenkasse kündigen. Die Kündigungsfrist finden wir auf unserer Teilnahmeerklärung und in der Satzung unserer Krankenkasse.

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Was passiert mit meiner Krankenakte?

Wir können vom bisherigen Arzt eine Kopie unserer Krankenakte verlangen. Seit mehreren Jahren haben wir zudem ein Recht auf die Nutzung einer elektronischen Patientenakte (ePA). Sie wird von den Krankenkassen als kostenlose App angeboten und kann auf dem eigenen Smartphone oder Tablet installiert werden.

Der entscheidende Vorteil für Patienten: So haben wir und auch unser neuer Arzt schnellen Zugriff auf alle wichtigen Gesundheitsdaten der vergangenen Jahre.

Wie finde ich einen guten neuen Arzt?

Freunde und Familie können Empfehlungen geben, bei welcher Praxis sie sich gut aufgehoben fühlen. Doch auch das Internet kann bei der Suche unterstützen. Suchportale wie jameda.de zeigen alle Ärzte in der Nähe und enthalten auch Bewertungen von Patienten. Diese sind jedoch in der Regel recht subjektiv. Verlässlicher ist die sogenannte Weiße Liste der Bertelsmann-Stiftung, die du aufrufen kannst. Sie ist vor Manipulationen geschützt. Schirmherrin ist hier die Patientenbeauftragte der Bundesregierung.

Ist der Hausarzt wichtig?

Ja und das aus gutem Grunde: Er kennt seine Patientinnen und Patienten oft über viele Jahre und hat schon ihre unterschiedlichsten Beschwerden behandelt. Das schafft nicht nur ein gutes Vertrauensverhältnis, sondern erleichtert oftmals auch die ärztliche Diagnose.

Als Allgemeinmediziner hat es der Hausarzt außerdem nicht nur mit einfachen Fällen zu tun: Bei komplexeren Erkrankungen dient er als kompetenter Wegweiser für weitere Behandlungsschritte bei Fachärzten, Psychologen und Physiotherapeuten.

Darf ein Arzt neue Patienten ablehnen?

Vertragsärzte der gesetzlichen Kassen dürfen die Behandlung eines Versicherten nicht ablehnen. Aber es gibt ein paar Ausnahmen, die du kennen solltest:

Die anstehende medizinische Behandlung liegt nicht im Kompetenzbereich des Arztes – oder die Praxis kann keine weiteren Patienten mehr aufnehmen, weil der zusätzliche Aufwand die Behandlung anderer gefährden würde.

Werden wir aus anderen Gründen abgelehnt, so können wir uns an die zuständige Kassenärztliche Vereinigung wenden und dort Beschwerde einreichen – diese muss schriftlich erfolgen und inhaltlich gut begründet sein.

Dann wird genauer überprüft, ob tatsächlich ein Verstoß gegen die Berufsordnung vorliegt.

Gut zu wissen: Die ePA (elektronische Patientenakte) verbessert unsere medizinische Behandlung, weil wichtige Infos schnell abgerufen werden können.

Im Video: An diesen 7 Dingen erkennst du einen guten (Fach-) Arzt

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